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# taz.de -- Weitere Amtszeit für Bundespräsidenten: Steinmeier zum Zweiten
> Mit großer Mehrheit stimmt die Bundesversammlung für eine weitere
> Amtszeit des Staatsoberhaupts. Eine Frau der 1.472 Wahlleute erhält
> großen Applaus.
Bild: Verfolgte seine Wiederwahl als Zuschauer: Bundespräsident Steinmeier mit…
Berlin dpa/taz | [1][Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier] ist im ersten
Wahlgang der Bundesversammlung für eine zweite Amtszeit gewählt worden. Das
Gremium wählte den Amtsinhaber mit großer Mehrheit von 1.045 von insgesamt
1.437 abgegebenen Stimmen, wie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) am
frühen Sonntagnachmittag verkündete. Steinmeier bedankte sich und nahm die
Wahl an.
Gegen ihn kandidierten für die Linke [2][der Mediziner Gerhard Trabert],
der 96 Stimmen erhielt und für die AfD [3][der Ökonom und CDU-Mann Max
Otte] (140 Stimmen). Außerdem hatten die Freien Wähler die Physikerin
Stefanie Gebauer ins Rennen geschickt, sie erhielt 58 Stimmen. Weil sowohl
die drei Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP als auch die oppositionelle
Union Steinmeier vorab ihre Unterstützung zugesagt hatten, galten die drei
als chancenlos. Es gab 86 Enthaltungen.
Die Bundestagspräsidentin eröffnete die Sitzung am Sonntagmittag im
Paul-Löbe-Haus. Sie rief Bürger und Politiker auf, auch unter den
erschwerten Bedingungen der Coronapandemie und anderer schwelender Krisen
mutig zu sein und nicht die Nerven zu verlieren. „Jede Zeit stellt neue
Aufgaben. Mit jedem Schritt vorwärts sind Risiken verbunden“, sagte sie und
forderte: „Trauen wir uns dennoch Veränderung und Fortschritt zu!“
Bas beschrieb die polarisierte Stimmung im Land: „Scheinbar unversöhnlich
stehen Menschen sich gegenüber, die unterschiedliche Einstellungen haben.
Die Stimmung im Land, in Familien und Freundeskreisen leidet darunter.
Dagegen hilft kein Impfstoff“, sagte sie. Deshalb seien Mut, Zuversicht und
ein respektvoller Ton im Umgang mit Andersdenkenden jetzt so wichtig. „Die
Mehrheit hat nicht automatisch Recht – die Minderheit aber auch nicht“,
sagte sie. Alle müssten sich bewegen und aufeinander zugehen.
Die Abgeordneten unter den Anwesenden rief Bas auf, den Bürgerinnen und
Bürgern noch mehr zuzuhören. Denn das könne die Debatte in der
parlamentarischen Demokratie nur bereichern.
## Bundesversammlung so groß wie nie
Zur Wahl des Bundespräsidenten versammelten sich die Delegierten wegen der
Coronapandemie dieses Mal nicht im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes,
sondern im benachbarten Paul-Löbe-Haus, wo auf fünf Stockwerken mit
zahlreichen Sitzungssälen mehr Platz ist.
Die Bundesversammlung ist das größte parlamentarische Gremium in
Deutschland. Seine einzige Aufgabe ist die Wahl des Staatsoberhaupts alle
fünf Jahre. Sie setzt sich zusammen aus den Abgeordneten des Deutschen
Bundestags und einer gleich großen Zahl von Mitgliedern, die die 16
Landtage entsenden. Da der Bundestag derzeit 736 Abgeordnete zählt, besteht
die Bundesversammlung aus 1.472 Wahlfrauen und -männern – so viele wie nie
zuvor.
Auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel gehörte zu den Delegierten, die vor Beginn
der Wahl großen Applaus bekam. Auf der Liste standen zudem Prominente wie
Bundestrainer Hansi Flick, Fußballer Leon Goretzka oder Musiker Roland
Kaiser, aber in diesem Jahr auch etwa Wissenschaftler wie Astronaut
Alexander Gerst, Virologe Christian Drosten und die Biontech-Mitgründerin
und Impfstoff-Entwicklerin Özlem Türeci.
13 Feb 2022
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