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# taz.de -- Fußballerinnen in Saudi-Arabien: Viele Tore und viel Preisgeld
> In Saudi-Arabien feiert die erste landesweite Frauenfußballliga einen
> spektakulären Auftakt. Die Entwicklung verläuft rasant.
Bild: Erst seit 2018 dürfen Frauen in Saudi-Arabien ins Stadion
Es mag sein, dass das erste Spiel [1][der Premier League in Saudi-Arabien]
mit großer Spannung erwartet wurde. Spannend war es nicht. 18:0 gewann Al
Nassr in der Hauptstadt Riad bereits am Donnerstagabend gegen Sama. Hessa
Al-Eisa setzte sich mit vier Treffern sofort an die Spitze der
Torjägerinnenliste.
Doch das Ungleichgewicht im Auftaktspiel sollte nicht zu falschen
Schlussfolgerungen führen. Die aus acht Teams bestehende Liga hatte am
ersten Spieltag ansonsten nur Siege mit maximal zwei Toren Abstand zu
vermelden. Die letzte Samstagspartie konnte Al-Ittihad gegen Al-Ahly mit
3:1 für sich entscheiden. Publikum soll nach Berichten lokaler Medien auch
zugelassen worden sein. Bei früheren Spielen war es nur den Angehörigen der
Spielerinnen erlaubt zuzuschauen.
Die Entwicklung des Frauenfußballs in Saudi-Arabien ist rasant. Vor wenigen
Jahren war Frauen das Fußballspielen noch untersagt. Im vergangenen Jahr
organisierte man erstmals im Land dreigeteilte regionale Meisterschaften,
an denen insgesamt 40 Teams teilnahmen. Die besten Teams aus den regionalen
Staffeln ermittelten dann mit al-Mamlaka die Landesmeisterinnen.
Bei der nun ersten landesweit organisierten Meisterschaft hat der Verband
ein Preisgeld von 370.000 Dollar ausgelobt. Die Meisterinnen erhalten
133.000 Dollar. Als Unterbau soll eine Liga (First Division) mit 17
Vereinen installiert werden. Im Februar bestritten die
Fußballnationalspielerinnen von Saudi-Arabien ihr erstes offizielles
Länderspiel. Das von der Deutschen Monika Staab betreute Team gewann auf
den Malediven gegen die Seychellen 2:0. Das erste Heimspiel fand erst
vergangenen Monat statt, bei dem man Bhutan ein Remis (3:3) abtrotzte.
Fifa-Präsident Gianni Infantino ist schon länger schwer begeistert von
Saudi-Arabien und insbesondere von den Entwicklungen im Frauenfußball. Hart
kritisiert wurde er deshalb von Menschenrechtsaktivisten. Er solle sich
[2][von solchem Sportswashing] nicht blenden lassen. Die Lage im Land ist
gerade für Frauenrechtlerinnen nach wie vor prekär. Etliche von ihnen
sitzen im Gefängnis. Vor Kurzem erst wurden zwei Frauen – offenbar wegen
ihrer Aktivitäten bei Twitter – zu 34 beziehungsweise 45 Jahren Haft
verurteilt.
[3][Nationaltrainerin Monika Staab], die zuvor auch in Katar gearbeitet
hat, ist indes überzeugt, dass in Saudi-Arabien die jüngsten Initiativen
mehr als nur Imagepflege für mehr Anerkennung ist.
17 Oct 2022
## LINKS
[1] https://en.wikipedia.org/wiki/2022%E2%80%9323_Saudi_Women's_Premier_League
[2] /Streit-um-die-Super-League-im-Golfsport/!5853794
[3] /Frauenfussball-im-Nahen-Osten/!5794117
## AUTOREN
Johannes Kopp
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