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# taz.de -- Kämpfe im Osten der Ukraine: Nächster Vorstoß im Osten
> Die Gefechte mit russischen Truppen halten an. Noch immer gibt es keine
> Bewegung bei der Evakuierung von Zivilist*innen aus Mariupol.
Bild: Zerstörte Gebäude, Mangel an Wasser und Ernährung: Die Lage in Mariupo…
Berlin taz | Alles nach Plan? Bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat
sich der Vorstoß russischer Truppen auch am Freitag auf den Osten des
Nachbarlands konzentriert. Kiew räumte schwere Verluste ein. Allerdings
seien sie auf russischer Seite sehr viel schwerer, sagte Präsidialberater
Olexij Arestowytsch: „Ihre Verluste sind kolossal.“
Das britische Verteidigungsministerium berichtete von besonders schweren
Gefechten um die Städte Lyssytschansk und Sewerodonezk im Donbass. „Die
russischen Gebietsgewinne sind begrenzt und wurden unter erheblichen Kosten
für die russischen Streitkräfte erzielt“, hieß es.
## Zwang zu massenhaften Butspenden
Berichten des Onlinenachrichtenportals insider.ru zufolge würden russische
Truppen Student*innen in den „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk
massenhaft zu Blutspenden für verwundete Kolleg*innen zwingen. Bisher
seien 700 derartige Fälle bekannt geworden. Dieses Vorgehen sei ein Verstoß
gegen das Genfer Abkommen, sagte die ukrainische Ombudsfrau für
Menschenrechte Ljudmila Denisowa.
Unterdessen stand das große Stahlwerk Asowstal in der südöstlichen
Hafenstadt Mariupol weiter unter russischer Belagerung. Das Büro des
ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski kündigte einen Einsatz im Laufe
des Tages an, um Zivilist*innen aus dem Werk herauszuholen.
## 100.000 Menschen in Mariupol in akuter Lebensgefahr
Dem Rat der Stadt zufolge sind in Mariupol, wo seit Kriegsbeginn Tausende
Tote zu beklagen sind, derzeit etwa 100.000 Bewohner in akuter
Lebensgefahr. Es gebe einen katastrophalen Mangel an Trinkwasser und
Lebensmitteln, hieß es. Um die Evakuierung der Menschen aus Mariupol
bemühte sich am Freitag auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der am
Vortag zu Gesprächen mit Wolodimir Selenski in Kiew eingetroffen war.
Am Donnerstagabend hatten russische Streitkräfte die Hauptstadt erstmals
seit zwei Wochen abermals mit Raketen angegriffen. Dabei war auch die
Journalistin Wira Gyritsch getötet worden, die für den Sender Radio Freies
Europa gearbeitet hatte.
## 243 Verbrechen gegen Journalist:innen registriert
Angaben des ukrainischen Staatskomitees für Fernsehen und Radio zufolge,
das das Nachrichtenportal Ukrainska Pravda (UP) zitiert, seien seit
Kriegsbeginn 243 Verbrechen russischer Truppen an Journalist*innen
registriert worden: 7 seien getötet, 9 verletzt sowie 8 verhaftet
beziehungsweise entführt worden. 15 Medienvertreter*innen seien
spurlos verschwunden.
Unterdessen haben sich hochrangige Delegationen aus der Republik Moldau und
der von Chişinău abtrünnigen Region Transnistrien im Dorf Varnița am
Freitag zu offiziellen Gesprächen getroffen. Das berichtete die UP.
Hintergrund ist eine Reihe von Explosionen, die Transnistrien Anfang dieser
Woche erschüttert hatten. Am Freitag forderten Außenminister*innen
verschiedener Länder, darunter Deutschland, ihre Bürger*innen auf,
Moldau sowie Transnistrien zu verlassen.
29 Apr 2022
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Mariupol
Wolodymyr Selenskij
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kolumne Krieg und Frieden
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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