Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Vorschlag für späteren Renteneintritt: Keine gute Idee
> Die beginnende Rente soll niemanden davon abhalten, weiter zu arbeiten.
> Nur muss das die alleinige Entscheidung jedes einzelnen Menschen bleiben.
Bild: Ausgebrannt, körperliche Wracks, mit morschen Knochen? Für sie ist Arbe…
[1][Länger arbeiten gegen die Inflation]. So in etwa lässt sich
zusammenfassen, was konservative Ökonomen vorschlagen. Die Anhebung des
Rentenalters soll demnach Deutschlands Fachkräfteproblem und generelles
Arbeitskräfteproblem lösen, von dem zahlreiche Branchen betroffen sind. Es
ist ein Kreislauf: Zu wenig Arbeitskräfte verteuern Arbeit, die Preise
steigen, die Kaufkraft sinkt, insbesondere für Menschen mit kleinen Renten.
Aber ist die Idee, das Renteneintrittsalter weiter anzuheben, richtig? Ist
sie nicht. Wer so etwas vorschlägt, arbeitet nicht auf dem Bau, [2][nicht
in der Pflege, nicht im Krankenhaus] und auch nicht in einer Kita.
Mitarbeiter:innen in physisch und psychisch anstrengenden Berufen
würden sich vielfach sogar noch vor ihrem offiziellen Renteneintrittsalter
mit 65 bis 67 Jahren gern zur Ruhe setzen. Und das nicht, weil sie faul
sind, sondern weil sie nicht mehr können.
Ausgebrannt, körperliche Wracks, mit morschen Knochen. Wer von ihnen
verlangt, noch länger zu arbeiten, hat kein Gewissen – oder keine Ahnung
von Jobs außerhalb komfortabler Büros. Aber auch Büroberufe können sehr
anstrengend sein: Überstunden, zu viele Papiere auf dem Tisch, erwartete
Dauerpräsenz, keine echte Trennung von Job und Freizeit.
Andererseits gibt es viele Frauen und Männer, die trotz Rentendasein
arbeiten. Die einen freiwillig, weil sie fit sind und gebraucht werden
wollen. Die anderen, [3][weil sie eine geringe Rente beziehen und das Geld
brauchen]. Damit liefern Rentner:innen doch selbst das beste Argument
für ein höheres Rentenalter, könnten die Ökonomen jetzt nachschieben.
Doch es macht einen großen Unterschied, ob ältere Menschen nach einem
selbstgewählten (Stunden-)Modell und den eigenen Möglichkeiten entsprechend
arbeiten oder ob ihnen eine Pflicht auferlegt wird, die sie ohnehin nicht
erfüllen können. Die dann im Verweigerungsfall drohenden individuellen
finanziellen Einbußen stoppen die Inflation auch nicht.
Eine andere Lösung wäre, die zahlreichen Geflüchteten, die sich hierzulande
ohne Arbeitserlaubnis langweilen, fachlich auszubilden und ihnen statt der
Abschiebepapiere einen Arbeitsvertrag in die Hand zu drücken.
18 May 2022
## LINKS
[1] /Vorschlag-von-Oekonomen/!5855743
[2] /Prekaere-Situation-der-Krankenpflege/!5765325
[3] /Schwerpunkt-Armut/!t5007647
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Rentner
Sozialpolitik
Inflation
Wirtschaftspolitik
Rentenversicherung
Die Wahrheit
Rente
## ARTIKEL ZUM THEMA
Vorschlag von Ökonomen: Höheres Rentenalter gegen Inflation?
Die Preise steigen und steigen. Mehrere Wirtschaftswissenschaftler schlagen
deshalb nun vor, das Renteneintrittsalter zu erhöhen.
Die Wahrheit: Billig, billig, billig!
Kampf der Inflation: Sparen ist der neue Einkaufsbummel. Und Biomarkt
günstiger als Discounter. Tipps für preisbewusste Verbraucher.
Kommentar Demografie und Rente: Nach den Gesetzen des Marktes
Das Renteneinstiegsalter wird weiter steigen. Die einen wird es freuen,
andere werden fluchen. Doch Fakt ist: eine Frührente wird heute nicht mehr
bezahlt.
Durchschnittliches Arbeiten bis 63: Deutsche gehen später in Rente
Laut einer Studie ist das Renteneinstiegsalter um zwölf Monate gestiegen.
Inzwischen beginne der Ruhestand im Schnitt mit 63 Jahren.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.