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# taz.de -- Strafvollzug Berlin: Redakteure gesucht
> Die unabhängige Gefangenenzeitung „Lichtblick“ soll so schnell wie
> möglich wieder arbeitsfähig werden. Ein runder Tisch wird unterstützend
> tätig.
Bild: JVA Tegel
Berlin taz | Sechs Wochen dauert die Zwangspause des Lichtblick nun schon.
„Unsere Kräfte konzentrieren sich derzeit darauf, eine arbeitsfähige
Redaktion zu bekommen“, erklärte Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) am
Mittwoch im Rechtsausschuss.
Der Lichtblick existiert seit 54 Jahren. Seit einer am [1][31. August
erfolgten Durchsuchung durch die Kriminalpolizei] ist die Redaktion der
bundesweit einzigen unabhängigen Gefangenenzeitschrift allerdings
geschlossen. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren gegen einen Redakteur
im Zusammenhang mit einem Überfall auf einen Geldtransporter. Die Fahnder
hatten offenbar das Redaktionstelefon überwacht.
Wann die beschlagnahmten Computer freigegeben werden „obliegt der
Staatsanwaltschaft“, sagte Kreck. Aber das sei nicht das Hauptproblem, weil
der Redaktion in der Zwischenzeit Ersatzgeräte zur Verfügung gestellt
werden könnten. Das eigentliche Problem sei, dass es seit der Ablösung des
tatverdächtigen Redakteurs nur noch einen einzigen Redakteur gibt. Normal
sind bis zu fünf Mitarbeiter.
## Schwierige Personalsuche
Derzeit würden Bewerbungen von Gefangenen geprüft, sagte die
Justizsenatorin, allerdings seien die Anforderungen sehr hoch. „Es ist
mitnichten so, dass jede Person, die sich dazu berufen fühlt, Redakteur
werden kann.“ Die Kandidaten müssten über Sprach- und Schreibkenntnisse
verfügen, zuverlässig und vereinbarungsfähig sein und sich von
subkulturellen Einflüssen innerhalb des Gefängnisses abgrenzen können.
Laut Kreck sei ein runder Tisch ins Leben gerufen worden, der die
Anstaltsleitung bei der Findung der neuen Redaktion unterstützen werde. Mit
dabei: d[2][er Vorsitzende des Berliner Vollzugsbeirats, Olaf Heischel] und
die Produktionsleiterin des [3][Tegeler Gefangenen Theaters „Aufbruch“],
Sibylle Arndt.
Am kommenden Dienstag werde der runde Tisch erstmals zusammenkommen,
bestätigte Heischel der taz. Überlegen werde man auch, wie die angehenden
Redakteure am besten in die Grundkenntnisse des Journalismus eingewiesen
werden könnten. Möglicherweise werde man dazu auch auf Unterstützung von
außen zurückgreifen.
6 Oct 2022
## LINKS
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## AUTOREN
Plutonia Plarre
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Lena Kreck
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