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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Russland räumt ukrainischen E…
> Ein Vertreter Russlands in Charkiw räumt einen militärischen Erfolg der
> Ukraine in Charkiw ein. Die Ukraine meldet die Festnahme eines
> Kollaborateurs.
Bild: Rettungskräfte arbeiten an einem durch russische Raketen zerstörten Geb…
## Vertreter Russlands in Charkiw räumt Erfolg der Ukraine ein
Der Leiter der russischen Militärverwaltung in den besetzten Gebieten der
ostukrainischen Region Charkiw, Witali Gantschew, räumt einen Erfolg der
ukrainischen Truppen ein. „Allein die Tatsache, dass unsere Verteidigung
durchbrochen wird, ist bereits ein bedeutender Sieg für die ukrainischen
Streitkräfte“, sagt er dem russischen Staatsfernsehen. Gebiete östlich der
gleichnamigen Stadt sind unter russischer Kontrolle, gleichwohl ist es
Russland bislang nicht gelungen, die zweitgrößte Stadt der Ukraine
einzunehmen. (rtr)
## Blinken: Ukraine muss in bestmöglicher Lage sein
Die USA wollen die Ukraine inmitten ihrer laufenden Gegenoffensive gegen
Russland in eine starke diplomatische Verhandlungsposition bringen. „Wir
sehen in diesem Moment keine Anzeichen von Russland, dass es bereit ist,
eine solche Diplomatie ernsthaft zu betreiben. Aber wenn dieser Zeitpunkt
kommt, muss die Ukraine in der bestmöglichen Position sein“, sagte
US-Außenminister Antony Blinken am Freitag in Brüssel nach einem Treffen
mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Blinken lobte die ukrainische Offensive und Geländegewinne im Süden und
Osten des Landes: „Sie steht noch am Anfang, macht aber nachweislich echte
Fortschritte“. Es sei aber noch zu früh zu sagen, wie sich die Lage
entwickeln werde. Blinken betonte jedoch, dass er große Unterschiede in der
Moral der Soldaten aus der Ukraine und Russland sehe. Während die Ukrainer
für ihre Freiheit kämpften, hätten viele russische Streitkräfte „keine
Idee“, warum sie in der Ukraine seien. (dpa)
## Stadtzentrum von Charkiw von russischen Raketen getroffen
Das Stadtzentrum von Charkiw ist am Freitag von russischen Raketen
getroffen worden. Zehn Menschen seien verletzt worden, darunter drei
Kinder, schreibt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synehubow,
auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.
Raketen seien in einer Schule und einem Kunstzentrum für Kinder
eingeschlagen, teilt Ihor Terechow, der Bürgermeister der zweitgrößten
ukrainischen Stadt, ebenfalls auf Telegram mit. Auch Wohnhäuser seien
getroffen worden. (rtr)
## Ukraine meldet Festnahme eines Kollaborateurs
Ein führender Mitarbeiter des ukrainischen Präsidentenbüros berichtet von
der Festnahme eines Dorfvorstehers wegen Kollaboration mit den russischen
Truppen. Es handele sich um den Vorsteher von Iwaniwka, eines in der Region
Charkiw gelegenen und von russischer Besatzung befreiten Dorfes, schreibt
der stellvertretende Leiter des Präsidentenbüros, Kyrylo Timoschenko, auf
Telegram.
Er veröffentlicht ein Foto, das einen ukrainischen Soldaten zusammen mit
einem gefesselten Mann in Zivilkleidung und mit verbundenen Augen zeigt.
Dessen Gesicht ist nicht deutlich zu erkennen. Es sei „der Leiter der
verräterischen Dorfverwaltung von Iwaniwka“, schreibt Timoschenko. (rtr)
## Polnischer Ministerpräsident Morawiecki reist nach Kiew
Der polnische Ministerpräsident [1][Mateusz Morawiecki] ist überraschend
nach Kiew gereist. Dort werde er mit der ukrainischen Seite über die
geopolitische Lage, die militärische Entwicklung und die Energiesicherheit
beraten, sagte sein Regierungssprecher Piotr Müller am Freitag im
Fernsehsender Polsat. Zudem nehme er an einer Konferenz teil. Für den
Politiker der [2][nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit
(PiS)] ist es der dritte Besuch in der Hauptstadt des Nachbarlandes seit
dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
Aus Sicherheitsgründen wurde erst mit Verspätung über den Besuch
informiert. Die Reise werde keine weitreichenden Veränderungen bringen
können, sei aber als ein politisches Signal an den Kreml zu verstehen,
betonte Müller. „Die Verteidigung der Ukraine ist auch die Verteidigung
unserer Sicherheit“, sagte der Regierungssprecher. Zugleich räumte er ein,
dass die Lage an der ukrainischen Ostfront weiter schwierig sei. Neben
Morawiecki brach am Freitag auch der polnische Ex-Präsident Aleksander
Kwasniewski nach Kiew auf. (dpa)
## Krankenhaus bei russischem Angriff getroffen
Bei einem russischen Luftangriff ist nach ukrainischen Angaben ein
Krankenhaus in der nordöstlichen Region Sumy getroffen worden. Das Gebäude
sei am Morgen zerstört und mehrere Menschen seien verletzt worden, teilt
der Gouverneur der Region, Dmytro Schwyzkji, auf dem Kurznachrichtendienst
Telegram mit.
Das Krankenhaus befinde sich im Bezirk Welyka Pysariwka, der an Russland
grenze. Der Luftangriff sei über die Staatsgrenze hinweg gestartet worden.
Die russische Regierung bestreitet immer wieder, dass zivile Ziele
anvisiert würden. (rtr)
## Russland verwehrt Zugang zu Kriegsgefangenen
Russland verwehrt nach Angaben den Vereinten Nationen (UN) den Zugang zu
ukrainischen Kriegsgefangenen. Zudem gebe es Belege für Folter, sagt
Matilda Bogner, die Leiterin des UN-Einsatzes zur Beobachtung der
Menschenrechtslage in der Ukraine. „Die Russische Föderation hat keinen
Zugang zu Kriegsgefangenen gewährt, die auf ihrem Territorium oder in
Gebieten unter ihrer Besatzung festgehalten werden“, erläutert Bogner vor
der Presse in Genf.
„Dies ist umso besorgniserregender, als wir dokumentiert haben, dass
Kriegsgefangene im Machtbereich der Russischen Föderation, die von den
Streitkräften der Russischen Föderation oder von ihr nahestehenden
bewaffneten Gruppen festgehalten werden, gefoltert und misshandelt wurden.“
Russland bestreitet Folter oder andere Misshandlungen von Kriegsgefangenen.
(rtr)
## Habeck nennt Bedingung für Preisobergrenze
[3][Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck] will einen Vorstoß der
EU-Kommission zur Beschränkung der russischen Einnahmen aus Gasgeschäften
unterstützen – allerdings nur, wenn auch Staaten wie Ungarn zustimmen. Wenn
Länder, die derzeit noch Gas aus Russland bekämen, bereit seien, das Risiko
eines vollständigen Lieferstopps durch Russland zu tragen, sei er gerne
dabei, das zu machen, sagte der Grünen-Politiker am Freitag am Rande eines
EU-Treffens in Brüssel.
Wenn Länder dies nicht wollen, sollte das aber respektiert werden. „Wie
vermessen wäre es, wenn man sagt: Deutschland bittet immer um Nachsicht,
aber die anderen Länder kriegen keine?“, sagte er. Deutschland kommt nach
Angaben von Habeck mittlerweile ohne russisches Gas klar. Dies sei
„gigantisch“.
Die EU-Kommission hatte zu dem Treffen der für Energie zuständigen Minister
die Einführung einer Preisobergrenze für Gas aus Russland vorgeschlagen, um
die finanziellen Ressourcen des Landes für den Krieg gegen die Ukraine
einzuschränken. Dies würde bedeuten, dass in Russland kein Gas mehr
eingekauft werden dürfte, das ein bestimmtes Preislimit überschreitet.
Russlands Präsident Wladimir Putin sagte diese Woche zu den Überlegungen in
der EU: „Wenn irgendwelche politische Entscheidungen getroffen werden, die
den Verträgen widersprechen, werden wir sie einfach nicht erfüllen.“ Er
fügte hinzu: „Wir werden überhaupt nichts liefern, wenn das unseren
Interessen widerspricht (…). Weder Gas, noch Öl, noch Kohle werden wir
liefern.“ (dpa)
9 Sep 2022
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