# taz.de -- Nachfolgeregelung für 9-Euro-Ticket: Einen Schritt weiter | |
> Die Länder wollen ein 9-Euro-Nachfolgeticket, wenn der Bund mehr Geld für | |
> den Nahverkehr gibt. Ein Arbeitskreis will eine Lösung bis Oktober | |
> finden. | |
Bild: Brigitte protestiert im Sonderzug für die Fortsetzung des 9-Euro-Tickets | |
BERLIN taz | Die Landesverkehrsminister:innen fordern von der | |
Bundesregierung eine deutliche Erhöhung der Finanzzuschüsse für den ÖPNV. | |
Dann sind sie auch bereit, sich an einer Nachfolgeregelung für das | |
9-Euro-Ticket zu beteiligen, sagte die Bremer Verkehrssenatorin Maike | |
Schaefer (Grüne) im Anschluss an eine außerplanmäßige Konferenz der | |
Landesverkehrsminister:innen am Montag. | |
„Wir sind einen guten Schritt weiter“, sagte Schaefer, die zurzeit | |
Vorsitzende der Verkehrsminister:innenkonferenz ist. Alle Länder | |
hätten bekundet, sich vorstellen zu können, eine Nachfolgeregelung | |
mitzutragen. Allerdings müsse aufgrund der steigenden Energiekosten und der | |
wegen der Coronakrise weiter fehlenden Einnahmen insgesamt mehr Geld ins | |
System als bislang vorgesehen werden. Ohne weitere Mittel könne der Status | |
quo nicht aufrechterhalten werden. Das bedeutet, dass Takte ausgedünnt oder | |
etwa Buslinien eingestellt werden müssten. | |
Die Länder und der Bund gründen eine Arbeitsgruppe, die bis zur | |
Herbstkonferenz der Verkehrsminister:innen am 12. Oktober [1][ein | |
Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket] entwickeln soll. Bei einer Einigung | |
bis dahin sei der Januar als vorgesehener Start für eine neue bundesweite | |
ÖPNV-Fahrkarte zu halten, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing | |
(FDP). Er begrüßte die Beschlüsse der Ressortkolleg:innen aus den | |
Ländern als „ein sehr positives Signal“. Die Verkehrsministerin des | |
Saarlands und Sprecherin der SPD-geführten Länder, Petra Berg, zeigte sich | |
dagegen enttäuscht, dass der Bund bislang keine Aussagen zur Erhöhung der | |
Regionalisierungsmittel gemacht hat. | |
[2][Das 9-Euro-Monatsticket] wurde rund 52 Millionen Mal verkauft. Außerdem | |
galt es automatisch für mehr als 10 Millionen Inhaber:innen von | |
ÖPNV-Abos. Finanziert wurde es allein vom Bund mit rund 2,5 Milliarden | |
Euro. Für ein Nachfolgeticket, das [3][zwischen 49 und 69 Euro] kosten | |
soll, will die Bundesregierung 1,5 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung | |
stellen unter der Voraussetzung, dass die Länder zusammen mindestens die | |
gleiche Summe beisteuern. Für ein 49-Euro-Ticket sind nach Angaben von | |
Verkehrssenatorin Schaefer 3 Milliarden Euro erforderlich. | |
19 Sep 2022 | |
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## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
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