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# taz.de -- Schulstart nach den Osterferien: Krieg und Corona
> Die Gewerkschaft GEW mahnt zum Schulstart am Montag, das tägliche Testen
> beizubehalten. 2.000 ukrainische Kinder bisher in den Schulen angekommen.
Bild: Schule geht wieder los, Testen auch: Ab Montag eine Woche lang täglich f…
Berlin taz | Am Montag geht nach zwei Wochen Osterferien in Berlin die
Schule wieder los. Auch wenn die Corona-Inzidenz in Berlin weiter
rückläufig ist, warnt die Gewerkschaft GEW vor möglichen Auswirkungen der
seit Anfang April ausgesetzten Maskenpflicht. „Das [1][Wegfallen der
Maskenpflicht zum 1. April] wird effektiv erst ab Montag in den Schulen
bemerkbar sein“ sagt Tom Erdmann, Berliner Landesvorsitzender der GEW der
taz. Viele hätten vor den Ferien noch die Maske aufbehalten, um ihren
Urlaub nicht zu gefährden. Das werde sich nun ändern. Mit Blick auf das aus
Erdmanns Sicht weiterhin besorgniserregende Infektionsgeschehen sei es
jetzt besonders wichtig, das tägliche Testen beizubehalten.
Am Freitag vor dem Schulstart lag die 7-Tage-Inzidenz unter den
10-14-Jährigen bei 257,3. Unter den 5-9-Jährigen war sie mit 218,3 etwas
niedriger und unter den 15-19 Jährigen mit 366,1 höher. Berlinweit sank die
7-Tage-Inzidenz erneut leicht auf 344 Infektionen pro 100.000
Einwohner*innen.
Das Hygienekonzept der Senatsbildungsverwaltung sieht in der ersten Woche
nach den Ferien ein tägliches Testen der Schüler*innen vor. Damit
möglicherweise infizierte Kinder am Montagmorgen gar nicht erst in der
Schule auftauchen, sollen sich alle bereits Montagfrüh zu Hause testen. Die
Schulen hatten dafür vor Ferienbeginn Testkits ausgeteilt.
Diskussionen darüber, die Testpflicht nach der ersten Schulwoche
auszusetzen, hält Erdmann für „verfrüht“. Sicherheit sei aus der Sicht d…
Mehrzahl der Lehrenden weiterhin „das Gebot der Stunde“. Sinnvoll sei es,
abzuwarten, wie sich das Infektionsgeschehen ohne die Maskenpflicht
entwickelt und dann über ein Aussetzen der Testpflicht nachzudenken. Laut
Senatsverwaltung ist aktuell geplant, ab der zweiten Schulwoche noch drei
mal wöchentlich zu testen.
## 30 Lehrkräfte aus der Ukraine
Die zweite große Herausforderung, die den Schulbetrieb ab Montag erwartet,
ist die Einbindung der vielen neuen Schüler*innen aus der Ukraine. Laut
der Senatsbildungsverwaltung kamen bis zu den Osterferien bereits über
[2][2.000 geflüchete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in den Berliner
Schulen] an. Etwa die Hälfte von ihnen lernt in Willkommensklassen. In
diesen temporären Sprachlerngruppen soll ihnen der Einstieg in den
Regelschulbetrieb erleichtert werden. Auch Lehrkräfte aus der Ukraine
unterstützen dabei, aktuell 30 an der Zahl. Weitere werden laut
Senatsbildungsverwaltung folgen.
Die GEW schätzt die Situation für Berlin herausfordernder ein als in den
Jahren 2015/2016,als viele Geflüchtete aus Syrien in Berlin ankamen. Zum
einen seien mehr Menschen im schulfähigen Alter gekommen als damals,
wodurch sich der „Schulplätzemangel verschärfe“. Andererseits sei der
„Lehrkräftemangel heute problematischer“, da „weniger Fachkräfte
unmittelbar und adhoc für einen Quereinstieg zur Verfügung stehen“, so
Erdmann. Im Resultat bedeute das in absehbarer Zeit eine „Verdichtung der
Klassen, also mehr Kinder pro Raum. Das kann aber nicht die langfristige
Lösung sein“, fügt Erdmann hinzu.
Noch vor den Osterferien hatte die [3][GEW gestreikt, weil sie
tarifvertraglich kleinere Klassen durchsetzen] will. Dass diese Forderung
vom Senat umgesetzt wird, ist aber wenig wahrscheinlich. Die
Senatsverwaltung für Finanzen wies Verhandlungen ab, da die
Tarifgemeinschaft der Länder einen tariflichen Sonderweg Berlins nicht
zulasse. Erdmann sieht das anders. Auch bei der Brennpunkt- und
Hauptstadtzulage habe Berlin eine Sonderregelung umgesetzt: „Wo ein Wille
ist, ist auch ein Weg.“
22 Apr 2022
## LINKS
[1] /Schutzmassnahmen-und-Corona-Pandemie/!5846605
[2] /Lehrkraefte-streiken-fuer-kleinere-Klassen/!5848149
[3] /Lehrkraefte-streiken-fuer-kleinere-Klassen/!5848149
## AUTOREN
Tobias Bachmann
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