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# taz.de -- Schulstart in Berlin mit Präsenzpflicht: Mit Bauchschmerzen ins Ri…
> Berlins Bildungsverwaltung bleibt bei ihrem Kurs. Warum die Entscheidung
> richtig ist. Ein Wochenkommentar.
Bild: Wer nicht geimpft ist, muss sich in der ersten Schulwoche täglich testen
Immer dann, wenn man wenig über eine Sache weiß, ist das Potenzial der
Verunsicherung besonders groß. So geht es SchülerInnen, Eltern und
LehrerInnen auch gerade [1][angesichts der befürchteten Omikron-Welle im
Januar]. Man weiß schlicht noch nicht, wie schlimm es wird – und gerade das
bereitet mit Blick auf den Schulstart am Montag erst Recht Bauchschmerzen.
Die Bildungsverwaltung blieb [2][nach einer Sitzung mit
WissenschaftlerInnen unter anderem von der Charité] einen Tag vor Silvester
bei ihrem Kurs: Die Präsenzpflicht gilt, lediglich die Testpflicht für die
SchülerInnen wird in der ersten Schulwoche ausgeweitet. Statt dreimal pro
Woche sollen sie sich täglich schnelltesten. Für geimpfte SchülerInnen und
für Lehrkräfte gibt es keine Testpflicht – aber den dringenden Appell der
neuen Schulsenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD), das Angebot zu nutzen.
Eine Woche lang tägliche Testen, und ansonsten lässt man alles weiter
laufen – reicht das denn als Strategie, mag man sich da fragen. Immerhin
hat man beinahe täglich die Warnungen von MedizinerInnen und vom
Robert-Koch-Institut im Ohr, die vor der hoch ansteckenden Omikron-Variante
warnen.
Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) traf sich in der
zurückliegenden Woche mit dem Krisenstab der Innenverwaltung, um darüber zu
beraten, [3][wie man einen Omikron-bedingten hohen Krankenstand in der
kritischen Infrastruktur bewältigen könnte]. Das Signal, das Giffey
aussandte: Die Lage ist ernst, wir nehmen sie ernst.
Und was ist mit den Schulen?
Nun hat man angesichts der schwierigen Datenlage zu Omikron – viele
Gesundheitsämter melden über die Feiertage unzuverlässige Daten – zwei
Möglichkeiten. Entweder man zieht jetzt die Bremse, nach dem Motto: Nichts
genaues weiß man nicht, also ist Vorsicht besser als Nachsicht.
## Auf Sicht fahren?
Oder aber man fährt auf Sicht, öffnet also die Schulen und sammelt eine
Woche lang Schnelltest-Daten, um sich einen Überblick über das
Infektionsgeschehen zu machen. Und entscheidet dann – verbunden mit der
Gefahr, die Nachsicht zu haben.
Die Bildungssenatorin hat sich für Letzteres entschieden. Es ist, auch wenn
das mit „richtig“ und „falsch“ immer so eine Sache ist in der Pandemie,…
differenziertere Entscheidung. Denn Wechselunterricht bedeutet eben auch
wieder teilweise Homeschooling – und wie ungleich die Lernchancen da
verteilt sind, hat man in den vergangenen 21 Monaten zur Genüge gesehen.
Letztlich sind jetzt auch die Schulleitungen in der Verantwortung. Es wäre
ja nicht das erste Mal, dass es Wechselunterricht gäbe. Im vergangenen
Frühjahr bis zu den Sommerferien funktionierten die Schulen wochenlang in
diesem Modus – und viele Schulleitungen sahen am Ende in den kleineren
Klassen, digitalen Lernplattformen und W-Lan-Routern im Klassenzimmer am
Ende sogar auch Chancen weil es, alles in allem, ganz gut lief.
Selbst wenn es (noch) keine politische Entscheidung für ein Zurück zum
Wechselunterricht gibt: Niemand hindert die Schulen in der ersten
Schulwoche daran, ihre Konzepte vom vergangenen Jahr eigenverantwortlich
aus der Schublade zu holen und die W-Lan-Router vorglühen zu lassen.
1 Jan 2022
## LINKS
[1] /Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5824746
[2] /Schulstart-in-der-Omikron-Welle/!5824765
[3] /Stategie-fuer-kritische-Infrastruktur/!5824706
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Homeschooling
Astrid-Sabine Busse
Impfung
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