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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Sicherheitsgarantien geplant
> Nach einem Ende des Kriegs sollten mehrere Länder politisch und rechtlich
> die Sicherheit der Ukraine garantieren. Moskau fühlt sich davon bedroht.
Bild: Zerstörte russische Panzer in der Region Charkiw
## Ukraine legt Konzept für Sicherheitsgarantien vor
Die Führung der Ukraine hat ein Konzept für internationale
Sicherheitsgarantien nach einem Ende des russischen Angriffskrieges
ausgearbeitet. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak,
und der frühere Nato-Generalsekretär [1][Anders Fogh Rasmussen] stellten
das Papier am Dienstag in Kiew vor.
Demnach sollte die ukrainische Armee so ausgerüstet und ausgebildet werden,
dass das Land jederzeit einen russischen Angriff abwehren kann. Eine Gruppe
von Ländern sollte politisch und rechtlich die Sicherheit der Ukraine
garantieren. Als mögliche Garantiestaaten wurden aufgelistet: die USA,
Großbritannien, Kanada, Polen, Italien, Deutschland, Frankreich,
Australien, die Türkei sowie die Länder Nordeuropas und des Baltikums. Auch
mit den Garantien strebe die Ukraine weiter einen Beitritt zur Nato an,
hieß es.
Die Frage internationaler Garantien hatte vor allem zu Anfang des
mittlerweile ein halbes Jahr dauernden Krieges eine Rolle gespielt, als
beide Seiten noch über einen Waffenstillstand verhandelten. Damals gab es
Signale aus Kiew, den neutralen Status der Ukraine festzuschreiben und auf
die Nato-Mitgliedschaft zu verzichten. Ende August sagte die für
Nato-Integration zuständige Vizeregierungschefin Olha Stefanischyna
dagegen, für ihr Land komme nur noch eine direkte Mitgliedschaft ohne
vorherigen Beitrittsplan infrage.
Solche Garantien wären der „Auftakt zum Dritten Weltkrieg“, reagierte der
ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew auf Telegram. Sie kämen der
Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 des Nato-Vertrags nahe. Wenn die
westlichen Länder versuchten, Russland auf diese Weise zu schwächen, werde
bei ihnen selbst „die Erde brennen und der Beton schmelzen“, drohte der
Vizesekretär des russischen Sicherheitsrates. (dpa)
## Großbritannien – Russland setzt wohl iranische Drohnen ein
Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste wohl erstmals
Drohnen aus iranischer Fertigung eingesetzt. „Russland bezieht mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verstärkt Waffen aus anderen,
stark mit Sanktionen belegten Ländern wie dem Iran und Nordkorea, während
die eigenen Vorräte zur Neige gehen“, heißt es in dem täglichen Bericht der
Geheimdienste. Die Ukraine hatte am Dienstag den Abschuss einer der
beschriebenen Drohnen gemeldet. (rtr)
## Ukraine erobert mehr als 4.000 Quadratkilometer Land zurück
Die Ukraine hat nach Angaben des Präsidenten Wolodimir Selenski mehr als
4.000 Quadratkilometer – die Fläche von knapp 750.000 Fußballfeldern – des
von den russischen Streitkräften zurückeroberten Territoriums vollständig
unter Kontrolle. Das Land sei auch dabei, seine Kontrolle über weitere
4.000 Quadratkilometer zu stabilisieren, sagte Selenski in seiner täglichen
Videoansprache. Am Montag hatte er erklärt, die Ukraine habe bei ihrer
jüngsten Gegenoffensive 6.000 Quadratkilometer zurückerobert. Ukrainische
Beamte weisen jedoch darauf hin, dass es wichtig ist, zwischen der Einnahme
von Territorium und der Gewährleistung der völligen Sicherheit dieses
Territoriums zu unterscheiden. (rtr)
## Alle Notstromleitungen in Saporischschja wiederhergestellt
Alle drei Notstromleitungen des [2][von Russland kontrollierten
Kernkraftwerks Saporischschja] in der Ukraine sind wiederhergestellt
worden. Eine von ihnen versorge die Anlage mit externem Strom, den es für
die Kühlung und andere wichtige Sicherheitsfunktionen benötigt, und die
zwei anderen würden in Reserve gehalten, erklärt die Internationale
Atomenergiebehörde (IAEA). Die erste dieser Leitungen wurde am Samstag
wieder in Betrieb genommen.
Die Ukraine geht davon aus, dass die Zahl der russischen Anschläge auf ihre
Energie-Infrastruktur zunehmen wird. Das sagt Mychajlo Podoljak, ein
Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Man sei auf
verschiedene Szenarien vorbereitet. Die ukrainische Bevölkerung müsse sich
auf Probleme bei der Strom- und Wärmeversorgung in diesem Winter
einstellen.
Bundeskanzler Olaf Scholz und der russische Präsident Wladimir Putin haben
bei ihrem Telefonat am Dienstagabend auch über die die Lage am ukrainischen
Atomkraftwerk Saporischschja gesprochen. Das geben der Kreml und
Regierungssprecher Steffen Hebestreit in getrennten Mitteilungen bekannt.
Der Bundeskanzler habe die Notwendigkeit betont, die Sicherheit des
Atomkraftwerks zu gewährleisten, teilt Hebestreit weiter mit. Scholz habe
in diesem Zusammenhang gefordert, jegliche Eskalationsschritte zu vermeiden
und die im Bericht der Internationalen Atomenergieagentur empfohlenen
Maßnahmen umgehend umzusetzen. Laut Kreml sagte Putin zudem, dass das
Komitee vom Roten Kreuz Zugang zu den ukrainischen Gefangenen habe und
Russland bereit sei, ein zuverlässiger Energielieferant zu bleiben. (rtr)
14 Sep 2022
## LINKS
[1] /Georgiens-gescheiterter-Nato-Beitritt/!5840294
[2] /Von-Russland-besetztes-Atomkraftwerk/!5878967
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