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# taz.de -- Neue Dramaserie über Elizabeth I.: Teenager auf dem Weg zum Thron
> Die Serie „Becoming Elizabeth“ widmet sich der Jugend von Elisabeth I.
> Sie zeigt die Intrigen der Familie und hebt sich von anderen Formaten ab.
Bild: Die Münchner Schauspielerin Alicia von Rittberg spielt die junge Königi…
Kaum eine historische Frauenfigur lieferte mit ihrer Biografie so häufig
Stoff für Leinwand und Bildschirm wie die britische Königin Elisabeth I.
Fünfundvierzig Jahre dauerte ihre Regentschaft, der sogar ein eigener
Epochenbegriff verpasst wurde: „Elisabethanisches Zeitalter“.
Die unterschiedlichen Phasen dieses Zeitalters und die Jahre davor wurden
schon oft beleuchtet; Schauspielerinnen wie Bette Davis, Jean Simmons, Cate
Blanchett, Helen Mirren oder Margot Robbie verkörperten sie bereits. Nun
wird sie in „Becoming Elizabeth“ (ab 12. Juni bei Starzplay) auch noch zur
Serienheldin, verkörpert von der Münchener Schauspielerin Alicia von
Rittberg.
„Vom Mädchen zur Königin“ lautet der deutsche Untertitel, und tatsächlich
setzt die achtteilige Serie ein, als die spätere Regentin noch ein Teenager
ist. 1547: Der Tod von Elizabeths [1][Vater Henry VIII.] hat ein riesiges
Machtvakuum hinterlassen, das verschiedene Parteien mittels
unterschiedlicher Pläne und Intrigen zu füllen versuchen.
Die Töchter Mary (Romola Garai), deren Mutter die spanische Katholikin
Katharina von Aragon war, und Elizabeth ([2][Alicia von Rittberg]), der
immer noch der Ruf ihrer als Hure geköpften Mutter Anne Boleyn anhaftet,
werden bei der Thronfolge übergangen und stattdessen ihr erst neunjähriger
Halbbruder Edward (Oliver Zetterström) auf Betreiben seines Onkels Edward
Seymour (John Heffernan), Herzog von Somerset, gekrönt.
## Intrigen im Kampf um den Thron
Doch auch Henrys Witwe Catherine Parr (Jessica Raine), die gar nicht
schnell genug Edwards anderen Onkel Thomas Seymour (Tom Cullen) heiraten
kann, will noch ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Geschicke Englands
geht, und nimmt deswegen sowohl Elizabeth unter ihre Fittiche als auch die
junge Lady Jane Grey (Bella Ramsey), eine potenzielle Ehefrau für Edward.
Dass Thomas Seymour allerdings eigene Pläne verfolgt und der jugendlichen
Elizabeth nicht nur aus strategischen Gründen Avancen macht, verkompliziert
die Situation rund um den Hof des kindlichen neuen Königs, der zu seinen
Schwestern zusehends auf Distanz geht.
Wer historische Vorkenntnis mitbringt, ist als Zuschauer*in bei „Becoming
Elizabeth“ klar im Vorteil, auch wenn die Drehbücher geschickt Fakten und
Kontexte liefern, ohne in dröge Geschichtsvorträge abzugleiten. Überhaupt
nimmt die Serie ihr Sujet und Setting ernst, womit sie sich wohltuend
abhebt von vielen anderen neueren Historienserien, die ihr Publikum mit
schwülstiger Erotik und Seifenopern-Drama bei der Stange halten wollten.
## Nuancierte Darstellung
Denn Showrunnerin Anya Reiss, die über Soap- wie auch Theatererfahrung
verfügt, interessiert sich nicht nur für geschichtliche Details, die
Nuancen von Machtstrukturen und natürlich das Thema Religion, das das
englische Königshaus damals vor die Zerreißprobe stellte. Sondern sie
richtet ihr Augenmerk ganz dezidiert vor allem auf die Frauen bei den
Tudors. Gerade Catherine Parr entpuppt sich hier als hochinteressante,
facettenreiche Figur in diesem politischen Schachspiel.
Auch die in vielerlei Hinsicht fragwürdige Annäherung Thomas’ an Elizabeth
zeigt „Becoming Elizabeth“ ganz klar ohne romantische Verklärung, macht
dabei aber trotzdem das Aufwallen jugendlichen Begehrens in der späteren
Königin nachvollziehbar. Bei all dem verdankt sich ein erheblicher Anteil
des Gelingens auch den schauspielerischen Leistungen: Von Raine und Cullen
bis hin zu jugendlichen Darsteller*innen wie Ramsey und Zetterström
lässt sich in diesem Ensemble keine Schwachstelle finden. Alicia von
Rittberg, die schon seit über 15 Jahren vor der Kamera steht und zuletzt in
deutschen Komödien wie „Rate Your Date“ oder „Hello Again“ zu sehen wa…
verblüfft mit weit mehr als nur einem tadellosen britischen Akzent.
12 Jun 2022
## LINKS
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[2] /Neue-ARD-Serie-Charite/!5390462
## AUTOREN
Patrick Heidmann
## TAGS
Royal Family
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Medien
Queen Elizabeth II.
Serien
Comedy
Rezension
Queen Elizabeth II.
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