Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kämpfe an ukrainischem AKW: Den Super-GAU verhindern
> Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk in Europa. Umso bedrohlicher
> sind die gegenwärtigen Kampfhandlungen dort. Nun ist die IAEO in der
> Pflicht.
Bild: Russland beschuldigt die Ukraine und umgekehrt: Atomkraftwerk Saporischsc…
Fast zehn mal mehr atomare Brennstäbe befinden sich derzeit in Europas
größtem Atomkraftwerk, dem ukrainischen AKW Saporischschja in dem Städtchen
Enerhodar, als 1986 im Unglücksreaktor von Tschernobyl. Bewaffnete Kämpfe,
wie sie sich derzeit am AKW Saporischschja abspielen, hat es in der
Geschichte der Atomenergie noch nie gegeben.
Die Russen beschuldigen die Ukrainer, das von russischen Truppen besetzte
AKW zu beschießen. Die Ukrainer machen den Russen umgekehrt den Beschuss
zum Vorwurf. Dass die Russen militärische Gewalt im AKW anwenden, ist
allein durch die Besetzung und der Stationierung von Waffen erkennbar. Aber
auch die Ukrainer haben zugegeben, mindestens einmal auf das AKW geschossen
zu haben.
Verhandlungen sind der einzige Ausweg aus dieser gefährlichen Situation.
Schwierig, aber nicht aussichtslos. [1][Beim Getreide hat man sich
schließlich einigen] können. Russland und die Ukraine sind bei der
Getreidefrage sogar bereit, miteinander in einer gemeinsamen Kommission zu
arbeiten.
Können diese Verhandlungen Vorbild für eine Entspannung der Situation um
das [2][AKW Saporischschja] sein? Nun, beim Getreide geht es um Geld, um
viel Geld. Ginge es „nur“ um humanitäre und ökologische Belange, würde
sich, so traurig und zynisch das klingen mag, eine dringende Lösung für das
AKW Saporischschja wohl kaum finden lassen.
## Geld und Macht
Aber auch beim AKW Saporischschja geht es um Geld und Macht. Die Ukraine
will den lukrativen Atomstrom ins Ausland verkaufen, Russland will mit
diesem die besetzten Gebiete mit Strom versorgen. Und der russische
Atomkonzern Rosatom will keine Partner im internationalen Atomgeschäft
verlieren.
Die Hoffnung richtet sich auf die Internationale Atomenergie-Organisation
(IAEO), in dieser Gemengelage einen Ausweg zu finden. Ziel ist, zumindest
die [3][Atomanlage von den Kampfhandlungen] zu verschonen. Endlich hat auch
die ukrainische Seite Bereitschaft signalisiert, einer IAEO-Delegation den
Zugang zum AKW zu ermöglichen. Jetzt ist Eile geboten.
9 Aug 2022
## LINKS
[1] /Frachter-aus-der-Ukraine/!5872867
[2] /-Nachrichten-im-Ukrainekrieg-/!5872798
[3] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
Russland
Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Atomkraftwerk
Atomenergie
Schwerpunkt Atomkraft
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Atomkraft
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Umweltschützer über Tschernobyl im Krieg: „Man hat einfach Glück gehabt“
Das AKW Tschernobyl entging im Krieg nur knapp der Katastrophe, sagt
Umweltschützer Olexi Pasyuk. Das AKW Saporischschja macht ihm umso mehr
Sorgen.
+++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: G7 fordert Russland-Rückzug aus AKW
Die russische Armee soll sich aus dem AKW in Saporischschja zurückziehen,
fordern die G7. Auf der Krim wurden laut Berichten zehn russische Flugzeuge
zerstört.
+++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Atombehörde fordert rasche Inspektion
Die UN-Atomenergiebehörde warnt vor gewaltigen Konsequenzen, sollte das AKW
in Saporischschja beschädigt werden. Selenski deutet per Video neue
Waffenlieferungen an.
Ukrainische AKWs als Kriegswaffe: Was Robert Jungk schon wusste
Im Krieg gelten keine Regeln mehr. Zivile Atomkraft kann durch einen
Angriff zur katastrophalen Gefahr werden.
Krieg in der Ukraine: Sorge nach Beschuss von AKW
Einer von drei laufenden Reaktoren soll laut ukrainischer Energiebehörde
vom Netz genommen worden sein. Es drohe der Austritt von radioaktiven
Substanzen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.