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# taz.de -- AfD erkennt „Junge Alternative“ nicht an: Deutsche Jugend rausg…
> Bürgerlich und geschlossen präsentiert sich die AfD Niedersachsen auf
> ihrem Parteitag. Die Junge Alternative verliert ihren Status als
> Jugendverband.
Bild: Für ihren Parteitag hat die AfD Niedersachsen nur ein Zelt am Schützenp…
Hamburg taz | Zunächst sah es so aus, als würde der AfD-Parteitag, der aus
Ermangelung eines Veranstaltungsortes in einem Bierzelt auf dem
hannoverschen Schützenplatz stattfand, recht ruhig verlaufen. Der sonst so
zerstrittene Landesverband wählte einen neuen Vorsitzenden: Frank Rinck.
Der Bundestagsabgeordnete und Landwirt aus Uelzen löste den ehemaligen
Bundestagsabgeordneten Jens Kestner ab. Der Höcke-nahe Ex-Landeschef trat
nicht mehr an.
Doch der Knall folgte später: Die AfD sprach der neugegründeten Jungen
Alternative (JA) Niedersachsen den Status als Jugendorganisation ab – auch
im zweiten Anlauf war die Truppe zu rechts.
Während vor dem Zelt rund 200 Menschen gegen den AfD-Parteitag
protestierten, versuchte drinnen der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla die
Parteimitglieder auf eine neue Geschlossenheit einzuschwören. Das
[1][Scheitern des Wiedereinzuges der AfD] in Schleswig-Holstein wirkt nach.
Auch in der AfD Niedersachsen geht die Angst um, nach der Wahl am 9.
Oktober nicht wieder in den Landtag einzuziehen.
Insgesamt wirkte der Landesverband bemüht, keine Personaldebatten oder
einen Richtungsstreit aufkommen zu lassen. Ohne Gegenkandidat gewann Rinck
mit 77,16 Prozent der Stimmen den Vorsitz. Alle weiteren Posten sollen wie
geplant besetzt worden sein. Das Ziel, die 5-Prozent-Hürde zu überwinden,
scheint den Verband zu disziplinieren. Mit dem neuen Vorsitzenden will die
Landes-AfD offenbar ein bürgerlich-bodenständiges Image kreieren.
## Jugendverband passt nicht in die erwünschte Rolle
Dieser Intention dürfte auch die Distanzierung vom eigenen Jugendverband
geschuldet sein. Unter „Neuer Top“ tauchte der Antrag zur „Nichtanerkennu…
der JA-Neugründung“ auf. Die Junge Alternative (JA) Niedersachsen hatte
sich erst im April 2021 neu formiert, nachdem sie sich 2018 auf dem
Bundeskongress in Barsinghausen selbst aufgelöst hatte.
Kurz zuvor war bekannt geworden, dass der Landesverfassungsschutz die
Jugendorganisation beobachtete. Aus der JA selbst wurde damals [2][dem
Bezirk Braunschweig vorgehalten], in einer Whatsapp-Gruppe Aussagen
gepostet zu haben wie: „Wir sollten Tierversuche stoppen und Flüchtlinge
dafür nehmen.“
Den erneuten Rauswurf hat auf dem Parteitag in Hannover der
AfD-Landtagsabgeordnete Klaus Wichmann initiiert. Das wiederum sorgte wenig
überraschend für Ärger in der Jungen Alternative. Der stellvertretende
JA-Landesvorsitzende Adrian Maxhuni warf Wichmann vor, „gezielt
irreführende Aussagen getroffen und den Landesverband der Jungen
Alternative für Niedersachsen als verfassungsfeindliche Organisation
abgestempelt“ zu haben.
„Er machte uns, die JA NDS, für die Beobachtung des AfD Landesverbandes
Niedersachsen [3][durch den Verfassungsschutz] verantwortlich“, klagt er in
einer Stellungnahme. Der JA-Bundesvorsitzende Carlo Clemens twitterte, es
sei ein „furchtbares Signal, dass die Jugendorganisation als Bauernopfer
für machtpolitische Muskelspiele herhalten musste“. Er wolle Beschwerde
gegen die Nicht-Anerkennung einlegen.
29 May 2022
## LINKS
[1] /AfD-Scheitern-in-Schleswig-Holstein/!5850688
[2] /Neuer-AfD-Jugendverband-in-Niedersachsen/!5763475
[3] /Niedersaechsischer-AfD-Landesverband/!5685244
## AUTOREN
Andreas Speit
## TAGS
Junge Alternative (AfD)
AfD Niedersachsen
Schwerpunkt AfD
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