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# taz.de -- Impfpflicht für Pflegekräfte in Berlin: Bei der Quote ist Luft na…
> Trotz Impfpflicht im medizinischen Bereich liegt die Quote der Geimpften
> in Kliniken teils nur knapp über 80 Prozent.
Bild: In der Charité liegt die Impfquote nach eigenen Angaben über 90 Prozent
Berlin taz | Trotz [1][einrichtungsbezogener Corona-Impfpflicht] sind noch
nicht alle Berliner Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeheimen
vollständig immunisiert. „Die Impfquote für vollständig Geimpfte liegt
einer Abfrage unserer Verwaltung zufolge in den Berliner Krankenhäusern
zwischen 82 und 100 Prozent und bei den Beschäftigten in
Pflegeeinrichtungen bei rund 90 Prozent“, teilte ein Sprecher der
Gesundheitsverwaltung der dpa mit.
Über mögliche Betretungsverbote- und Beschäftigungsverbote für
Nichtgeimpfte machte er noch keine Angaben. „Erste vorliegende Meldezahlen
werden derzeit durch das Lageso bearbeitet und geprüft“, so der Sprecher.
Sobald aus dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) verlässliche
Daten vorlägen, werde die Gesundheitsverwaltung darüber informieren.
In den Häusern des landeseigenen Vivantes-Konzerns liege die Impfquote
unternehmensweit bei über 96 Prozent, berichtete eine Sprecherin. „Es
wurden [2][aktuell noch keine Betretungsverbote] oder ähnliches von den
zuständigen Gesundheitsämtern zugestellt“, sagte sie. Vivantes versuche
auch die Mitarbeiter noch zu überzeugen, die noch nicht geimpft sind. Es
würden weiterhin Impfungen angeboten.
Die Charité könne eine Impfquote von 94 Prozent bei medizinischem Personal
aufweisen. „Wir haben in der bisherigen Pandemie die am schwersten
Erkrankten in Berlin und Brandenburg versorgt, dadurch haben viele
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unmittelbar erlebt, welche Folgen eine
Covid-19-Infektion mit sich bringen kann“, erklärte ein Sprecher.
Bei anderen Beschäftigten lägen aber zum Beispiel Kontraindikationen vor,
sie konnten sich nicht impfen lassen. „Wieder andere haben aktuell aufgrund
eines Sabbaticals, Elternzeit und anderer Abwesenheit noch keinen aktuellen
Impfstatus vorgelegt“, so der Sprecher.
## Unklare Angaben aus den Kliniken
„Die übergroße Mehrheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist voll
immunisiert, und für diese hohe Impfbereitschaft sind wir sehr dankbar“,
teilte eine Helios-Sprecherin mit, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Im Sana
Klinikum Lichtenberg sei die „überwältigende Mehrheit“ der Mitarbeitenden
vollständig geimpft, so ein Sprecher.
Im Gesundheits- und Pflegebereich gilt seit 15. März eine
einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht. In Berlin bewerten die
Gesundheitsämter, wie stark die Gesundheitsversorgung in einem bestimmten
Bereich oder Bezirk gefährdet sein könnte. Sie können ein Verfahren gegen
die Ungeimpften notfalls aussetzen. Es werden also nicht automatisch
Betretungs- oder Tätigkeitsverbote für diese Beschäftigte ausgesprochen,
sondern sie dürfen in bestimmten Fällen zunächst weiterarbeiten.
Das Lageso prüft die Daten aus den Einrichtungen und gibt die Informationen
zur Impfsituation der Beschäftigten und zu drohenden Engpässen an die
Gesundheitsämter der Berliner Bezirke weiter. Die Gesundheitsämter fordern
fehlende Nachweise bei den Beschäftigten an. Sie helfen ihnen gleichzeitig,
eine Impfberatung und eine Impfmöglichkeit zu finden.
## Forderung nach umfassender Impfpflicht
Die Berliner Krankenhausgesellschaft spricht sich indes für eine weiter
gefasste Impfpflicht aus: „Auch in Zukunft darf die Gesundheitsversorgung
nicht an ihre Grenzen kommen – und Krankenhauspersonal nicht immer weiter
überlastet werden. Deshalb setzen wir auf alles, das Schutz bietet – und
damit grundsätzlich auch auf eine allgemeine Impfpflicht“, erklärte
Geschäftsführer Marc Schreiner.
8 Apr 2022
## LINKS
[1] /Einrichtungsbezogene-Impfpflicht/!5837055
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