| # taz.de -- Streit in der AfD Berlin vor Parteitag: Sperre für von Storch bean… | |
| > Die AfD Berlin veranstaltet am Wochenende einen fast heimlichen | |
| > Parteitag. Nach taz-Infos geht es auch um Ordnungsmaßnahmen gegen von | |
| > Storch. | |
| Bild: Soll nach Wahlbetrugsvorwürfen für Schadensersatz aufkommen: Beatrix vo… | |
| Berlin taz | Beatrix von Storch, das wohl bekannteste Gesicht der Berliner | |
| AfD, hat wieder internen Streit: Der taz liegen zwei Anträge für den | |
| kommenden Parteitag vor, die sich wie eine politische Abrechnung lesen. So | |
| beantragt der Bezirksvorstand Steglitz-Zehlendorf eine zweijährige | |
| Ämtersperre als Ordnungsmaßnahme für von Storch. In einem anderen Antrag | |
| zur Tagesordnung fordert der Bezirksvorstand sogar Schadensersatz von von | |
| Storch „wegen fahrlässig herbeigeführter unwirksamer Delegiertenwahlen“. | |
| Hintergrund: Die [1][Delegierten der AfD Berlin] durften beim vergangenen | |
| Bundesparteitag in Riesa nicht mit abstimmen, weil das Bundesschiedsgericht | |
| die Delegiertenwahl für ungültig erklärte. Laut einem | |
| Landesschiedsgerichtsurteil soll Beatrix von Storch Namen auf eine | |
| geschlossene Wahlliste gesetzt haben, ein Urteil bezeichnete das als | |
| [2][„irreparable schwere Wahlfehler“]. | |
| Zur Begründung des jetzigen Antrags auf Ordnungsmaßnahmen heißt es mit | |
| Verweis auf ein Urteil des Bundesschiedsgerichts, „dass das Parteimitglied | |
| Beatrix von Storch in einem wesentlichen Umfang mit dafür verantwortlich | |
| war, dass die Delegiertenwahl vom 13. Juni 2021 nichtig war, sodass die zu | |
| dem Bundesparteitag nach Riesa angereisten Delegierten aus Berlin ihre | |
| Delegiertenrechte nicht wahrnehmen konnten.“ | |
| Unterstützt wird der Antrag vom gesamten Bezirksvorstand | |
| Steglitz-Zehlendorf. Darin sitzen neben dem Rechtsextremen Andreas Wild, | |
| gegen den selbst ein Parteiauschlussverfahren läuft, auch Volker | |
| Graffstädt, Matthias Pawlik, Beate Prömm, Hans-Jürgen Georgi, Felix Wolf | |
| und Martina Heinze. | |
| Mit dem zweiten Antrag soll Beatrix von Storch dazu verdonnert werden, nach | |
| Riesa angereisten Delegierten „sämtlichen Schaden zu ersetzen“: Sie soll | |
| die Kosten des Parteitags vom 13. Juni bezahlen und für Anreisekosten sowie | |
| Rufschädigung aufkommen. Begründet wird auch dieser Antrag mit den vom | |
| Bundesschiedsgericht bestätigten Wahlmanipulationen bei der | |
| Listenaufstellung. | |
| Von Storch wollte auf taz-Anfrage keine Stellung zu den Anträgen beziehen. | |
| In der Vergangenheit hatte sie im Zusammenhang mit den Wahlbetrugsvorwürfen | |
| von einem „Rachefeldzug“ des Landesschiedsgerichts gesprochen. | |
| ## Der geheime Parteitag | |
| Unklar scheint bei beiden Anträgen, ob sie mehrheitsfähig sind – zumal die | |
| AfD Berlin derzeit offenbar möglichst wenig Öffentlichkeit sucht. Ihren am | |
| Wochenende stattfindenden Parteitag hat sie im Geheimen geplant und erst | |
| kurzfristig ohne die Angabe eines Veranstaltungsortes angekündigt. | |
| Pressearbeit gab es zum Parteitag offenbar keine außer einem vierzeiligen | |
| Facebookpost am Mittwoch, also drei Tage vor Beginn des Parteitags. | |
| In den sozialen Medien kursiert die Information, dass der [3][Parteitag im | |
| Bürgerhaus Zehlendorf] stattfinden soll. Der Sprecher Ronald Gläser wollte | |
| den Ort des Parteitags auf mehrfache taz-Anfrage allerdings nicht offiziell | |
| nennen, gestreamt wird der Parteitag ebenfalls nicht. In Vergangenheit | |
| hatte die AfD erhebliche Probleme, innerhalb Berlins Veranstaltungsorte zu | |
| finden. Die letzten Parteitage fanden in einem provisorisch aufgestellten | |
| Festzelt auf einer Wiese im Außenbezirk Biesdorf statt. Das | |
| antifaschistische Bündnis [4][„Kein Raum der AfD“] hatte stets für die | |
| Ausgrenzung der AfD mobilisiert. | |
| Von Gläser zu erfahren war lediglich, dass es sich um einen | |
| Mitgliederparteitag handeln soll, zu dem es 150 Anmeldungen gibt. Auf dem | |
| Parteitag sollen Delegierte gewählt werden – wohl für den nächsten | |
| Bundesparteitag Ende Juli 2023, Ort offiziell ebenfalls noch unbekannt. | |
| Ebenso steht die Wahl von Schiedsrichtern an sowie ein Leitantrag unter dem | |
| Titel „Berlin, aber bezahlbar“. Darin findet sich die AfD-übliche | |
| Angstrhetorik zur Energiekrise – wie gewohnt mit putinfreundlichen | |
| Forderungen und ohne sozial nachhaltige Lösungsansätze. Das Antragsbuch | |
| werde nur beim Parteitag vorliegen. | |
| Im Vorfeld des Parteitags traf sich auch der [5][völkische Teil der AfD | |
| Berlin] zu einem Treffen in einem Restaurant in Hönow, zu dem auch der | |
| Thüringer AfD-Chef und Rechtsextremist Björn Höcke eingeladen war. Die | |
| Veranstaltung am vergangenen Dienstag fand unter dem Titel „Idearium“ | |
| statt. Prominent vertreten war Abgeordnetenhausmitglied Thorsten Weiß, | |
| ehemaliger Obmann des offiziell aufgelösten rechtsextremistischen Flügels. | |
| Ebenfalls anwesend die Berliner Abgeordneten Jeanette Auricht, Gunnar | |
| Lindemann, Hugh Bronson, Harald Laatsch, Antonín Brousek sowie Andreas Wild | |
| und Landesschiedsrichter Michael Adam. | |
| Zudem kamen unter anderem die Brandenburger Landeschefin Birgit Bessin, | |
| eine Vertraute des ausgeschlossenen Rechtsextremisten Andreas Kalbitz, | |
| sowie der Brandenbuger AfD-Abgeordnete Lars Günther, der beim | |
| rechtsextremen Compact-Magazin angestellt ist. | |
| 14 Oct 2022 | |
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| [1] /AfD-Berlin-beim-Bundesparteitag/!5859553 | |
| [2] /Wahl-von-AfD-Delegierten-annulliert/!5850365 | |
| [3] https://twitter.com/KimWinkler1312/status/1580518676356218880 | |
| [4] https://keinraumderafd.info/ | |
| [5] https://twitter.com/KimWinkler1312/status/1579978446079287296 | |
| ## AUTOREN | |
| Gareth Joswig | |
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