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# taz.de -- Boxhagener Platz in Berlin: Ein Platz für alle
> Auf einem der beliebtesten Plätze Berlins gibt es widerstreitende
> Nutzerinteressen: Nun läuft ein Malwettbewerb für Kinder – gegen
> Hundehalter*innen.
Bild: Lebensrecht für alle auf dem Boxi
Berlin taz | Der [1][Boxhagener Platz] ist einer der beliebtesten Plätze in
Berlin. Hier treffen Punks und Touristen auf Workaholics in der
Mittagspause und Lebenskünstler, die ihre Jongliertalente zur Schau
stellen, und dann sind da natürlich spielende Kinder – und Hunde.
Letztere sind jedoch nicht so gern gesehene Gäste auf dem vor drei Jahren
für rund 650.000 Euro sanierten Gartendenkmal. Der Grund, so das
Bezirksamt: Die Hunde verwüsten durch ihr Buddeln die Rasenfläche, „sodass
kahle Stellen entstehen“.
Trotz aufgestellter Verbotsschilder trifft man aber immer noch täglich
Hunde auf dem Boxi an. Ein Problem, das der Bezirk nun lösen will, und
dabei alles auf die herzerweichende Kunst von Kindern setzt.
Unter dem Motto „Kein Ort für Hunde, ein Ort für mich“ haben alle Berliner
Kinder im Alter von bis zu 12 Jahren die Chance, dass ihre Bilder an einen
der [2][beliebtesten Plätze Friedrichshain] ausgestellt beziehungsweise
laminiert an einen Zaun aufgehängt werden. Als wäre das nicht Ansporn
genug, winkt allen Teilnehmer*innen zusätzlich „ein kleiner Gewinn“.
Das Einzige, was zu beachten gilt: Die Bilder sollten in digitaler Form
(also gescannt oder abfotografiert) bis zum 31. März 2022 per Mail an
[3][[email protected]] gesendet werden.
## Zu kurz gedacht
Natürlich ist es schön, wenn Kinder dazu motiviert werden, sich
künstlerisch zu betätigen und für ihre Mühen auch noch belohnt werden. Es
stellt sich jedoch die Frage, welche Malwettbewerbe in Zukunft auf uns
zukommen könnten. So nach dem Motto „Kein Ort für Grillpartys, ein Ort für
mich“ oder vielleicht „Kein Platz für Ballsport, ein Ort für mich“ …
Es ist leider zu kurz gedacht, wenn man davon ausgeht, Hunde seien die
einzige Gefahr für die Grünflächen am Boxi. Weil an einem Ort, an dem so
viele verschiedene Menschen aufeinandertreffen, um miteinander zu grillen,
abzuhängen, zu feiern oder sich einfach nur zu sonnen, es fast unvermeidbar
ist, dass den Rasen die ein oder andere platt gewalzte, welke Stelle ziert.
Sollte dem Bezirksamt etwas an der Verbesserung der Situation liegen,
müsste es vielleicht etwas mehr Initiative sein, als nur ein paar Schilder
aufzustellen und hübsche Bilder an einen Zaun zu hängen. Auch gilt kritisch
zu hinterfragen, warum die Meinung von Kindern bei diesem Problem des
Bezirksamts plötzlich Gewicht bekommt, wohingegen sie doch in vielen
anderen Punkten der Stadtplanung ignoriert wird.
Der [4][Boxhagener Platz] ist nun einmal stark frequentiert, zu ihm gehören
Hunde genauso wie auf der Parkbank Bier trinkende Atzinnen und Atzen oder
spielende Kinder. Denn der Boxi ist eben nicht nur „ein Platz für mich“ –
sondern ein Platz für alle.
18 Mar 2022
## LINKS
[1] /Weinkater-und-die-Stadt/!5831950
[2] /Archiv-Suche/!5457131&s=Boxi+und+Hunde&SuchRahmen=Print/
[3] /[email protected]
[4] /Obdachlosigkeit-in-Corona-Zeiten/!5670956
## AUTOREN
Julian Csép
## TAGS
Friedrichshain-Kreuzberg
Grünflächen
Hunde
Ausgehen und Rumstehen
Schwerpunkt Obdachlosigkeit in Berlin
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Ständen ist schon vorgekommen. Nur die Hunde stören.
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