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# taz.de -- Einigung in Tarifstreit um Kita-Personal: Mehr Geld und mehr Freize…
> Der Tarifstreit um die Beschäftigten der kommunalen Kitas ist beigelegt.
> Zusätzliches Gehalt kann künftig auch in freie Tage umgewandelt werden.
Bild: Erzieher:innen bei einer Verdi-Kundgebung in Halberstadt am 13. Mai 2022
Berlin taz | Die nächsten Kita-Warnstreiks sind abgeblasen, der Tarifstreit
ist beendet: Für die Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten
der Kommunen wird es [1][eine finanzielle Aufwertung und mehr freie Tage]
geben. Darauf haben sich nach rund zwölfstündigen Verhandlungen am späten
Mittwochabend die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb
mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) verständigt.
Im Einzelnen sieht die Vereinbarung vor, dass alle Beschäftigten pauschal
zwei zusätzliche freie Tage erhalten. Außerdem gibt es ab Juli für
Erzieher:innen eine monatliche Zulage von 130 Euro, für
Sozialarbeiter:innen liegt sie bei 180 Euro. Diese Zulage kann auf
Wunsch der Beschäftigten in bis zu zwei weitere Entlastungstage umgewandelt
werden.
Darüber hinaus wird zum 1. Oktober 2024 die Zeit, die die Beschäftigten in
einer Gehaltsstufe bleiben, bevor sie in die nächste aufsteigen, an die
allgemeinen Stufen im öffentlichen Dienst angepasst. Dadurch steigen die
Gehälter künftig schneller als bisher. Hinzu kommt noch eine Erweiterung
der Heraushebungsmerkmale einer Tätigkeit, die zu höheren Eingruppierungen
von Beschäftigten führen.
„Dieses Ergebnis ist den Kolleginnen und Kollegen in den Sozial- und
Erziehungsdiensten zu verdanken, die in den vergangenen Tagen und Wochen
gekämpft und gestreikt haben“, sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke.
Es sei „ein weiterer maßgeblicher Schritt, um die Berufe im Sozial- und
Erziehungswesen attraktiver zu machen und wirksam gegen Fachkräftemangel
vorzugehen“.
## Berliner Kita-Personal bleibt außen vor
Auch dbb-Verhandlungsführer Andreas Hemsing zeigte sich zufrieden: „Mit
diesem Abschluss haben wir [2][das Berufsfeld] aufgewertet, das werden die
Kolleginnen und Kollegen direkt im Geldbeutel spüren“, sagte der
dbb-Verhandlungsführer Andreas Hemsing. Die kommunalen Arbeitgeber seien
„an die äußerste Grenze des Machbaren gegangen“, sagte demgegenüber
VKA-Präsidentin Karin Welge.
Bei diesen Tarifverhandlungen ging es nicht um eine klassische
Gehaltsrunde, sondern um Spezialregelungen für bestimmte Berufsgruppen im
kommunalen öffentlichen Dienst. „Die Beschäftigten im Sozial- und
Erziehungsdienst profitieren mit der heutigen Einigung sowohl von dieser
‚Sonderrunde‘ als auch von den Ergebnissen der nächsten Lohnrunde, die
Anfang 2023 beginnen wird“, erläuterte Welge, die die Verhandlungen für die
VKA geführt hat.
Verhandelt wurde für rund 330.000 kommunale Tarifbeschäftigte. Davon
arbeitet die große Mehrheit von 245.000 Beschäftigten im Bereich der
Kindererziehung und -betreuung. 55.000 sind in der Sozialarbeit und 30.000
in der Behindertenhilfe beschäftigt. Auswirkungen hat der Abschluss
allerdings für noch weit mehr Beschäftigte, da viele konfessionelle oder
andere Träger Tarifeinigungen im öffentlichen Dienst nachvollziehen. Von
der neuen Vereinbarung profitieren Beschäftigte in allen Bundesländern –
außer in Berlin, weil die zum öffentlichen Dienst der Länder zählen.
19 May 2022
## LINKS
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[2] /Bezahlung-von-Kita-Erzieherinnen/!5849596
## AUTOREN
Pascal Beucker
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