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# taz.de -- Reformen in der Katholischen Kirche: Menschenrechte als Maßstab
> Die Signale des Synodalen Wegs lassen auf umfassende Reformen hoffen. Es
> ist an den Bischöfen, schon jetzt umzusetzen, was machbar ist.
Bild: Regenbogenfarben bei der Synodalversammlung: Viele sprechen sich für ein…
Hoffnung auf eine [1][reformierbare Kirche]. Wie sehr wir daran glauben
wollen, zeigt die Euphorie der Reformer*innen. Die vergangenen Tage
können sicherlich als Hoffnungsschimmer gedeutet werden. Was diese Kirche
jetzt braucht, ist, jedoch weiterhin kritisch und wachsam zu bleiben.
Die in der Öffentlichkeit gefeierten Beschlüsse sind noch nicht final im
Gepäck. Immerhin wurden die sogenannten heißen Eisen, wie die Aufhebung des
[2][Pflichtzölibats], das Diakonat und das sakramentale Amt für Frauen,
Neubewertung von [3][Homosexualität], Segnungsfeiern und die Änderung des
kirchlichen Arbeitsrechts, angesprochen.
Die sehr guten Nachrichten sind, dass die Texte zu all diesen Themen mit
großer Mehrheit durch die erste Lesung gekommen sind und damit in den
Synodalforen weiter behandelt werden dürfen. Allein das ist erstaunlich,
blieb doch lange unklar, wie viele besonders unter den Bischöfen
Reformwillen zeigen. Für einen Beschluss braucht es jedoch noch eine zweite
Lesung.
## Synodaler Weg ist eine Chance
Und dann ist da noch Rom. In seiner Rede macht Nuntius Eterović, der
Beobachter aus Rom, deutlich, dass der Papst das letzte Wort hat. Umso
wichtiger ist es, dass die deutschen Bischöfe nun Ernst machen und ihren
Worten Taten folgen lassen. Viele der Forderungen können bereits jetzt
umgesetzt werden. In wenigen Wochen steht die Vollversammlung der Deutschen
Bischofskonferenz an und mit ihr die Möglichkeit zu beweisen, dass die
Beteuerungen der letzten Tage ernst gemeint waren.
Die Bischöfe sollten zeitnah umsetzen, was möglich ist. Wichtig ist jetzt,
deutlich zu machen, dass der Synodale Weg eine Chance ist, nicht nur von
Veränderungen zu sprechen, sondern auch klare Entscheidungen für die
Umsetzung zu treffen und die strukturellen Begünstigungen für Missbrauch zu
beseitigen. Und wir müssen deutlich machen, dass wir all diese
Veränderungen nicht anstreben, weil sie uns die Kirchenbänke wieder füllen,
sondern weil wir Missbrauch verhindern müssen.
Es ist unsere Verantwortung, die Menschenrechte als Maßstab zu sehen und
nicht hinter ihnen zurückzufallen.
6 Feb 2022
## LINKS
[1] /Reformen-in-der-Katholischen-Kirche/!5833230
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[3] /Initiative-OutInChurch/!5827750
## AUTOREN
Daniela Ordowski
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Schwerpunkt LGBTQIA
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