Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Breminale am Osterdeich: „Wir möchten nachhaltig agieren“
> Nach zwei Jahren kehrt das Musik- und Kulturfestival an den Osterdeich
> zurück. Das Team hat dazu am Nachhaltigkeitskonzept gearbeitet.
Bild: Müll vermeiden: Beim World Cleanup Day 2021 am Bremer Osterdeich in unmi…
taz: Herr von Doellen, die „Breminale“ kehrt zurück an den Osterdeich. Wie
groß ist die Vorfreude?
Jonte von Doellen: 10 von 10! Letztes Jahr haben wir die Breminale
pandemiebedingt dezentral an verschiedenen Orten in Bremen durchgeführt.
Das hat auch Spaß gemacht, ist aber nicht unser Format. Wir stehen gerne
draußen und im öffentlichen Raum. Die Breminale soll im besten Fall die
kulturelle Szene der Stadt widerspiegeln und möglichst viele Menschen
ansprechen.
Wie sieht das Festivalprogramm aus?
Es treten weit über 100 Künstler:innen auf den unterschiedlichen Bühnen
auf. Dazu kommt ein kulturelles und interaktives Rahmenprogramm: An unserer
neuen Location „Marktplatz“ stellen kleine, lokale Start-ups ihre Arbeiten
und Konzepte aus. Dabei geht es vor allem um Slow-Fashion und Re- und
Upcycling im Textilbereich. Das Creative Hub ist ebenfalls erstmalig dabei.
Dort wird es Vorträge und Workshops zu unterschiedlichen Themen geben.
Zusätzlich laden viele kleine Stationen zum Mitmachen ein.
Das Thema der Breminale lautet „Respekt“. Was steckt dahinter?
Das Gelände der Breminale liegt sehr zentral und direkt an einem
Wohngebiet. Uns liegt sehr am Herzen, auch den direkten Anwohner:innen
ein angenehmes Festival zu bieten. Natürlich ist das bei so vielen
Besucher:innen und lauter Musik nicht immer einfach. Deswegen führen
wir im Vorfeld, aber auch während der Veranstaltung viele Gespräche mit den
Anwohner:innen. Es wird auch ein spezielles Format für Feedback und Kritik
geben, die sogenannte „Nachbarnale“. Dazu kommen unsere
Standard-Leitbilder: respektvoller Umgang miteinander, keine
Diskriminierung, kein Rassismus. Auf der anderen Seite bedeutet Respekt für
uns auch, umweltschonend und nachhaltig zu agieren. Wir haben ein
Mehrwegsystem eingeführt, das nicht nur die Getränkebecher, sondern auch
das Geschirr beinhaltet. Außerdem gestalten wir die Infrastruktur so
nachhaltig wie möglich.
Wie zukunftsfähig ist die Festivalbranche?
Wenn ich manche große Musikfestivals in betrachte, habe ich schon Bedenken,
ob die Branche ökologisch so weitermachen kann. Wir selbst können uns keine
Veranstaltung mehr ohne Nachhaltigkeitskonzept vorstellen. Wir sehen aber
auch, dass andere Festivals ähnliche Ansätze verfolgen und dass die
Aufmerksamkeit für diese Themen steigt. Darüber hinaus unterstützen wir
Gastronomiebetriebe dabei, nachhaltige Konzepte umzusetzen.
Sie setzen sich auch politisch für Nachhaltigkeit ein. Werden Sie gehört?
Ja, durchaus. Wir haben im letzten Jahr gemeinsam mit anderen
Veranstalter:innen einen Antrag in die Bremer Bürgerschaft
eingebracht. Dabei ging es um ein Mehrweggebot für öffentliche
Veranstaltungen, das dieses Jahr politisch beschlossen wurde. Ab 2023
dürfen demnach nur noch Mehrwegbecher für Getränke und ab 2024 nur noch
Mehrweggeschirr für Speisen ausgegeben werden.
13 Jul 2022
## AUTOREN
David Wasiliu
## TAGS
Bremen
Breminale
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
Schwerpunkt Stadtland
Grüne Bremen
Bremen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nachhaltige Festivals im Norden: Auf dem Weg in die Tiefe
Festivals haben oft eine miese Ökobilanz. Aber immer mehr
Veranstalter:innen überlegen, wie sie ihren CO2-Fußabdruck deutlich
verkleinern können.
Bremen wird Mehrweg-Stadt: Bye-bye, Bierbecher
In Bremen sollen künftig keine Einwegprodukte auf Straßenfesten mehr
verkauft werden. Ab 2024 gibt's die Currywurst dann vom Porzellanteller.
Klimaschutzstrategie für Bremen: Auf dem Weg
Bremen hat eine Klimaschutzstrategie 2030, die sich sehen lassen kann. Am
Freitag legte die extra eingesetzte Enquetekommission ihren Bericht vor.
Partylärm in Bremen: Saturday Night Viertel
„Leben im Viertel“ beschuldigt den Beirat, sich nicht um die Feierei im
Stadtteil zu kümmern. Der bestreitet den Vorwurf vehement.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.