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# taz.de -- Ada Hegerberg wieder Nationalspielerin: Der Boykott der Besten ist …
> Die norwegische Fußballerin Ada Hegerberg kehrt nach fünf Jahren Boykott
> für mehr Gleichberechtigung zurück. Es habe sich vieles verbessert.
Bild: Bald auch wieder im Nationaltrikot zu sehen: Ada Hegerberg
Böse Zungen würden behaupten, Ada Hegerberg ist zurückgekehrt, weil ihr
Boykott schlicht niemanden außerhalb des norwegischen Verbandes mehr
interessiert hat. Abwesenheit ist ein mächtiges Instrument, hat aber auch
ein Ablaufdatum: Der streikenden Person fehlt zunehmend die öffentliche
Bühne für ihr Thema. So jedenfalls erging es Weltklassespielerin Ada
Hegerberg in ihrem Streit mit dem norwegischen Verband. Fünf Jahre
[1][kehrte die Weltfußballerin des Jahres 2018 ihrem Nationalteam den
Rücken], seit 2017 boykottiert sie Einsätze für die norwegische Elf wegen
fehlender Gleichberechtigung mit dem Männerteam.
Sorgte das erst noch für große Schlagzeilen, vor allem zur WM 2019, fand
die Öffentlichkeit sich irgendwann damit ab. Zur feministischen Ikone des
Turniers wurde nicht die abwesende Hegerberg, sondern [2][die anwesende
Megan Rapinoe]. Und doch, auch der leisere Weg Hegerbergs war offenbar ein
erfolgreicher.
Vor einigen Tagen hat Hegerberg, die zuletzt wegen einer fast zwei Jahre
währenden Verletzungsodyssee aus dem Rampenlicht geriet, [3][ihren Boykott
beendet]. „Ich habe 2017 eine Entscheidung getroffen, die ich nicht bereue.
Aber ich hatte in den letzten zwei Jahren viel Zeit, über viele Aspekte
meines Lebens nachzudenken.“ [4][Gegenüber dem Guardian] nennt sie als
Motiv für ihre Rückkehr unter anderem die neue Präsidentin und Ex-Spielerin
Lise Klaveness an der Spitze des Verbands; eine Person, die Hegerberg gut
kennt.
## „Viel Wandel und neue Leute“
„Wir hatten lange Diskussionen und wir haben zu einem gewissen Grad
dieselbe Vision für den Fußball. Sie ist sich sehr bewusst, welche Probleme
wir damals hatten, auf die ich 2017 hingewiesen hatte, deshalb war es
erleichternd, mit ihr zu sprechen. Sie hat mir klargemacht, dass es seitdem
viel Wandel im System gegeben hat, neue Leute, die für Bewegung gesorgt
haben.“
Auch die langen Verletzungen hätten sie verändert, so Hegerberg, und ihre
Sehnsucht verstärkt. Nun könne sie in Zusammenarbeit mit dem Verband mehr
bewirken als gegen ihn. Die charismatische Stürmerin legt Wert auf die
Feststellung, dass es keinen Forderungskatalog ihrerseits gegeben habe. Es
gehe ihr um die grundsätzlichen Bedingungen und die Möglichkeit, zu
kritisieren und Gehör zu finden. Davon kann der Fußball nur profitieren.
Für die EM in England kehrt eine Spielerin zurück, die gereift ist und
unbequem sein wird. Und das Instrument Boykott offenbar erfolgreich
eingesetzt hat.
27 Mar 2022
## LINKS
[1] /Fussballerinnen-fordern-Gleichstellung/!5598544
[2] /!5605963/
[3] https://www.spiegel.de/sport/fussball/ada-hegerberg-spielt-wieder-fuer-das-…
[4] https://www.theguardian.com/football/2022/mar/25/ada-hegerberg-i-said-we-ha…
## AUTOREN
Alina Schwermer
## TAGS
Ada Hegerberg
Frauenfußball
Norwegen
Feminismus
Gleichberechtigung
Fußball
DFB Team Frauen
Frauen-WM 2019
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