Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Folge des Klimawandels: Eidechsen kommen alt zur Welt
> Der Hitzestress hat laut einer Untersuchung fatale Folgen für Eidechsen.
> Sie sind schon bei Geburt physiologisch „alt“.
Bild: Wird nicht mehr so alt wie früher: die Eidechse
Berlin taz | Zehn Jahre lang beforschten Wissenschaftler:innen in
Frankreich Waldeidechsen (Zootoca vivipara). Sie stellten fest: [1][Der
durch die Klimakrise ausgelöste Hitzestress] führt zu einer
Telomerverkürzung bei den nur 15 Zentimeter großen bräunlichen Reptilien,
was sie bereits bei der Geburt physiologisch „alt“ macht.
[2][Telomere sind Schutzkappen an den Enden der Chromosomen]. Mit jeder
Zellteilung werden die Telomere kürzer. Sind sie irgendwann zu kurz, stirbt
die Zelle. Auch beim Menschen hängt der Alterungsprozess mit der Länge der
Telomere zusammen.
Die Studie, die ein Forschungsteam um den Biologen Andréaz Dupoué vom
Meeresforschungsinstitut Ifremer in Frankreich durchführte, zeigt, dass
Hitzestress ein weiterer Faktor ist, der zur schnelleren Telomerverkürzung
beiträgt. Sie wurde im Fachjournal Proceedings of the National Academy of
Sciences“veröffentlicht.
Das Verbreitungsgebiet der Waldeidechse erstreckt sich über große Teile
Eurasiens. Die Forscher:innen untersuchten zehn verschiedene
Populationen dieser Art im französischen Zentralmassiv. Frankreich ist seit
Jahren von extrem heißen Sommern betroffen, auch in diesem Jahr werden
Temperaturen über 40 Grad Celsius gemessen.
## Aussterben einzelner Völker nicht unwahrscheinlich
Die Wissenschaftler:innen vermuten, dass die kurzen Telomere über die
Weibchen weitervererbt werden. Damit ist ein Aussterben einzelner Völker
nicht unwahrscheinlich. Eine der zehn untersuchten Populationen war am Ende
des Studienzeitraums nicht mehr vorhanden.
Reptilien sind wechselwarme Tiere, das heißt, ihre Körpertemperatur hängt
von der Außentemperatur ab. Jüngste Beobachtungen zeigen, dass auch andere
Reptilienarten von der Erderwärmung betroffen sind, beispielsweise
Schildkröten und Alligatoren. Inwiefern gesamte Arten wirklich vom
Aussterben bedroht sind und welche Auswirkungen das auf die Ökosysteme hat,
ist noch nicht klar.
17 Aug 2022
## LINKS
[1] /Metaanalyse-zu-Extremwetter-Studien/!5874223
[2] https://www.mpg.de/13912208/telomere-gehirnstruktur
## AUTOREN
Gina La Mela
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Reptilien
Erderwärmung
Fauna
Artensterben
Schwerpunkt Artenschutz
2050 – die, die überleben wollen
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ausstellung im Polnischen Institut: Rettungssets für den Klimawandel
Leben ohne Regen und Schokolade? Studierende der Kunstakademie Szczecin
haben ihre durch die Klimakrise verursachten Ängste in Designobjekte
gepackt.
Metaanalyse zu Extremwetter-Studien: Hitzewellen durch Klimawandel
80 Prozent der Studien zu Extremwetter zeigen, dass diese durch den
Klimawandel verschärft wurden. Einige Ereignisse wären ohne ihn unmöglich.
Umwelt- und Sozialpaket in den USA: Klimawandel im Weißen Haus
Der US-Senat hat ein milliardenschweres Gesetz beschlossen. Dieses soll
komplett durch eine Anhebung der Steuern für Superreiche finanziert werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.