# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Verurteilung wegen Coronademo | |
> Nach den Coronaproteste in Schweinfurt, wo ein Kind verletzt wurde, gab | |
> es Verurteilungen. Die Regierung strebt wegen Omikron keine Lockerung der | |
> Quarantäneregeln an. | |
Bild: Polizist*innen und Demonstrant*innen gegen die Coronamaßnahmen in Schwei… | |
## Demoteilnehmer*innen verurteilt | |
Nur einen Tag nach gewalttätigen Coronaprotesten in Schweinfurt sind vier | |
Angeklagte bereits verurteilt worden. In beschleunigten Verfahren verhängte | |
das Amtsgericht Schweinfurt am Montag Geld- und Bewährungsstrafen – | |
darunter auch gegen die Mutter eines vierjährigen Kindes, das an einer | |
Polizeiabsperrung durch eine Pfefferspraywolke leicht verletzt wurde. Das | |
Gericht verurteilte sie wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf | |
Vollstreckungsbeamte zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung, wie | |
die Justiz mitteilte. | |
Bei der Demonstration am Sonntagabend waren acht Polizisten und mehrere | |
Teilnehmer der Kundgebung verletzt worden – darunter das vierjährige | |
Mädchen. | |
Gegen zwei Männer verhängte das Gericht wegen Widerstands, tätlichen | |
Angriffs und Körperverletzung beziehungsweise versuchter Körperverletzung | |
Bewährungsstrafen von 12 und 8 Monaten, gegen einen dritten Angeklagten | |
wegen Widerstands und Beleidigung eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je | |
20 Euro. (dpa) | |
## Bund sieht noch keinen Anlass für gelockerte Quarantäneregeln wegen | |
Omikron | |
Die Bundesregierung strebt wegen der hochansteckenden Corona-Variante | |
Omikron derzeit noch keine Lockerung der Quarantäneregeln an, hält aber | |
Änderungen für möglich. „Im Moment besteht dazu kein Anlass“, sagte ein | |
Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin. In der | |
Pandemie müsse „schrittweise“ auf Entwicklungen reagiert werden. Die | |
Ampel-Koalition äußerte sich zuversichtlich, die angepeilte Impfquote von | |
80 Prozent nun bis Ende Januar zu erreichen | |
Mit Blick auf die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante waren Forderungen | |
laut geworden, die Quarantäne-Regeln anzupassen. Hintergrund ist die | |
Befürchtung, dass es wegen massenhafter Quarantäne bei der kritischen | |
Infrastruktur wie Polizei oder Krankenhäusern zu Personalengpässen kommen | |
könnte. | |
Die bestehenden Pandemiepläne des Bundes und der Länder sähen „theoretisch… | |
bereits Möglichkeiten vor, Quarantäneregeln zu lockern, insbesondere wenn | |
es um die Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur gehe, sagte der | |
Sprecher des Gesundheitsministeriums. | |
„Die Hochrechnungen gehen bei der Omikron-Variante von schlimmstenfalls | |
700.000 neuen Infektionen pro Tag aus“, sagte der stellvertretende | |
Vorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller (CDU) der „Welt“ vom Montag. | |
„In diesem Fall käme es tatsächlich zur Massenquarantäne.“ | |
Nach bisherigem Wissensstand sei Omikron zwar ansteckender, aber nicht | |
gefährlicher, sagte Müller. „Wir brauchen gerade für Geimpfte und Genesene | |
Freitestmöglichkeiten, und zwar nach fünf Tagen. Geboosterte, die keine | |
Symptome aufweisen, sollten bei einer Woche täglicher Schnelltestungen gar | |
nicht in Quarantäne gehen müssen.“ | |
Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt sagte, sie | |
erwarte, dass der Expertenrat der Bundesregierung in seinem nächsten | |
Bericht auch auf die Quarantäne-Regeln eingehen werde. „Auf dieser | |
Grundlage können wir die Regeln dann überarbeiten“, sagte sie laut „Welt�… | |
Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken geht davon aus, dass eine Quote von | |
80 Prozent bei den Corona-Erstimpfungen bis Ende Januar erreichbar ist. Sie | |
sei fest davon überzeugt, „dass wir viele Ungeimpfte noch erreichen | |
können“, sagte Esken am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. | |
Die Bundesregierung hatte ursprünglich gehofft, die 80 Prozent | |
Erstimpfungen schon bis zum 7. Januar zu erreichen. Ein Jahr nach dem Start | |
der Impfkampagne haben nun rund 74 Prozent der Bevölkerung mindestens eine | |
Dosis gegen Covid-19 erhalten. | |
Dies sei „schon ziemlich gut“, sagte Esken. Der Specher des | |
Gesundheitsministeriums verwies darauf, dass zu den 30 Millionen erreichten | |
Impfungen zum Ende des Jahres 30 weitere Millionen bis Ende Januar hinzu | |
kommen sollten. Wenn alles gut laufe, würden dann die angestrebten 80 | |
Prozent erreicht. | |
Eine Delle bei den Impfungen gab es über die Feiertage. Wie der Leiter des | |
Corona-Krisenstabes im Kanzleramt, Carsten Breuer, im rbb-Inforadio sagte, | |
wurden Heiligabend deutschlandweit rund 68.000 Impfdosen verabreicht, am | |
ersten Weihnachtsfeiertag 35.000 und am zweiten rund 65.000. Es sei aber | |
ausreichend Impfstoff vorhanden, um die weiteren 30 Millionen Impfungen bis | |
Ende Januar zu erreichen, sagte der General. (afp) | |
## Schweiz erlaubt Booster-Impfung mit J&J | |
Das Corona-Vakzin von Johnson & Johnson wird in der Schweiz zur | |
Auffrischungsimpfung zugelassen. Wie die Behörde Swissmedic mitteilt, | |
können Personen ab 18 Jahren die zweite Impfdosis frühestens zwei Monate | |
nach der Erstimpfung erhalten, die bei diesem Vakzin aus einer einzigen | |
Dosis besteht. Alternativ kann der Impfstoff auch sechs Monate nach der | |
zweiten Dosis von Pfizer/BioNTech oder Moderna verabreicht werden. (rtr) | |
## Kinderschutzbund kritisiert Eltern nach Coronademo | |
Nach der Verletzung eines Kleinkindes bei einer Demonstration gegen die | |
Coronamaßnahmen im bayerischen Schweinfurt haben die Gewerkschaft der | |
Polizei sowie der Kinderschutzbund Eltern scharf kritisiert, die ihren | |
Nachwuchs auf diese Weise in Gefahr bringen. Der Präsident des Deutschen | |
Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, nannte das Verhalten der Eltern | |
unverantwortlich. Laut dem Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, | |
Oliver Malchow, versuchen Eltern vermehrt, ihre Kinder als Schutzschilde | |
gegen Polizisten einzusetzen. | |
Bei der unangemeldeten Demonstration in Schweinfurt war es am Abend des | |
zweiten Weihnachtsfeiertages zu Ausschreitungen gekommen, acht Menschen | |
wurden festgenommen. Neben acht Beamten, die durch Faustschläge und | |
Fußtritte verletzt wurden, erlitt auch ein vierjähriges Kind leichte | |
Verletzungen durch Pfefferspray. Laut Polizei hatte dessen Mutter zusammen | |
mit dem Kind versucht, eine Polizeiabsperrung zu überwinden. Dabei sei das | |
Kind mit einer Pfefferspraywolke in Kontakt gekommen und wegen einer | |
kurzfristigen Augenreizung durch polizeieigene Rettungskräfte medizinisch | |
versorgt worden. „Nach wenigen Minuten und einer Augenspülung war das Kind | |
wieder völlig beschwerdefrei“, hieß es. Gegen die Frau sei Anzeige | |
erstattet worden | |
Der Präsident des Kinderschutzbundes, Hilgers, sagte dem | |
„RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag, online): „Ich finde es | |
unverantwortlich, dass noch sehr junge Kinder, die selbst noch keine eigene | |
Entscheidung diesbezüglich treffen können, mit auf Demonstrationen genommen | |
werden, bei denen es erfahrungsgemäß zu gewalttätigen Auseinandersetzungen | |
kommt.“ | |
Die Radikalisierung unter den Impfgegnern und „Querdenkern“ nehme immer | |
mehr zu, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Malchow der Düsseldorfer | |
„Rheinischen Post“ (Dienstag). Dass Eltern mit ihren Kindern, oft auch im | |
Kinderwagen, zu Impfgegner-Demos gehen, um sie als Schutzschilde gegen | |
polizeiliche Maßnahmen einzusetzen, gebe es häufiger. | |
Der Gewerkschafter appellierte an die Kritiker der Corona-Maßnahmen, nur | |
auf angemeldete Demonstrationen zu gehen und sich „nicht von Extremisten | |
instrumentalisieren“ zu lassen. „Wer zu unangemeldeten Demos geht und sich | |
verdeckt beteiligt, muss wissen, dass er instrumentalisiert wird, oft von | |
Rechtsextremisten“, warnte er. (epd) | |
## 100 britische Urlauber*innen bei Ankunft in Tirol abgewiesen | |
Wegen der neuen Coronaregeln für Einreisen aus Virusvarianten-Gebieten ist | |
rund 100 britischen Urlauber*innen die Einreise in die österreichische | |
Skiregion Tirol verweigert worden. Wie die Polizei in Innsbruck am Montag | |
mitteilte, konnten die Reisenden bei ihrer Ankunft am Flughafen der Stadt | |
am Sonntag keine negativen PCR-Tests oder Auffrischungsimpfungen vorweisen. | |
Die meisten der Urlauber*innen flogen laut Polizei sofort wieder | |
zurück. | |
Seit Samstag gelten Einreiseregel-Verschärfungen für Gäste aus den | |
wichtigen Herkunftsmärkten Großbritannien und Niederlande sowie aus | |
Dänemark und Norwegen. Tourist*innen aus diesen vier von der | |
Omikron-Variante betroffenen Ländern dürfen nur mit Test und Drittimpfung | |
ins Land – sonst müssen sie in Quarantäne. | |
Österreichs Tourismus- und Gastronomiebranche ist außerdem mit der früheren | |
Sperrstunde konfrontiert, die am Montag in Kraft trat. Wegen der drohenden | |
Omikron-Welle hatte die Regierung vorige Woche beschlossen, dass Lokale um | |
22 Uhr statt wie bisher um 23 Uhr schließen müssen. Die Regierung strich | |
auch die geplante Aufhebung der Sperrstunde in der Silvesternacht. | |
Nach einem dreiwöchigen Lockdown im November und Dezember ist die | |
Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich zuletzt auf rund 170 gesunken. | |
Expertinnen und Experten rechnen jedoch wegen der ansteckenderen | |
Omikron-Variante bald mit einem erneuten Anstieg. (dpa) | |
## RBB führt 2G-Regel ein | |
Mitarbeiter des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) dürfen nur noch geimpft | |
oder genesen zur Arbeit kommen. Die Regel zum Schutz vor dem Coronavirus | |
beziehe sich ausschließlich auf Räume und Fahrzeuge des Senders, sagte ein | |
Sprecher dem Evangelischen Pressedienst am Montag in Berlin. „Gleichzeitig | |
betonen wir die Notwendigkeit, wo immer möglich mobil, also außerhalb des | |
RBB, zu arbeiten“, sagte er. | |
Die Mitarbeitenden seien am vergangenen Donnerstag per Mail und im Intranet | |
informiert worden. Zuerst hatte die „Welt“ über die Vorgaben berichtet. | |
In den vergangenen Monaten habe die Rundfunkanstalt viele Bereiche des | |
Hauses auf mobiles Arbeiten umgestellt, so dass zum Beispiel auch | |
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne aktuelle Impfung weiter beschäftigt | |
werden können, sagte der Sprecher. Bei allen Lösungen für die | |
unterschiedlichen Einsatz- und Beschäftigungsfragen spiele die | |
„kontinuierlich gepflegte Abstimmung mit dem Personalrat und der | |
Freienvertretung eine sehr wichtige Rolle“. | |
Das Vorgehen wurde dem Sprecher zufolge zudem mit dem Justiziariat | |
abgestimmt. Angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante des | |
Coronavirus bewerte der RBB die neuen Regelungen als „sinnvoll und | |
geboten“. Ein Auslöser für das jetzige Vorgehen sei die „dringende Bitte | |
aus dem Kreis der Mitarbeitenden“ gewesen, die bisherigen Regeln mit Blick | |
auf Sendesicherheit und die Gesundheit der Menschen im Haus zu überprüfen. | |
Nennenswerte Auswirkungen auf das Programm seien aktuell nicht zu erwarten. | |
Das am 24. November in Kraft getretene Infektionsschutzgesetz sieht die | |
3G-Regel am Arbeitsplatz vor. Demnach haben nur geimpfte, genesene oder | |
negativ getestete Personen Zugang zum Arbeitsplatz. Wenn keine | |
betrieblichen Gründe dagegen sprechen, müssen Arbeitgeberinnen und | |
Arbeitgeber zudem Homeoffice ermöglichen. Ein Sprecher des | |
Bundesarbeitsministeriums sagte auf Nachfrage, unternehmerische | |
Entscheidungen wie die des Senders würden grundsätzlich nicht kommentiert. | |
Mit seinen neuen Regelungen ist der RBB wesentlich strenger als die anderen | |
Rundfunkanstalten der ARD, wie die jeweiligen Sprecherinnen und Sprecher | |
der Sender dem epd sagten. So hat der Bayerische Rundfunk (BR) zwar bereits | |
Ende November für Mitarbeitende in produktions- und senderelevanten | |
Bereichen die 2G-Regel eingeführt. Für den Zugang zum BR gilt aber | |
ansonsten die 3G-Regel. | |
Der Südwestrundfunk (SWR) erstellt je nach Gefahrenlage abgestufte | |
Beurteilungen für besonders gefährdete Bereiche, in denen sehr kollaborativ | |
zusammengearbeitet werden muss wie in Newsrooms oder bei den Klangkörpern. | |
Hier greift die 2G- beziehungsweise die 2G-plus-Regel. Eine allgemeine | |
2G-Pflicht besteht noch nicht. | |
Auch im Hessischen Rundfunk (HR) gilt aktuell noch die 3G-Regelung. Beim | |
Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) findet ebenfalls die gesetzliche 3G-Regel | |
Anwendung. Gleiches gilt für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) und den | |
Norddeutschen Rundfunk (NDR). Beim Saarländischen Rundfunk (SR) sind keine | |
2G-Regelungen geplant, ebenso bei Radio Bremen. Gleichzeitig schlossen | |
verschiedene Sender eine Verschärfung der Vorgaben nicht aus. (epd) | |
## Deutsche Polizeigewerkschaft verurteilt Coronaproteste in Schweinfurt | |
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) verurteilt jüngste Corona-Proteste | |
wie zuletzt in Schweinfurt scharf – und übt vor allem Kritik daran, dass | |
Demonstranten ihre Kinder dorthin mitnehmen. | |
„Ein Kind als „Schutzschild“ zu missbrauchen ist ein Akt der | |
Unmenschlichkeit und das muss das Jugendamt auf den Plan rufen“, sagte der | |
unterfränkische Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft, Thorsten Grimm, am | |
Montag. „Man muss sich schon die ernsthafte Frage stellen, was eine Mutter | |
dazu bewegt ihr Kind im Kinderwagen auf eine solche Versammlung mitzunehmen | |
und sich dann auch noch in vorderster Front zu bewegen beim Versuch, die | |
Polizeisperren zu umgehen.“ | |
Ein vier Jahre altes Kind hatte bei den gewalttätigen Protesten gegen die | |
Corona-Maßnahmen am Sonntag in Schweinfurt Pfefferspray abbekommen und | |
musste medizinisch behandelt werden, nachdem seine Mutter nach | |
Polizeiangaben versucht hatte, eine Absperrung zu durchbrechen. Sie wurde | |
wegen Verstoßes gegen die Demonstrationsauflagen angezeigt, außerdem wurde | |
das Jugendamt informiert, wie die Polizei mitteilte. | |
Auch DPolG-Landeschef Jürgen Köhnlein kritisierte scharf, dass Eltern ihre | |
Kinder mit auf derartige Demonstrationen nehmen: „Das geschieht leider zum | |
reinen Selbstzweck und mit vollem Kalkül der Eltern“, sagte er. „Für mich | |
ist dieses unverantwortliche Handeln von Erziehungsberechtigten ein Fall | |
für das Jugendamt“. Er betonte: „Kleine Kinder haben auf Demos nichts zu | |
suchen.“ | |
„Eine brandgefährliche Entwicklung“ nannte Grimm die aktuellen Geschehnisse | |
rund um die vielerorts stattfindenden „Spaziergänge“ von Impfskeptikern und | |
Gegnern der Corona-Maßnahmen. „Aktuell muss man wirklich aufpassen, dass | |
die Gesamtlage nicht völlig eskaliert.“ Die „Spaziergänge“ müssten ver… | |
werden. (dpa) | |
## Weltärztpräsident gegen höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte | |
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat sich gegen höhere | |
Krankenversicherungsbeiträge für Ungeimpfte in Deutschland ausgesprochen. | |
Das deutsche Gesundheitssystem kenne keine „verschuldensabhängigen | |
Beitragszahlungen“, sagte Montgomery der „Rheinischen Post“ | |
(Montagausgabe): „Der Raucher muss sich nicht an den Kosten seiner | |
Behandlung beteiligen, der Skiläufer bekommt den Beinbruch auch wie jeder | |
andere behandelt und finanziert. Das ist auch gut so.“ | |
Montgomery unterstützte dagegen den Vorschlag des bayerischen | |
Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), eine FFP2-Maskenpflicht möglichst | |
flächendeckend einzuführen. Es bestehe kein Zweifel daran, dass FFP2-Masken | |
besser schützten als einfache OP-Masken, sagte der Weltärztepräsident. | |
Daher ergebe es Sinn, „in Hochinzidenzzeiten das Tragen von FFP2-Masken | |
verbindlich zu machen“. | |
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte | |
vorgeschlagen, bei Verstößen gegen die geplante allgemeine Impfpflicht | |
nicht nur Bußgelder zu verhängen, sondern auch finanzielle Nachteile bei | |
der Krankenversicherung zu erwägen. In Frage käme nach seinen Worten unter | |
anderem höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte, eine Beteiligung an | |
den Behandlungskosten oder die Streichung des Krankengelds. (afp) | |
## Weniger Fälle, weniger Tests | |
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 13.908 | |
Coronaneuinfektionen. Das sind 2.178 Fälle weniger als am Montag vor einer | |
Woche, als 16.086 Positivtests gemeldet wurden. Das RKI weist darauf hin, | |
dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet wird und | |
demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden. | |
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 222,7 von 220,7 am Vortag. Der Wert | |
gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner*innen sich in den | |
vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 69 weitere | |
Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl | |
der insgesamt in Deutschland gemeldeten Todesfälle auf 110.433. (rtr) | |
## Buschmann verteidigt Richter gegen Kritik wegen Coronaurteilen | |
Bundesjustizminister Marco Buschmann hat Kritik an Richtern wegen Urteilen | |
zu Corona-Regeln zurückgewiesen. „Deutschland kann stolz sein auf seine | |
hervorragend qualifizierte und unabhängige Richterschaft. Sie öffnet den | |
Zugang zum Recht und erweckt die Idee des Rechtsstaats zum Leben“, schrieb | |
der FDP-Politiker am Sonntagabend auf Twitter. „Daher verdient sie Respekt | |
– und zwar unabhängig davon, ob dem Betrachter jede Entscheidung gefällt“, | |
fügte Buschmann hinzu. | |
Zuvor hatte der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich | |
Montgomery, Richter für einige Urteile zu Corona-Regeln kritisiert. „Ich | |
stoße mich daran, dass kleine Richterlein sich hinstellen und wie gerade in | |
Niedersachsen 2G im Einzelhandel kippen, weil sie es nicht für | |
verhältnismäßig halten“, sagte Montgomery der „Welt“ (Online Sonntag/P… | |
Montag). Da maße sich ein Gericht an, etwas, das sich wissenschaftliche und | |
politische Gremien mühsam abgerungen hätten, mit Verweis auf die | |
Verhältnismäßigkeit zu verwerfen. „Da habe ich große Probleme. Es gibt | |
Situationen, in denen es richtig ist, die Freiheitsrechte hinter das Recht | |
auf körperliche Gesundheit – nicht nur der eigenen Person, sondern Aller – | |
einzureihen. Und eine solche Situation haben wir“, betonte der | |
Ärztevertreter. | |
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hatte am 16. Dezember die | |
2G-Regel im Einzelhandel des Bundeslandes gekippt. Die Maßnahme sei zur | |
weiteren Eindämmung des Coronavirus nicht notwendig und auch nicht mit dem | |
allgemeinen Gleichheitsgrundsatz vereinbar, entschied das Gericht. Unter | |
anderem beanstandete der Senat, dass verlässliche und nachvollziehbare | |
Feststellungen zum tatsächlichen Infektionsrisiko im Einzelhandel fehlten. | |
Zudem könnte der Staat Kunden auch im Einzelhandel verpflichten, eine | |
FFP2-Maske zu tragen. Dies würde das Infektionsrisiko derart absenken, | |
„dass es nahezu vernachlässigt werden könne“, erklärte das Gericht. | |
Bund und Länder hatten am 2. Dezember beschlossen, dass bundesweit und | |
unabhängig von der Inzidenz 2G im Einzelhandel gelten soll. Ausnahmen von | |
der 2G-Regel gelten für Geschäfte des täglichen Bedarfs, also etwa | |
Supermärkte und Drogerien. (lni) | |
## Mehr Kinder wegen Corona im Krankenhaus in New York | |
Angesichts des Anstiegs der Omikron-Fälle haben die New Yorker | |
Gesundheitsbehörden eine Zunahme der Krankenhauseinweisungen von Kindern | |
gemeldet. In der Stadt New York wurde seit Anfang des Monats „ein | |
vierfacher Anstieg der Covid-19-Krankenhauseinweisungen bei Kindern unter | |
18 Jahren festgestellt“, wie die Behörden in einer Erklärung vom Freitag | |
mitteilten. Ungefähr die Hälfte der Patienten sei jünger als fünf Jahre. | |
Unter Fünfjährige dürfen im Gegensatz zu allen anderen Altersgruppen in den | |
USA nicht geimpft werden. Zuletzt stiegen die Corona-Zahlen in den USA | |
rasant: Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität gab es in den | |
vergangenen sieben Tagen durchschnittlich fast 190.000 Neuinfektionen pro | |
Tag. | |
Derweil sind die Behörden mit einem Ansturm auf die Testinfrastruktur | |
konfrontiert, die im Vergleich mit Deutschland kaum ausgebaut ist: Der | |
oberste Pandemie-Berater der US-Regierung, Anthony Fauci, räumte am Sonntag | |
ein „Testproblem“ ein und versprach, den Bürgern im nächsten Monat mehr | |
Tests zur Verfügung zu stellen. Es seien nicht für alle Tests verfügbar, | |
sagte Fauci. Das Problem solle aber „bald“ behoben sein. | |
Die Regierung konzentriert sich in den USA vor allem auf die Impfkampagne. | |
Trotzdem sind erst etwas mehr als 60 Prozent der Gesamtbevölkerung | |
vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die Regierung versucht deswegen, | |
Impfgegner und Impfskeptiker von einer Impfung zu überzeugen – und setzt | |
dabei auch zunehmend auf Druckmittel. (afp) | |
## Esken macht sich für Impfpflicht stark | |
Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken ist für eine Impfpflicht, sollte die | |
Impfquote nicht deutlich steigen. „Ich würde am liebsten alle Menschen | |
davon überzeugen, dass die Impfung der richtige Weg ist, um sich selbst zu | |
schützen, die Liebsten, aber auch die Gesellschaft“, sagt Esken im | |
ZDF-Morgenmagazin. „Wenn uns das bei allen nicht gelingt, dann muss eine | |
Impfpflicht kommen.“ In der Debatte um weitere mögliche Einschränkungen zur | |
Eindämmung der Pandemie sprach sich Esken gegen Schulschließungen aus. | |
Auch der Chef der Pisa-Studie, Andreas Schleicher, warnt vor erneuten | |
Schulschließungen. „Wir haben gerade im internationalen Vergleich gesehen, | |
dass sich auch bei schwieriger Infektionslage die Schulen offenhalten | |
lassen – wenn das Priorität hat und wenn man entsprechende Vorbereitungen | |
trifft“, sagt der OECD-Bildungsdirektor im Podcast „Die Schulstunde“. „… | |
haben in den ersten zwei Jahren sehr klar gesehen, dass diese Pandemie | |
praktisch jeden kleinen Riss in unserem Bildungssystem verstärkt“. Gerade | |
der soziale Hintergrund werde sich dementsprechend noch einmal stärker | |
auswirken. (rtr) | |
## Kretschmann kritisiert FDP | |
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den | |
Widerstand innerhalb der FDP gegen eine allgemeine Impfpflicht scharf | |
kritisiert. „Die Aussage von Wolfgang Kubicki, dass es vielen | |
Impfpflichtbefürwortern um Rache und Vergeltung gehe, ist schlichtweg | |
verantwortungslos und völlig ungeeignet, um die Debatte inhaltlich | |
angemessen zu führen“, sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. | |
Kretschmann sagte, er sei froh, dass [1][die FDP immerhin der Impfpflicht | |
für das Personal in Einrichtungen] wie Kliniken und Pflegeheimen zugestimmt | |
habe und sich auch FDP-Chef Christian Lindner inzwischen für eine | |
allgemeine Impfpflicht ausspreche. | |
Über eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus soll der Bundestag | |
voraussichtlich im kommenden Jahr in freier Abstimmung ohne | |
Fraktionsdisziplin entscheiden. | |
Unter anderem hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für eine | |
allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Die Ampelkoalition will keinen | |
eigenen Gesetzentwurf vorlegen, sondern setzt auf fraktionsübergreifende | |
Gruppenanträge im Bundestag. | |
Kubicki und weitere FDP-Abgeordnete hatten sich dagegen zuletzt in einem | |
Antragsentwurf klar gegen eine solche Pflicht ausgesprochen. Mittlerweile | |
sind laut Kubicki mehr als 30 Parlamentarier beteiligt. Bereits beschlossen | |
hat das Parlament, dass Beschäftigte in Einrichtungen mit besonders | |
schutzbedürftigen Menschen wie Pflegeheimen und Kliniken bis Mitte März | |
2022 nachweisen müssen, dass sie geimpft oder genesen sind. (dpa) | |
## Coronademo in Schweinfurt | |
Bei einer [2][Demonstration gegen die Coronamaßnahmen] im bayerischen | |
Schweinfurt ist es laut Polizeiangaben zu Zusammenstößen zwischen | |
Demonstrant*innen und der Polizei gekommen. Laut Polizei Unterfranken | |
beteiligten sich mehrere Hundert Menschen aus der Querdenken- und | |
Impfgegner*innenszene am Sonntagabend an der nicht angemeldeten Demo. | |
Mehrere Teilnehmer versuchten demnach mit massiver Gewalt Absperrungen zu | |
durchbrechen. Die Beamten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. | |
Laut Polizei wurden acht Polizist*innen durch Faustschläge und | |
Fußtritte verletzt. Acht Teilnehmer*innen der Demo seien unter anderem | |
wegen Widerstands, versuchter Gefangenenbefreiung, Körperverletzung und | |
tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamte festgenommen worden. | |
Außerdem kam bei einem Pfeffersprayeinsatz gegen Demonstranten ein | |
vierjähriges Kind mit der Pfefferspraywolke in Kontakt. Das Kind sei wegen | |
einer Augenreizung von Rettungskräften versorgt worden und nach einer | |
Augenspülung nach wenigen Minuten wieder beschwerdefrei gewesen. Gegen die | |
Mutter, die laut Polizei aus der Querdenkerszene kommt und ihr Kind beim | |
Versuch, eine Polizeiabsperrung zu überwinden, mitgenommen hatte, sei | |
Anzeige erstattet worden. | |
Bereits vor einer Woche waren in Schweinfurt nach Angaben der Polizei bis | |
zu 3.000 Gegner*innen der Coronamaßnahmen auf die Straße gegangen. Gegen | |
mehrere Versammlungsteilnehmer*innen wurden nach der ebenfalls | |
unangemeldeten Versammlung Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten | |
eingeleitet. (afp) | |
## Impfung kann Omikron-Welle stoppen | |
Der Virologe an der südafrikanischen Universität Stellenbosch, Wolfgang | |
Preiser, hält trotz Impfdurchbrüchen durch die Omikron-Virusvariante | |
Impfungen für unerlässlich. Er gehe davon aus, dass es die Grundimmunität | |
sei, die zwar eine Infektion nicht verhindern könne, die aber vor einer | |
schweren Erkrankung schütze. | |
Preiser, der Mitglied des Expertenrates der Hope-Kapstadt-Stiftung ist, | |
fügte hinzu, in Südafrika sei der Höhepunkt der Omikron-Welle inzwischen | |
überschritten. „Wir sehen das Ganze jetzt sehr viel leichter und bewegen | |
uns mit großen Schritten Richtung einer Endemie.“ Die neue Coronavariante | |
Omikron war Ende November unter anderem in Südafrika erstmals entdeckt | |
worden. (rtr) | |
## Schlechte Wirtschaftsbilanz der Krankenhäuser | |
Den Krankenhäusern in Deutschland geht es trotz staatlicher Hilfen zur | |
Bewältigung der Pandemie wirtschaftlich so schlecht wie seit über 20 Jahren | |
nicht. Rund 60 Prozent der Krankenhäuser rechnen für das abgelaufene Jahr | |
2021 mit wirtschaftlichen Verlusten. Gegenüber dem Vorjahr dürfte sich | |
demnach der Anteil der Kliniken, die rote Zahlen schreiben, verdoppeln. | |
Eine so düstere Lage habe es seit der erstmaligen Erhebung des | |
Krankenhaus-Barometers im Jahre 2000 noch nicht gegeben, sagt DKG-Chef | |
Gerald Gaß. Jedes zweite Krankenhaus beklagt der Erhebung zufolge eine | |
geringere Belegung als im Vorjahr. So wurden planbare Operationen abgesagt, | |
um Behandlungskapazitäten für Corona-Erkrankte freizuhalten. Zudem sind die | |
Behandlungszahlen insgesamt gesunken, weil Patienten aus Sorge vor einer | |
Ansteckung nicht zum Arzt oder in die Klinik gehen. Zugespitzt hat sich der | |
Umfrage zufolge auch die Personalsituation in der Pflege. (rtr) | |
27 Dec 2021 | |
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