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# taz.de -- Coronaherbst in Deutschland: Freie Auswahl bei Impfungen
> Das Gesundheitsministerium bestellt für den Herbst vier
> Corona-Impfstoffe. Die Länder fordern außerdem mehr
> Eingriffsmöglichkeiten bei Maßnahmen.
Bild: Für die neue Impfkampagne sollen im Herbst vier Impfstoffe bereitstehen
Berlin taz | Das Bundesgesundheitsministerium rechnet mit einer
[1][schweren Coronawelle im Herbst] und entwickelt dafür ein „breites
Repertoire von Schutzmaßnahmen“. Das wurde am Montag aus
Ministeriumskreisen mitgeteilt. Geplant ist unter anderem eine neue
Impfkampagne. Für die sollen im Herbst dann vier Impfstoffe bereitstehen,
darunter Impfstoffe der Hersteller Moderna und Biontech. Ziel sei es, den
Impfstoff, der sich bei den neuen Coronavarianten als am geeignetsten
erweist, dann auch allen, die diesen Impfstoff wünschen, anbieten zu
können, hieß es aus Kreisen des Gesundheitsministeriums.
Mit diesem Vorgehen will man Situationen wie 2021 vermeiden, als auch
Astrazeneca verimpft wurde, die meisten Bürger:innen aber lieber
[2][den Impfstoff] von Biontech wollten. Dessen Abgabe wurde dann
zwischenzeitlich rationiert.
Wird von den vier Wirkstoffen in der Herbstkampagne genug bestellt, um im
Bedarfsfall auch nur mit einem dieser Wirkstoffe die millionenfache
Nachfrage zu bedienen, bedeutet dies jedoch, dass viele Millionen von
Impfdosen der weniger gefragten Art dann womöglich vernichtet werden. Dies
räumt man in Ministeriumskreisen auch ein, betont aber, es gebe dazu keine
Alternative. Sich von vornherein auf einen einzigen Impfstoff festzulegen,
der sich dann vielleicht doch nicht für die aktuellen Virusvarianten als
optimal erweist, gilt als zu riskant.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verhandelt derzeit mit
Justizminister Marco Buschmann (FDP) über ein Konzept für den Herbst, da
das Infektionsschutzgesetz am 23. September ausläuft. Um eine erwartete
nächste Coronawelle eindämmen zu können, brauchen die Länder eine
Rechtsgrundlage vom Bund.
## „Entfesselung“ der Länder
Angesichts hoher Infektionszahlen wollen die Länder mehr
Eingriffsmöglichkeiten vor Ort. Dazu zählt etwa die Wiedereinführung der
Maskenpflicht im Einzelhandel oder Abstandsgebote. Dies forderte etwa die
Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Das
derzeitige Infektionsschutzgesetz erlaube nur Basismaßnahmen wie
Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr oder Betretungsregeln für
Pflegeheime, kritisierte Nonnemacher in den Potsdamer Neuesten Nachrichten.
[3][Lauterbach schrieb auf Twitter], die Bundesländer müssten bei den
Schutzmaßnahmen „entfesselt“ werden.
Aus den Kreisen des Bundesgesundheitsministeriums hieß es, dass Kliniken ab
Herbst weitgehend an ein digitales Meldesystem angeschlossen werden sollen.
So solle die Belastung durch Coronafälle und freie Kapazitäten schneller
ermittelt werden können. Die Abrechnungen von Testzentren sollen
behördenübergreifend besser kontrolliert werden.
18 Jul 2022
## LINKS
[1] /Lauterbach-fuer-vierte-Corona-Impfung/!5868785
[2] /Empfehlung-von-EU-Behoerden/!5866791
[3] https://twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1548931591677812738?ref_src=twsr…
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
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