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# taz.de -- Nachrichten im Ukrainekrieg: Letzter Reaktor vom Netz
> Im AKW Saporischschja ist der letzte noch aktive Reaktor vom Netz
> genommen worden. Die Behörden im besetzten Cherson stoppen vorerst ihre
> Referendumspläne.
Bild: Das AKW Saporischschja aus der Luft fotografiert
## Letzter noch arbeitender Reaktor im Akw Saporischschja vom Netz genommen
Im von russischen Truppen besetzten [1][ukrainischen Atomkraftwerk
Saporischschja] ist der letzte noch arbeitende Reaktor am Montag vom Netz
genommen worden. Dies teilte der staatliche ukrainische Betreiber
Energoatom im Messengerdienst Telegram mit. Grund sei ein durch Angriffe
ausgelöstes Feuer, das eine Stromleitung zwischen dem Kraftwerk und dem
ukrainischen Stromnetz beschädigt habe. (afp)
## Referendumspläne für besetzte Region Cherson in der Südukraine gestoppt
Die pro-russischen Behörden in der besetzten und derzeit heftig umkämpften
südukrainischen Region Cherson wollen nach eigenen Angaben ihre Pläne für
ein Referendum über eine Zugehörigkeit zu Russland vorerst stoppen. Die
Vorbereitungen für die Abstimmung hätten bereits begonnen, sagte am Montag
der Chef der pro-russischen Behörden, Kirill Stremusow, im Fernsehen. „Aber
angesichts der aktuellen Entwicklungen glaube ich, dass wir im Moment eine
Pause einlegen werden.“
Zuvor hatte die Ukraine Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive in der Region
gemeldet. Nach Angaben des Südkommandos eroberten die ukrainischen Soldaten
mehrere Gebiet zurück und zerstörten unter anderem ein Munitionsdepot, eine
Pontonbrücke und ein Kontrollzentrum der russischen Armee.
Die Region Cherson mit ihrer gleichnamigen Hauptstadt am Ufer des Dnipro
grenzt an die 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Als
erste Großstadt der Ukraine war Cherson Anfang März kurz nach Beginn der
russischen Offensive von der russischen Armee eingenommen worden. Die
Region ist für die Landwirtschaft von zentraler Bedeutung und wegen ihrer
Nähe zur Krim auch strategisch wichtig. (afp)
## Russland entzieht „Nowaja Gaseta“ die Lizenz
Russland entzieht der Zeitung Nowaja Gaseta die Lizenz. Ein Gericht gibt
einem Antrag der russischen Aufsicht Roskomnadsor statt. Die Aufsicht wirft
der Zeitung vor, Dokumente zu einem Eignerwechsel 2006 nicht vorgelegt zu
haben. Die investigative Zeitung von Chefredakteur und
Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow hatte ihre Berichterstattung in
Russland Anfang des Jahres eingestellt, nachdem sie von Roskomnadsor
verwarnt worden war. (rtr)
## Selenski bekräftigt Ziel einer Rückeroberung der Krim
Der ukrainische Präsident Selenski hat in einer neuen Videobotschaft das
Ziel einer Rückeroberung der von Russland annektierten
Schwarzmeer-Halbinsel Krim bekräftigt. „Ich glaube daran, dass die
ukrainische Flagge und das freie Leben auf die Krim zurückkehren. Wir
befreien unsere gesamte Erde, alle unsere Menschen“, sagte Selenski in dem
am Sonntagabend in Kiew veröffentlichten Clip. Für die Befreiung würden die
ukrainischen Streitkräfte, die militärische Aufklärung und die
Spezialdienste schon jetzt alle notwendigen Schritte unternehmen.
„Und alle sehen: Die Okkupanten haben schon angefangen, von der Krim
abzuhauen. Das ist die richtige Wahl für sie alle“, sagte Selenski. Es gibt
allerdings keine Belege dafür, dass sich die Russen tatsächlich von der
Halbinsel zurückzuziehen. Der Staatschef erinnerte auch an die
„Repressionen“ gegen die krimtatarische Bevölkerung, deren Freiheitsrechte
unterdrückt würden. (dpa)
## Explosion bei Kinderveranstaltung in Tschernihiw
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski leitet eine Untersuchung der
Explosion eines Granatwerfers bei einer Kinderveranstaltung in Tschernihiw
ein. „Zwei Personen, die direkt in den tragischen Vorfall in Tschernihiw
verwickelt waren, wurden wegen des Verdachts auf eine Straftat
festgenommen“, sagt Selenski in seiner nächtlichen Videoansprache. 15
Personen, darunter acht Kinder, waren bei der Explosion bei einer
außerplanmäßigen Ausstellung militärischer Ausrüstung am Samstag in der
nordukrainischen Stadt verwundet worden. (rtr)
## Selenski berichtet von Geländegewinnen
Der ukrainische Präsident Selenski berichtet in seiner nächtlichen
Ansprache von Geländegewinnen. Er bedankt sich bei den Streitkräften für
die Einnahme von zwei Orten im Süden des Landes, eines dritten Ortes im
Osten sowie weiterer Gebiete ebenfalls im Osten. Genaue Angaben zu Lage und
Zeitpunkt macht er nicht. Er habe erfreuliche Berichte bei einem Treffen
mit seinen Militärkommandeuren und seinem Geheimdienstchef erhalten, sagt
Selenski weiter. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. (rtr)
Ein hochrangiger Mitarbeiter Selenskis veröffentlicht ein Foto auf
Facebook, das die Rückeroberung eines Dorfes zeigen soll. „Vysokopillja.
Region Cherson. Ukraine. Heute“, heißt es zu der Aufnahme, auf der ein
Soldat eine ukrainische Fahne fixiert. Das Bild wurde von
Vizepräsidialamtschef Kyrylo Tymoschenko ins Internet gestellt. Die Angaben
lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen, eine russische
Stellungnahme liegt nicht vor. Eine Einnahme des Dorfes wäre ein Erfolg für
die Ukraine, die vergangenen Woche eine Gegenoffensive in der Region
einleitete. (rtr)
## 13 Getreidefrachter sollen die Ukraine verlassen haben
Nach ukrainischen Angaben haben am Sonntag [2][13 Frachter mit Getreide]
die Häfen des Landes verlassen, die größte Zahl an einem Tag seit dem
Inkrafttreten eines von den UN und der Türkei vermittelten Abkommens. An
Bord seien 282.500 Tonnen Agrarprodukte, die an acht Staaten geliefert
werden sollten, teilt das Ministerium für Infrastruktur mit. Den Angaben
zufolge sind seit dem Abschluss des Abkommens im Juli 86 Schiffe mit zwei
Millionen Tonnen Güter aus der Landwirtschaft in 19 Staaten aufgebrochen.
Die Ukraine ist einer der wichtigsten Getreidelieferanten der Welt. (rtr)
## EU-Beitritt: Scholz bestärkt Schmyhals Reformkurs
Bundeskanzler Olaf Scholz hat den [3][ukrainischen Ministerpräsidenten
Denys Schmyhal] bei einem Treffen in dessen Reformkurs bestärkt mit Blick
auf einen EU-Beitritt. Gerade Reformen im Bereich Rechtsstaatlichkeit und
Justizsystem seien ebenso wichtig, um Investitionen für den Wiederaufbau
anzulocken, heißt es in einer Erklärung. Die EU-Staats- und Regierungschefs
beschlossen im Juni, der Ukraine den EU-Kandidatenstatus zu verleihen.
(rtr)
5 Sep 2022
## LINKS
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