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# taz.de -- Reaktionen auf Wagenknecht-Rede: Diesmal den Bogen überspannt?
> Führende Linken-Politiker:innen distanzieren sich nach Wagenknechts
> Auftritt im Bundestag von der Fraktion. Auch aus der SPD kommt Kritik.
Bild: Kritik von allen Seiten: Sahra Wagenknechts am Donnerstag bei ihrer Rede …
Berlin taz | Hat Sahra Wagenknecht den Bogen diesmal überspannt? Nach ihrer
Rede zur Energiepolitik im Bundestag am Donnerstag prasselt von allen
Seiten Kritik auf sie und die Linksfraktion ein. Wagenknecht hatte der
Bundesregierung vorgeworfen, einen Wirtschaftskrieg gegen Russland,
„unseren wichtigsten Energielieferanten“, vom Zaun gebrochen zu haben – u…
machte so die russische Regierung en passant vom Täter zum Opfer. Sie
forderte ein Ende der fatalen Wirtschaftssanktionen und die Aufnahme von
Verhandlungen mit Russland. [1][Die AfD applaudierte begeistert – gemeinsam
mit dem Teil der Linksfraktion], der Wagenknechts Auftritt nicht
vorausschauend boykottiert hatte.
Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Katja Mast, sieht eine
Grenze überschritten. Der taz gegenüber erklärte sie: „Was Sahra
Wagenknecht im Bundestag am Donnerstag gesagt hat, ist ein Tabubruch.“ Dass
sie sehr viel Applaus und Zustimmung aus der AfD bekommen habe, spreche für
sich. Putin sei der Kriegsverbrecher, der Aggressor, die gegenwärtige Krise
sei eine Folge dessen. „Dass Sahra Wagenknecht das schon immer anders
gesehen hat, ist klar. Dass die Linksfraktion das laufen lässt, schadet
Deutschland“, so Mast zur taz.
Die Linksfraktion hatte Wagenknecht zum Tagesordnungspunkt Energie als
Rednerin aufgestellt, obwohl diese nicht einmal im entsprechenden
Fachausschuss des Bundestags sitzt. Das war sowohl innerhalb als auch
außerhalb der Partei auf Unverständnis gestoßen.
Einen Tag später äußerten sich auch die gerade erst neu gewählten
Parteivorsitzenden der Linken, Janine Wissler und Martin Schirdewan.
Gegenüber dem nd erklärten die beiden: „Sahra Wagenknecht zu diesem
Tagesordnungspunkt sprechen zu lassen, obwohl sie nicht Mitglied eines
Ausschusses ist, war eine Entscheidung des Fraktionsvorstandes, nicht der
Parteivorsitzenden.“ Die Rede entspreche in Teilen nicht den beschlossenen
Positionen und sorge verständlicherweise für Unmut. Ein solcher Vorgang
wäre zu vermeiden gewesen und dürfe sich nicht wiederholen.
## Linksfraktion disqualifiziert
Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte der Thüringer
Allgemeinen, er sei mehr als irritiert, was gerade in seiner Partei auf
Bundesebene passiert. „Dass Frau Wagenknecht ihre Privatmeinung, die nicht
den Parteitagsbeschlüssen entspricht, für die Fraktion im Parlament
darbieten kann, halte ich für verstörend“, erklärte Ramelow.
Man nehme zwar wahr, dass sich einige aus der Linken, „wenn auch teils
zaghaft“, distanzierten, so SPD-Fraktionsgeschäftsführerin Mast. „Es ist
aber wenig glaubwürdig, wenn ihre eigene Fraktion für ihre kruden Gedanken
Redezeit zur Verfügung stellt und den Auftritt im Parlament frenetisch
beklatscht. Die Linksfraktion disqualifiziert sich einmal mehr“, so Mast.
Am Wochenende trifft sich der Parteivorstand der Linken in Rathenow. Im
Mittelpunkt der Beratungen soll die „Heiße Herbst-Kampagne“ gegen hohe
Energiepreise und für Umverteilung stehen. Noch heißer werden die
Vorstandsmitglieder sicher auch die Rede von Wagenknecht und die
Konsequenzen daraus diskutieren.
Nach ihrer Rede zur Energiepolitik im Bundestag am Donnerstag prasselt von
allen Seiten Kritik auf sie und die Linksfraktion ein.
9 Sep 2022
## LINKS
[1] https://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/3198.treten-sie-zur%C3%BCck-her…
## AUTOREN
Anna Lehmann
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