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# taz.de -- Prozess gegen Rechtsextreme in Bayern: Verbotene Waffenkäufe
> Der Hauptangeklagte soll erst in der NPD und später in der AfD gewesen
> sein. Im Prozess haben die Angeklagten die Aussage verweigert.
Bild: Drei Männer, die wegen illegalen Waffenhandels angeklagt sind, sitzen vo…
München afp/dpa | Drei mutmaßliche Rechtsextreme stehen seit Montag wegen
zahlreicher Verstöße gegen die Waffengesetze vor dem Landgericht München I.
Die Männer im Alter von [1][45 bis 49 Jahren sollen sich in Kroatien Waffen
und Munition besorgt] und diese zum Teil selbst im Besitz behalten und zum
Teil an andere weiterverkauft haben. Die Anklage der
Generalstaatsanwaltschaft München listet eine Vielzahl solcher Fälle auf.
Bei den Waffen soll es sich um Pistolen verschiedener Hersteller, eine
Maschinenpistole, Kalaschnikows und Pumpguns handeln. Außerdem sollen die
Männer versucht haben, sich Handgranaten zu besorgen. Die Angeklagten waren
der Generalstaatsanwaltschaft zufolge zumindest von 2015 bis 2018 Anhänger
der rechtsextremen Szene und waffenaffin.
Im Prozess haben die Angeklagten die Aussage verweigert. Zunächst würden
ihre Mandanten keine Angaben machen, erklärten die Verteidiger zum
Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht München I.
## Bezüge zur NPD und AfD
Die Beschuldigten sollen die Waffen in Kroatien gekauft, nach Deutschland
geschmuggelt und dort in Wohnungen und einer Münchner Autowerkstatt
gelagert haben. Der Weiterverkauf erfolgte laut Anklage unter anderem auf
Parkplätzen in den oberbayerischen Gemeinden Oberaudorf und Tuntenhausen.
Die Generalstaatsanwaltschaft hatte ursprünglich [2][acht mutmaßliche
Rechtsextremisten] angeklagt. Es handle sich um Mitglieder der rechten
Szene mit Bezügen zur NPD, zu sogenannten Reichsbürgern und zur AfD, teilte
ein Sprecher der Behörde zur Anklageerhebung mit. In dem Verfahren sind
Termine bis Ende Mai angesetzt.
Die Verfahren gegen die Angeklagten wurden allerdings getrennt, Hintergrund
sind laut Landgericht die Coronabestimmungen. Neben einem zweiten Verfahren
mit vier Angeklagten vor der Jugendkammer gibt es ein drittes Verfahren vor
dem Amtsgericht München. Dabei geht es um eine ehemalige Mitarbeiterin des
AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron. Bystron wollte sich auf Anfrage
nicht zu dem Verfahren äußern.
21 Feb 2022
## LINKS
[1] /Waffenhandelsring-in-Bayern/!5749931
[2] /taz-Recherche-zu-rechtem-Waffenhandel/!5753331
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Gerichtsprozess
Rechtsextremismus
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