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# taz.de -- Metaanalyse zu Extremwetter-Studien: Hitzewellen durch Klimawandel
> 80 Prozent der Studien zu Extremwetter zeigen, dass diese durch den
> Klimawandel verschärft wurden. Einige Ereignisse wären ohne ihn
> unmöglich.
Bild: Wahrscheinlich durch den Klimawandel verschlimmert: Waldbrand während de…
Berlin taz | Studien, die versuchen, Ursachen für Extremwetterereignisse zu
finden, kommen zum Großteil zu dem Schluss, dass diese vom Klimawandel
beeinflusst werden. Das zeigt eine neue [1][Analyse des Fachportals
Carbonbrief], bei der 504 sogenannte Attributionsstudien aus den
vergangenen zwei Jahrzehnten. Der Überblick zeigt auch, dass es etwa ein
Dutzend Extremwetterereignisse und Trends gab, die ohne den Klimawandel
nahezu unmöglich gewesen wären.
So zeigte eine im Jahr 2021 durchgeführte Studie, dass die [2][steigenden
Temperaturen zwischen 1850 und 2014] ohne Klimawandel nicht möglich gewesen
wären. Auch dass es [3][2014 bis 2016 drei heißeste Jahre in Folge gab],
sei ohne Klimawandel nicht erklärbar, heißt es in einer anderen. Über
[4][die gewonnenen Erkenntnisse hatte zuerst die britische Zeitung
Guardian] berichtet.
Die Attributionsforschung versucht die Wahrscheinlichkeit und Intensität
von Wetterereignissen den unterschiedlichen Einflüssen zuzuordnen. Wetter
hat ohnehin eine natürliche Variabilität, die es schwierig macht, den
Einfluss des menschengemachten Klimawandels zu isolieren. Für die
statistischen Analysen arbeiten Klimawissenschaftler*innen mit
Klimasimulationen, da es noch nicht lange genug moderne
Wetteraufzeichnungen gibt.
Bei der Analyse von Carbonbrief zeigte sich, dass etwa 80 Prozent der
Studien Auswirkungen des Klimawandels feststellen konnten. In 71 Prozent
der Fälle wurde ein Ereignis deshalb wahrscheinlicher oder intensiver, in
weiteren 9 Prozent der Fälle, oft Kaltwetterereignisse, wurde das
Extremwetter seltener. Die restlichen Studien fanden keinen Einfluss des
menschengemachten Klimawandels oder blieben ergebnislos.
Bei den Ereignissen, die ohne den Klimawandel unmöglich gewesen wären,
handelte es sich ausschließlich um Hitze-Ereignisse. Allerdings sind
Hitzewellen auch am häufigsten Gegenstand von Attributionsstudien.
Folgende Ereignisse wären den Studien zufolge im vorindustriellen Klima
ebenfalls nicht passiert:
➡️ Die extreme [5][Hitze im westlichen Nordamerika 2021] sei selbst beim
jetzigen Klima nur einmal alle Eintausend Jahre zu erwarten, sei aber ohne
Klimawandel 150 Mal seltener zu erwarten, also alle 150.000 Jahre.
➡️ Die [6][extreme Hitze in Europa 2021] wäre ohne Klimawandel nur alle pa…
Tausend Jahre zu erwarten gewesen. Inzwischen dürfte eine solche Hitzewelle
alle drei Jahre vorkommen.
➡️ Die [7][Wärmeperiode zwischen Januar und Juni 2020 in Sibirien] dürfte…
derzeitigen Klima nur etwa alle 130 Jahre vorkommen – wäre aber ohne
Klimawandel 500 bis 90.000 Mal seltener gewesen, dürfte also nur einmal in
65.000 bis 12 Millionen Jahren vorkommen.
➡️ Die [8][extreme Hitze in Südchina 2020] sei zu 99 Prozent dem Klimawand…
zuschreibbar und sei 100 Mal wahrscheinlicher geworden.
➡️ Die [9][Hitzewelle in Frankreich 2019] sei 19 bis unendlich Mal
wahrscheinlicher gewesen als ohne Klimawandel.
➡️ [10][Gleichzeitige Hitzeextreme auf der Nordhalbkugel], wie sie 2019
auftraten, wären in einer Welt ohne Klimawandel zu mehr als 99 Prozent
ausgeschlossen gewesen.
[11][️➡️ Extremtemperaturen wie in Japan 2018] wären ohne Erderwärmung …
passiert.
➡️ Die [12][marine Hitzewelle im tasmanischen Meer [.pdf]] im Winter
2017/2018 kam in historischen Klimasimulationen nie vor und dürfte
eigentlich auch im jetzigen Klima unmöglich sein.
➡️ Die [13][ungewöhnlich hohen Temperaturen am Nordpol 2016] wären zuvor
höchstens einmal alle 500 Jahre vorgekommen.
➡️ Die [14][Extremtemperaturen in Asien 2016] könnten komplett an den
Klimawandel attribuiert werden.
13 Aug 2022
## LINKS
[1] https://www.carbonbrief.org/mapped-how-climate-change-affects-extreme-weath…
[2] https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ac2f1a
[3] https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/2017GL074056
[4] https://www.theguardian.com/environment/2022/aug/04/climate-breakdown-super…
[5] https://www.worldweatherattribution.org/western-north-american-extreme-heat…
[6] https://www.metoffice.gov.uk/about-us/press-office/news/weather-and-climate…
[7] https://www.worldweatherattribution.org/siberian-heatwave-of-2020-almost-im…
[8] https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/abeeaf
[9] https://ascmo.copernicus.org/articles/6/205/2020/
[10] https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1029/2019EF001189
[11] https://www.jstage.jst.go.jp/article/sola/15A/0/15A_15A-002/_article/-char…
[12] http://www.ametsoc.net/eee/2017a/ch20_EEEof2017_Perkins.pdf
[13] https://www.google.com/url?q=https%3A%2F%2Fwww.worldweatherattribution.org…
[14] https://journals.ametsoc.org/view/journals/bams/99/1/bams-explainingextrem…
## AUTOREN
Lalon Sander
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