Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Filmproduktion auf Zeit: „Abwarten, ob es alle schaffen“
> In Oldenburg werden schnell mal ein paar Kurzfilme fürs Kino gedreht. Die
> Teilnehmenden des Wettbewerbs haben nur 57 Stunden für fünf Minuten Film.
Bild: Ob die Filmproduktion in Oldenburg auch so professionell aussieht?
taz: Herr Boese, was genau ist der Kurzfilmwettbewerb „Spontan Getan“?
Jürgen Böse: An diesem Wochenende werden Studierende der Uni Oldenburg
innerhalb von 57 Stunden maximal fünf Minuten lange Filme produzieren. Sie
bekommen am Freitagnachmittag eine Mail vom mir, in der das Thema
vorgegeben wird. [1][Dazu kommen drei Elemente, die in den Film] eingebaut
werden müssen.
Damit sie nicht schummeln und vorproduzieren können?
Genau. Spätestens am Sonntag um 24 Uhr müssen sie dann ihre Filme abgegeben
haben. Ein paar Wochen danach werden sie in dem Oldenburger Kino
„Casablanca“ gezeigt. Es werden zwei Preise vergeben: einer vom Publikum
und einer von der Jury.
Gibt es einen Grund dafür, warum Sie den Wettbewerb gerade jetzt
veranstalten?
Ich bin Kulturreferent beim Studentenwerk Oldenburg und für Kulturprojekte
rund um den Campus zuständig. Die Idee ist entstanden, weil die Theater-
und Kleinkunstaufführungen, die ich normalerweise organisiere, wegen der
Coronapandemie nicht stattfinden konnten. Da haben wir dann überlegt,
welche Kulturprojekte in diesen Zeiten überhaupt gemacht werden können. Und
dabei kamen wir auf die Idee, diesen Wettbewerb, der schon existiert hat,
als ich selber hier zwischen 2004 und 2009 studiert habe, wieder aufleben
zu lassen.
Sie machen dies also nicht trotz, sondern wegen Corona?
Genau. 2021 fand der erste Wettbewerb statt. Damals haben die
Student*innen nur in Kleingruppen von maximal fünf Leuten gedreht. Mit
Abstand konnte man da noch halbwegs gut arbeiten. Die Filme haben wir dann
auch nicht in einem Kino, sondern als Stream gezeigt.
Welche Erfahrungen haben Sie im vergangenen Jahr gemacht?
Es haben elf Teams teilgenommen. Das Thema war „Alles steht Kopf“. Nicht
alle Filme hatten dann Corona zum Thema, aber erstaunlich viele schon. Eine
Gruppe hat nur mit den Handys Einzelvideos gemacht und die hat dann einer
von Ihnen zusammengeschnitten. Die haben sich nie in einem Raum getroffen.
So extrem wird es diesmal wohl nicht mehr sein.
Nein, ich glaube, dass jetzt die Leute mehr mit dem Umgang mit Corona
vertraut sind und sich auch wieder mehr treffen werden. In diesem Jahr
haben sich schon 22 Teams angemeldet. Da bleibt natürlich abzuwarten, ob es
alle auch schaffen, einen Film zu produzieren. Im letzten Jahr haben vier
Teams aufgegeben, weil ihnen entweder nichts zu dem Thema eingefallen ist
oder weil sie es in der Zeit nicht geschafft haben.
Sie nennen Ihre Veranstaltung ja den „schnellsten Filmwettbewerb im
Nordwesten“. Beim Bremer Filmfest gibt es den Wettbewerb „Die Klappe“ mit
ganz ähnlichen Vorgaben. Und die sind mit einer Frist von 48 Stunden noch
schneller. Warum haben Sie sich für die ungeraden 57 Stunden entschieden?
Weil ich am Freitag um 15 Uhr die Mails herausschicken werde und dann ins
Wochenende gehe.
26 Feb 2022
## LINKS
[1] https://www.studentenwerk-oldenburg.de/de/allgemeines/aktuelles-5/1795-spon…
## AUTOREN
Wilfried Hippen
## TAGS
Filmdreh
Filmproduktion
Wettbewerb
Oldenburg
Theater
Antisemitismus
Filmbranche
## ARTIKEL ZUM THEMA
Theaterautorin über Anarchie: „Der Wunsch, ein Clown zu sein“
Wenn das Leben plötzlich schwer ist, hilft es dann, mal ganz anarchisch zu
sein? Judith Kuckart über ihr Theaterstück „Kommt ein Clown in ein Hotel“.
Diskriminierung als Alltagserfahrung: Integration? Das machen wir schon
Migrantische Jugendliche einer Schule in Wittenau beteiligen sich beim
Filmwettbewerb „Janz schön anders“. Das Thema: Ungerechtigkeit.
Schlechtester Regisseur aller Zeiten: Der Kritik in die Fresse schlagen
Uwe Bolls Filme ernteten regelmäßig Spott und Negativpreise. Kritiker
ignorierte Boll oder forderte sie zum Boxkampf. Jetzt hört er auf.
Bremer FilmerInnen räumen ab: Gedichte gegen den Krieg verfilmt
Vier von fünf Preisen gehen beim Filmwettbewerb „Schwarze Ängste“ an die
Hochschule für Künste in Bremen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.