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# taz.de -- Nachfolger von Yücel an PEN-Spitze: Haslinger wird erneut Präside…
> Der 66-jährige Josef Haslinger wird die Schriftstellervereinigung
> interimsmäßig führen. Zuvor war Deniz Yücel überraschend vom Amt
> zurückgetreten.
Bild: Haslinger will den Neustart des PEN-Zentrums vorbereiten
Berlin dpa | Der Schriftsteller Josef Haslinger wird übergangsweise als
Präsident das deutsche PEN-Zentrum führen. Der 66-Jährige wurde am Samstag
auf der Mitgliederversammlung in Gotha mit großer Mehrheit interimsmäßig an
die Spitze der Schriftstellervereinigung gewählt. Er soll bis zur Neuwahl
der Führungsriege auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in
einigen Monaten die Schriftstellervereinigung führen.
Haslinger war bereits einmal von 2013 bis 2017 PEN-Präsident. Er wolle den
Neustart vorbereiten, sagte Haslinger. Der PEN-Notvorstand wurde notwendig,
da in Gotha das komplette, erst im Oktober gewählte Präsidium
zurückgetreten war. Zunächst hatte am Freitag der Journalist [1][Deniz
Yücel nach nur knapp überstandener Abwahl überraschend seinen Rücktritt
erklärt.]
Nach dem überraschenden Rücktritt von Yücel haben PEN-Mitglieder [2][eine
personelle Verjüngung gefordert]. Die Schriftstellerin Thea Dorn sagte am
Samstag bei der Aussprache auf der Mitgliederversammlung in Gotha, für sie
mache ein Verbleib im PEN nur Sinn, wenn sich die Vereinigung radikal neu
aufstelle. PEN-Mitglied Herbert Wiesner sagte: „Wir brauchen einen
Neuanfang mit jüngeren Leuten nach diesem Desaster, wir steuern ins
Nirwana.“ Neumitglied Markus Ostermair sah in der personellen Verjüngung
eine der wichtigsten Aufgaben für die weitere Existenz des Vereins.
Der Journalist Yücel hatte am Freitagabend in Gotha nach einer teils giftig
geführten Debatte und eines nur knapp gescheiterten Abwahlantrags sein
Präsidentenamt hingeschmissen. Zugleich erklärte der 48-Jährige seinen
Austritt aus der „Bratwurstbude“ PEN. Am Samstag traten dann auch der
PEN-Vizepräsident Ralf Nestmeyer und der Beisitzer Christoph Links aus dem
Präsidium zurück.
Der Führungsstil der erst im Oktober gewählten Spitzenriege hatte zu
heftigen internen Querelen und einer tiefen Spaltung der Vereinigung
geführt. Viele Mitglieder haben nach dem Debakel in Gotha über einen
Austritt aus der Schriftstellervereinigung nachgedacht, wie sie am Samstag
bekannten. Sie werteten den gegenseitigen Umgang als unwürdig, beschämend,
schäbig und peinlich.
Die Schriftstellerinnen Eva Menasse und Julia Franck äußerten in der
Aussprache ihre Befremden über die in Gotha zutage getretene Häme und
Grabenkämpfe. Franck sprach von einem „Höllenspektakel“ und Gefechten, an
denen sie sich nicht beteiligen wolle.
14 May 2022
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