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# taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Deutsche Waffen in der Ukraine
> Die deutsche Panzerhaubitze 2000 ist in der Ukraine angekommen. Russische
> Truppen bombardieren die Ostukraine schwer.
Bild: Eine Panzerhaubitze 2000 beim Nato-Medien Tag in Munster, Mai 2022
## Deutsche Panzerhaubitze in der Ukraine angekommen
Die von Deutschland zugesagte Panzerhaubitze 2000 befindet sich nach
ukrainischen Angaben nun im Besitz des dortigen Militärs. Sie sei „endlich
Bestandteil des 155-Millimeter-Haubitzenarsenals der ukrainischen
Artillerie“, [1][schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij
Resnikow am Dienstag auf Twitter.] Er dankte dabei Verteidigungsministerin
Christine Lambrecht (SPD) „für alle Bemühungen“ zur Unterstützung der
Ukraine. (afp)
## Schweres Bombardement in der Ostukraine
Die russischen Truppen haben am Dienstag Gebiete in der Ostukraine mit
schwerem Bombardement überzogen. „Heute brennt alles, was brennen kann“,
beschrieb der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, die Lage vor Ort der
Nachrichtenagentur AP. Das russische Militär will die Region vollständig
unter seine Kontrolle bringen, stößt aber trotz heftiger Angriffe und der
Stationierung zusätzlicher Truppen immer noch auf Widerstand. Das russische
Militär beherrscht derzeit etwa 95 Prozent der Region Luhansk. (ap)
## Spanier bei Kämpfen getötet
Bei den Gefechten in der Ukraine ist ein Spanier getötet worden, der auf
Seiten der ukrainischen Armee gekämpft hat. Wie das spanische
Außenministerium am Dienstag mitteilte, wurde der Mann am Samstag getötet.
Nähere Angaben zur Identität oder zu den genauen Todesumständen machte das
Ministerium nicht.
Die aus Mallorca stammende Mutter des Toten hatte der balearischen Zeitung
„Ultima Hora“ gesagt, ihr Sohn sei im März, wenige Tage nach dem russischen
Einmarsch, in die Ukraine gereist. Dort sei der 31-Jährige in die Armee
eingetreten und zunächst im Bereich Telekommunikation, später an der Front
im Einsatz gewesen. (afp)
## Ukraine meldet Schwierigkeiten an der Front
Die Ukraine hat Schwierigkeiten bei den Kämpfen im Osten des Landes
eingeräumt. Der Gouverneur der Region Luhansk, Serhiy Gaidai, sagte, die
Lage entlang der Front sei „extrem schwierig“. Die russische Armee habe
einige Gebiete eingenommen und genügend Reserven für eine neue
Großoffensive gesammelt.
Auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sagte, es gebe schwierige
Kämpfe in Luhansk um die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk. Selenski
hatte eine Verstärkung der russischen Angriffe im Vorfeld des EU-Gipfels am
Donnerstag und Freitag vorausgesagt. Bei dem Treffen soll die Ukraine den
Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten.
Die Nacht auf Dienstag sei allerdings relativ ruhig gewesen, sagte
Gouverneur Gaidai. „Es ist eine Ruhe vor dem Sturm“, fügte er hinzu. (rtr)
## Journalist versteigert Nobelpreismedaille
Der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow hat
seine Nobelpreis-Medaille für 103,5 Millionen Dollar (98,4 Millionen Euro)
versteigert. Der bei der Auktion am Montag (Ortszeit) in New York erzielte
Erlös soll geflüchteten ukrainischen Kindern zugutekommen.
Der Erlös der Versteigerung geht nach Angaben des Auktionshauses Heritage
Auctions an das Hilfsprogramm für geflüchtete ukrainische Kinder des
UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Den Zuschlag für die Medaille sicherte sich ein
bisher anonym gebliebener Bieter per Telefon.
Muratow ist der Chefredakteur der unabhängigen russischen Zeitung Nowaja
Gaseta. Ende März [2][musste sie ihr Erscheinen einstellen], nachdem sie
von den Behörden wegen ihrer Berichterstattung über die russische Invasion
in der Ukraine mehrfach verwarnt worden war.
Die taz hatte aus Solidarität mit der Zeitung [3][am 9. Mai eine
mehrseitige Beilage mit Texten der Nowaja Gazeta] veröffentlicht. Muratow
war 2021 wegen seiner Verdienste um die Meinungsfreiheit im vergangenen
Jahr [4][gemeinsam mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden].
Im April wurde Muratow während einer Zugfahrt in Russland mit einer
Mischung aus Ölfarbe und Aceton attackiert, was bei ihm nach eigenen
Angaben „fürchterliches“ Augenbrennen verursachte. Seit 2000 wurden
insgesamt sechs Journalisten der Nowaja Gaseta im Zusammenhang mit ihrer
Arbeit getötet – darunter im Jahr 2006 die Investigativreporterin Anna
Politkowskaja. (afp/taz)
## Zeitenwende bei Hungerbekämpfung gefordert
Der Geschäftsführer der Hilfsorganisation International Rescue Committee
(IRC) in Deutschland, Ralph Achenbach, hat die G7-Staaten zu mehr
Anstrengungen bei der [5][Bekämpfung des Hungers] aufgerufen. Die Zahl der
Hungernden könne dieses Jahr auf 323 Millionen ansteigen, sagte Achenbach
dem Evangelischen Pressedienst. „Es braucht auch beim Kampf gegen den
Hunger eine Zeitenwende, und wir wollen, dass dieses Signal vom G7-Gipfel
ausgeht.“ Neben Geld für humanitäre Hilfe brauche es einen grundlegenden
Umbau des globalen Ernährungssystems. (epd)
## Kreml misstraut dem Westen
Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen
zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet. „Ja, es wird eine lange
Krise werden“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem in der Nacht zum
Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. „Wir werden
dem Westen nie wieder vertrauen.“ Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs
gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – etwa
wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.
Peskow äußerte sich auch zum Fall der beiden US-Soldaten, die in der
ukrainischen Armee kämpften und kürzlich von moskautreuen Truppen gefangen
genommen wurden. Diese seien Söldner und fielen damit nicht unter den
Schutz der Genfer Konvention, meinte Peskow.
Auf die Frage, ob er garantieren könne, dass den beiden US-Bürgern nicht
dasselbe Schicksal drohe [6][wie drei kürzlich in Donezk zum Tode
verurteilten Ausländern], sagte Peskow: „Ich kann nichts garantieren. Das
hängt von den Ermittlungen ab.“ Die Ukraine und die Vereinten Nationen
hatten den Umgang der Separatisten mit den beiden Briten und dem Marokkaner
heftig kritisiert. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf sprach von
Kriegsgefangenen, die Anspruch auf Schutz hätten. (dpa)
21 Jun 2022
## LINKS
[1] https://twitter.com/oleksiireznikov/status/1539225560588734466
[2] /Pressefreiheit-in-Russland/!5844390
[3] /Novaya-Gazeta-Europe-in-der-taz/!t5852999
[4] /Friedensnobelpreis-fuer-JournalistInnen/!5804003
[5] /Kleinere-Essensrationen-fuer-Gefluechtete/!5862018
[6] /Auslaendische-Soldaten-in-der-Ukraine/!5860399
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