# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Atombehörde fordert rasche In… | |
> Die UN-Atomenergiebehörde warnt vor gewaltigen Konsequenzen, sollte das | |
> AKW in Saporischschja beschädigt werden. Selenski deutet per Video neue | |
> Waffenlieferungen an. | |
Bild: Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich um das Atomkraftwerk Saporisc… | |
## Inspektion „spätestens Ende des Monats“ | |
Der Ständige Vertreter der Ukraine bei der UN-Atomenergiebehörde (IAEA), | |
Jewgeni Zymbaljuk, fordert rasch eine internationale Inspektion des von | |
russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja im Südosten des | |
Landes. „Wir brauchen diese Inspektion so schnell wie möglich, spätestens | |
Ende dieses Monats. Das ist unser Ziel“, sagt Zymbaljuk in Wien. Sollte das | |
größte Atomkraftwerke in Europa beschädigt werden, würde das gewaltige | |
Konsequenzen, nicht nur für die Ukraine haben, warnte er. Die | |
Vorbereitungen für einen solchen Inspektionseinsatz liefen bereits. Die | |
Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig einen Beschuss des | |
AKW-Geländes vor. (rtr) | |
## Verwaltungsbehörde in Saporischschja plant Volksabstimmung | |
Die von Russland eingesetzten Verwaltungsbehörden der südukrainischen | |
Region Saporischschja unternimmt einem Medienbericht zufolge weitere | |
Schritte für eine Volksabstimmung über einen Anschluss an Russland. Der | |
Verwaltungschef der Region habe ein Dekret für eine solches Referendum | |
unterzeichnet, meldet die Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Der ukrainische | |
Präsident Selenksi hatte Russland mit einem endgültigen Abbruch von | |
Gesprächen gedroht, wenn Russland eine Annexion weiterer ukrainischer | |
Gebiete vorantreibe. Russland hatte bereits 2014 die Krim annektiert und | |
sich dabei auf ein international nicht anerkanntes Referendum berufen. | |
(rtr) | |
## Kiew: Schwere Kämpfe in Ostukraine – Brücken im Süden beschossen | |
In der ostukrainischen Provinz Donezk toben weiter schwere Kämpfe bei den | |
Städten Bachmut und Awdijiwka. Östlich und südlich der Nachbarstädte | |
Soledar und Bachmut seien russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der | |
ukrainische Generalstab am Montag auf Facebook mit. Ebenso seien russische | |
Vorstöße östlich von Siwersk und südwestlich der Stadt Awdijiwka | |
gescheitert. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst | |
nicht. | |
Bei der von russischen Truppen besetzten [1][Großstadt Cherson] im Süden | |
startete die ukrainische Armee erneut Gegenangriffe mit Raketen auf die | |
strategisch wichtige und bereits zuvor beschädigte Antoniwka-Brücke über | |
den Fluss Dnipro. Das bestätigte die Sprecherin des ukrainischen | |
Südkommandos, Natalija Humenjuk. | |
Zudem sei die Straße über den Dnipro-Staudamm bei Nowa Kachowka mit Raketen | |
beschossen worden. Seit der Beschädigung der drei einzigen Flussquerungen | |
beim russisch besetzten Unterlauf des Dnipro Ende Juli ist der Nachschub | |
für die russischen Truppen auf dem rechten Ufer erheblich gestört. (dpa) | |
## Selenski mit „guten Nachrichten“ | |
Selenski deutete an, dass weitere Waffen an die Ukraine geliefert werden | |
könnten. „Nächste Woche erwarten wir Neuigkeiten von Partnern bezüglich der | |
Hilfspakete. Gute Nachrichten!“, sagte Selenski am Sonntag in seiner | |
Videoansprache. Schlüssel der erfolgreichen Verteidigung seien nach wie vor | |
Waffenlieferungen aus dem Westen. | |
Nach Angaben Selenskis verlaufen die härtesten Kämpfe im Donbass. Die Lage | |
dort bleibe schwierig. Die Verteidigung von Orten wie „Awdijiwka, Pisky, | |
Marjinka und Bachmut erfordern unsere Hauptanstrengung und leider viele | |
Leben“, sagte er. Zudem erneuerte er seine Vorwürfe an Russland, das AKW | |
Saporischschja im Süden der Ukraine beschossen zu haben. (dpa) | |
## Eskalation um AKW Saporischschja droht | |
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage warfen sich Moskau und Kiew | |
[2][gegenseitig den Beschuss der Anlage] vor. Die ukrainische Armee habe in | |
der Nacht zum Sonntag eine Rakete auf das AKW-Gelände abgefeuert, meldete | |
die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die | |
Besatzungsverwaltung der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liegt. | |
Die ukrainische Atombehörde Enerhoatom hingegen beschuldigte die Russen, | |
das unter ihrer Kontrolle stehende Gelände selbst beschossen zu haben. Die | |
Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die | |
Internationale Atombehörde fordert von beiden Seiten, unabhängigen | |
Atomexperten den ungehinderten Zugang zu der Anlage zu ermöglichen. (dpa) | |
## Erster Frachter kommt in ukrainischem Hafen an | |
Nach dem Ende der russischen Seeblockade hat erstmals wieder ein | |
Frachtschiff in einem ukrainischen Hafen angelegt. „Der Schüttgutfrachter | |
Fulmar S ist im Hafen Tschornomorsk angekommen und bereit zum Beladen“, | |
teilte das ukrainische Infrastrukturministerium auf seinem Telegram-Kanal | |
mit. Die in den letzten Tagen aus den ukrainischen Häfen ausgelaufenen | |
Schiffe hingen dort bereits seit Kriegsbeginn fest. Die Wiederaufnahme des | |
Schiffsverkehrs und der damit verbundenen Getreidelieferungen aus der | |
Ukraine sind wichtig für die Stabilisierung der Lebensmittelpreise | |
weltweit. | |
Bisher sind aus den ukrainischen Häfen seit Anfang August schon [3][acht | |
Schiffe mit Getreide ausgelaufen]. Sie gehörten zu den Dutzenden Frachtern, | |
die dort seit Kriegsbeginn im Februar wegen der russischen Seeblockade und | |
der Verminung der eigenen Häfen durch das ukrainische Militär stecken | |
geblieben waren. Mit dem Einlaufen der Fulmar S habe der Getreidekorridor | |
nun einen „Ein- und Ausgang“, erklärte Infrastrukturminister Olexander | |
Kubrakow. (dpa) | |
## Amnesty bedauert „Schmerz“ in Kiew nach Bericht | |
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verteidigte ihren | |
[4][umstrittenen Bericht zur Kriegsführung der ukrainischen Armee] und | |
erklärte zugleich ihr Bedauern über dessen Auswirkungen. „Amnesty | |
International bedauert tief den Schmerz und Ärger, den unsere Pressemeldung | |
über die Kampftaktiken des ukrainischen Militärs ausgelöst hat“, heißt es | |
in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Statement der | |
Organisation. Amnesty hält dabei an den wichtigsten Erkenntnissen des | |
Berichts fest. | |
In dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht hatte Amnesty der | |
ukrainischen Armee vorgeworfen, sich in Wohnvierteln zu verschanzen und | |
damit Zivilisten unnötig in Gefahr zu bringen. „Obwohl wir voll zu unseren | |
Erkenntnissen stehen, bedauern wir den entstandenen Schmerz und wollen ein | |
paar entscheidende Punkte klarstellen“, teilte Amnesty nach der daraufhin | |
einsetzenden Kritik nun mit. So habe die Organisation an 19 verschiedenen | |
Orten ukrainische Verstöße gegen das Kriegsrecht festgestellt. Dies | |
rechtfertige aber nicht die russischen Kriegsverbrechen. Amnesty habe diese | |
Verbrechen in den vergangenen Monaten mehrfach thematisiert. (dpa) | |
## Selenski droht Russland mit endgültigem Abbruch von Gesprächen | |
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski droht Russland mit einem | |
endgültigen Abbruch von Gesprächen, wenn Russland eine Annexion weiterer | |
ukrainischer Gebiete vorantreibe. Selenski bezieht sich in seiner | |
Videoansprache auf die von russischer Seite angekündigten Referenden in | |
besetzten Gebieten über einen Anschluss an Russland. „Wenn die Besatzer den | |
Weg der Pseudo-Referenden fortsetzen, beenden sie jede Gesprächsmöglichkeit | |
mit der Ukraine und der freien Welt“, sagt Selenski. In den ersten Wochen | |
nach der russischen Invasion im Februar hatten sich Delegationen beider | |
Seiten wiederholt zu Gesprächen getroffen, die seit Ende März aber nicht | |
fortgesetzt wurden. Russland hatte bereits 2014 die Krim annektiert und | |
sich dabei auf ein international nicht anerkanntes Referendum berufen. | |
(rtr) | |
8 Aug 2022 | |
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