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# taz.de -- Dezentrale Akionen statt Demo: Proteste für Lützerath
> Hunderte Menschen demonstrieren beim dezentralen Aktionstag für den
> Erhalt des Orts am Tagebau Garzweiler. Dessen Zukunft ist weiter offen.
Bild: Wollen, dass alle Dörfer bleiben: Klimaaktivist*innen am Samstag in Lüt…
Berlin taz | Bei einem dezentralen Aktionstag haben am Samstag mehrere
hundert Menschen für den Erhalt des Orts Lützerath demonstriert. Anders als
fünf weitere Ortschaften am Tagebau Garzweiler, die nach dem Willen der
Ampel-Koalition durch den vorgezogenen Kohleausstieg erhalten werden
sollen, gibt es zu Lützerath keine politische Entscheidung. Stattdessen
sollen Gerichte klären, ob die Enteignung dort angemessen ist.
Das stieß am Samstag erneut auf scharfe Kritik. „Eine Regierung, die meint,
man könne die Zukunft dieses Orts aus lauter Feigheit einem Gericht
überlassen, hat offensichtlich keine Ahnung, welche Kraft hier ruht“, sagte
die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer bei einer Kundgebung in
Lützerath, an der etwa 100 Menschen teilnahmen. Gemeinsam stellten sie
gelbe Kreuze, die als Symbol des Lützerath-Widerstands dienen, an der
Tagebaukante auf. Am Rande der Aktion wurde in Lützerath nach Angaben von
Aktivisti*innen ein weiterer leer stehender Hof besetzt.
Eine ursprünglich geplante große Demonstration war abgesagt worden – zum
einen wegen der aktuellen Coronasituation, zum anderen, weil ein
Gerichtsurteil zur Zukunft des Orts, das bis Anfang Januar fallen sollte,
im Dezember auf unbestimmte Zeit verschoben worden war. Bis dahin darf der
Stromkonzern RWE, der den Tagebau betreibt, auf mehreren Grundstücken nicht
räumen oder roden, hatte das Verwaltungsgericht Münster entschieden.
## Solidaritätsaktionen in rund 40 Städten
Um auch ohne zentrale Aktion viele Menschen zu erreichen, wurde die
Kundgebung [1][im Netz übertragen]; zudem fanden in rund 40 weiteren
deutschen Städten Solidaritätsaktionen statt. Während RWE erklärt, dass die
unter Lützerath liegende Braunkohle für die Stromversorgung benötigt wird,
argumentieren Klimaaktivist*innen, dass eine Nutzung dieser Kohle dazu
führen würde, dass Deutschland mehr CO2 ausstößt, als mit einem fairen
Beitrag zum globalen 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist. Gestützt wird dies durch
eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Für den Fall, dass die weitere Räumung und der Abriss von Lützerath
gerichtlich genehmigt werden, planen Umweltverbände bundesweite Proteste
vor Ort.
9 Jan 2022
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=y5mHxSKeCBA
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Fridays For Future
Schwerpunkt Klimawandel
Braunkohle
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Lützerath
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Klimakonferenz in Dubai
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