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# taz.de -- Linken-Landesparteitag in Hamburg: Drei Viertel wollen Politik mach…
> Nach viel Streit und einem Eklat: Beim Parteitag der Hamburger Linken
> setzten sich die pragmatisch Orientierten klar durch.
Bild: Stehen für pragmatische Politik: die neuen Landessprecher:innen Thomas I…
Hamburg taz | Bei der Hamburger Linken sind die Kräfteverhältnisse nach dem
Landesparteitag am Wochenende fürs Erste geklärt: Nach hitzigen und teils
wuterfüllten Debatten samt einem Eklat, der mit körperlichem Einsatz
beendet wurde, haben sich die an pragmatischer Politik interessierten
Strömungen durchgesetzt: [1][Sabine Ritter und Thomas Iwan] aus diesem
Lager sind die neuen Landessprecher:innen.
Sowohl mit dem Leitantrag, nach dem sich die Hamburger Linke mehr auf die
konkrete Arbeit an realpolitischen Problemen konzentrieren solle, als auch
bei der Wahl der beiden LandessprecherInnen am Samstag setzten sich
deutlich die pragmatisch Orientierten durch. Ritter wurde mit 70,4 Prozent,
Iwan mit rund 72 Prozent gewählt. Ihre Gegenkandidat:innen [2][aus
dem antiimperialistischen Lager], deren Vertreter:innen am Wochenende
vor allem über den „Wirtschaftskrieg“ des Westens gegen Russland
diskutieren wollten, erhielten jeweils rund 25 Prozent der Stimmen.
Bereits am Freitag beim Resümee über die Arbeit der scheidenden
LandessprecherInnen waren die Fronten klar: Die Mehrheit der Delegierten
äußerte heftige Kritik an Żaklin Nastić und Keyvan Taheri. Sie hätten in
den vergangenen zwei Jahren kaum etwas unternommen, um für Ruhe im
Landesverband zu sorgen, und stattdessen [3][die Konflikte selbst
befeuert].
Zum Eklat kam es bei der Wahl der Landessprecherin: Bijan Tavassoli ließ
mitteilen, er habe kürzlich das Geschlecht gewechselt und kandidiere nun
für den weiblichen Spitzenposten. Gegen Tavassoli lief in der Vergangenheit
bereits ein Parteiausschlussverfahren: Er hatte Querfront-Ansichten beim
verschwörungsideologischen russischen Propagandasender RT geteilt und im
vergangenen Jahr den Sieg der Taliban in Afghanistan gefeiert.
Weil der Wahlvorstand den Wahrheitsgehalt der behaupteten
Geschlechtsumwandlung kurzfristig nicht überprüfen konnte, ließ er die
Kandidatur zu. Stellvertretend für Tavassoli las dann eine mit Maske und
Kapuze vermummte Person eine wirre Erklärung Tavassolis vor, in der auch
Linke-Mitglieder mit persönlichen Beleidigungen überzogen wurden.
Tavassolis Abwesenheit soll, so die Erklärung, daran liegen, dass er
beziehungsweise sie an „Corona und wahrscheinlich Affenpocken“ erkrankt
sei. Weil der Redner das Vorlesen trotz Ermahnungen nicht unterbrach, wurde
er mit körperlichem Einsatz vom Pult entfernt. Später ließ Tavassoli
mitteilen, dass die vorgelesene Rede nicht von ihm stamme.
11 Sep 2022
## LINKS
[1] /Hamburgs-Linke-in-der-Krise/!5879060
[2] /Ukrainekrieg-entzweit-Partei/!5844269
[3] /Mobbing-bei-der-Hamburger-Linken/!5866631
## AUTOREN
André Zuschlag
## TAGS
Parteitag
Die Linke
Die Linke Hamburg
Hamburg
Schwerpunkt Rassismus
Antideutsche
Ukraine
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