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# taz.de -- Motorradfahrer müssen zahlen: Paris erhebt Parkgebühr
> Sie haben sich gewehrt, aber nun müssen Motorradfahrer zahlen: Das
> Abstellen von Zweirädern mit Verbrennermotor kostet in der Hauptstadt.
Bild: In Paris kostet das jetzt: Motorräder in Hamburg
Paris taz | Sie haben dagegen demonstriert und auch vor Gericht geklagt –
vergeblich: Seit dem 1. September müssen auch Motorrad-BesitzerInnen für
das [1][Parken in Paris] zahlen. Dafür müssen sie wie seit langem auch die
AutofahrerInnen am Automaten oder via App Gebühren entrichten.
Es kann schnell sehr teuer werden. Im Zentrum kostet die Stunde glatte 3
Euro, in den Quartieren immerhin 2 Euro. Wer seine Vespa oder
Harley-Davidson mit Verbrennermotor vor dem Haus im Wohnquartier parken
will, hat immerhin die Möglichkeit, ein Anwohner-Abo zu beantragen. Dieses
kostet pro Jahr 22,50 Euro. Gratis bleibt das Parken (vorerst) für alle
[2][Elektro-Fahrzeuge] und die Fahrräder.
Neben den Kosten, die nun auf die Motorrad-Eigentümer*innen zukommen,
bedeutet die Neuerung mehr Aufwand im Alltag. Sie müssen wie die
Automobilisten daran denken, ihre Parkgebühr rechtzeitig zu entrichten –
sonst droht eine happige Strafe: 37,50 Euro bei sofortiger Überweisung, 50
Euro für Büßer, die später zahlen.
Kontrolliert wird scharf: Seit einiger Zeit sind es nicht mehr umgängliche
kommunale Polizist*innen, die wie früher auf gemächlichen Spaziergängen
durch die Straßen die Tickets unter der Windschutzscheibe kontrollieren,
sondern sehr beflissene Angestellte einer Auftragsfirma, die nach Zahl der
von ihnen ertappten Parksündern verdienen.
## Viele wollen Gebührenpflicht ignorieren
Entsprechend groß ist die Empörung der Pariser Motorradbesitzer*innen. Auch
wenn ihre Proteste folgenlos waren, haben sie noch nicht ganz kapituliert.
Unter vielen Helmen kocht weiterhin die Wut. Vorerst wollen angeblich viele
aus Ungehorsam die Gebührenpflicht ignorieren. Sie hoffen, dass es
wenigstens zu Beginn nicht gleich Geldbußen hagelt.
Im Rathaus gibt sich die Stadtregierung gelassen und unnachgiebig. Der für
Verkehrsfragen zuständige Vizebürgermeister David Belliard von den Grünen
möchte mit der Maßnahme den Straßenlärm und die Luftverschmutzung durch
Motorfahrzeuge bekämpfen, aber auch einen seit Jahren dauernden Streit
zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmern schlichten.
Denn die PKW-Besitzer*innen, die gefühlt schon immer bezahlt haben, fanden
es immer schon ungerecht, dass die knatternden Motorräder ihnen den in
Paris sehr knappen Platz fürs Parken streitig machen konnten, ohne dafür
auch nur einen Cent ausgeben zu müssen. Im Jahr belaufen sich die Einnahmen
aus Parkgebühren für die Autos derzeit auf rund 380 Millionen Euro, das
sind immerhin etwa vier Prozent des Stadtbudgets.
4 Sep 2022
## LINKS
[1] /Verkehrspolitik-in-Frankreich/!5792740
[2] /Elektro-Tretroller-in-Frankreich/!5589346
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Paris
Verkehr
Parkplatz
Schwerpunkt Stadtland
Nachtzüge
Paris
Schwerpunkt Emmanuel Macron
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