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# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Bundesregierung verschiebt Impfziel
> Eigentlich sollten bis zum 7. Januar 2022 80 Prozent der Bevölkerung
> einmal geimpft sein. Nun soll das Ziel bis Ende Januar erreicht werden.
Bild: Frisch verschoben: das 80-Prozent-Impfziel. Frisch aufgezogen: Impfung
Impfziel verschoben
Die Bundesregierung verschiebt ihr Ziel, dass bis zum 7. Januar 80 Prozent
der Bevölkerung zumindest einmal geimpft wurden. Nun solle das Ziel
möglichst bis Ende Januar erreicht werden, zitiert Bild am Sonntag einen
Regierungssprecher. Hintergrund sei, dass bislang nur 74 Prozent der
Bevölkerung erstimmunisiert und rund 5,3 Millionen Erstimpfungen kaum bis
zum 7. Januar zu erreichen seien. Für diesen Tag ist das nächste
Spitzentreffen von Bund und Ländern zur Coronapandemie geplant. Das
Impfziel von 30 Millionen Impfungen bis Jahresende könne dagegen
höchstwahrscheinlich schon am Montag erfüllt werden. Am Samstag hätten nur
noch etwa 50.000 Impfungen gefehlt, schreibt das Blatt unter Berufung auf
Regierungskreise. (rtr)
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 220,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 10.100
Corona-Neuinfektionen. Das sind 19.248 Fälle weniger als am Sonntag vor
einer Woche, als 29.348 Positivtests gemeldet wurden. Die bundesweite
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 220,7 von 242,9 am Vortag. Der Wert gibt an,
wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben
Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 88 weitere Menschen starben im
Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten
Todesfälle binnen eines Tages auf 110.364. Insgesamt fielen in Deutschland
bislang mehr als 6,99 Millionen Coronatests positiv aus. Das RKI weist
darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger
getestet wird und demnach vermutlich weniger Fälle gemeldet werden. (rtr)
5,69 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus
Weltweit haben sich mehr als 278,34 Millionen Menschen nachweislich mit dem
Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis
offizieller Daten. Mehr als 5,69 Millionen Menschen starben mit oder an dem
Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan
nachgewiesen wurde. Die höchsten Infektionszahlen weisen die USA auf,
gefolgt von Indien, Brasilien, Großbritannien und Russland. Auch die
meisten Totenzahlen verzeichnen die USA, auf den nächsten Plätzen folgen
Brasilien, Russland, Indien und Mexiko. (rtr)
Mehr Grippefälle als im Vorjahr – aber weniger als vor der Pandemie
Die Zahl der bisher erfassten Grippefälle in dieser Saison bewegt sich laut
Experten am Robert Koch-Institut (RKI) auf niedrigerem Niveau als in den
Jahren vor der Pandemie. Seit Anfang Oktober seien in Deutschland insgesamt
449 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt
worden, heißt es im aktuellen Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft
Influenza (AGI). „Im Vergleich mit den letzten fünf vorpandemischen Saisons
sind diese Werte sehr niedrig.“ Im Vergleich zum Vorjahr würden „jedoch
deutlich mehr Fälle“ übermittelt – damals war die Grippewelle quasi
ausgefallen.
Zur Lage bei Atemwegsinfektionen allgemein in Deutschland stellt die AGI
fest, dass die verschärften Maßnahmen zur Kontaktreduktion in den
vergangenen Wochen „zu einem deutlichen Rückgang von Übertragungen akuter
Atemwegsinfektionen in der Bevölkerung“ geführt hätten. Das gelte
insbesondere in den Altersgruppen ab 15 Jahren.
„Die Grippe spielt in diesem Winter bisher eine geringe Rolle. Es spricht
einiges dafür, dass es auch so bleibt“, sagte der Vorstandschef der
Krankenkasse Barmer, Christoph Straub, den Zeitungen der Neuen Berliner
Redaktionsgesellschaft. Das liege wie auch schon vorige Saison an den
Coronaregeln.
Die Grippesaison, in der die Viren hauptsächlich zirkulieren, reicht auf
der Nordhalbkugel in der Regel von Anfang Oktober bis Mitte Mai. Die
jährliche Grippewelle – eine erhöhte Aktivität – begann in der Zeit vor
Corona laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate. „Der
Verlauf einer Grippesaison lässt sich nicht vorhersagen“, schreibt das RKI
auf seiner Webseite. Bei Grippe wird auch eine hohe Dunkelziffer
angenommen. (dpa)
RKI-Chef unentschieden bei Impfpflicht
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, tut sich mit der
Einführung einer [1][allgemeinen Corona-Impfpflicht] schwer. „Grundsätzlich
bin ich kein Freund der Impfpflicht“, sagte Wieler dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland (Freitag). Man könne auch nicht annehmen, „dass sich dann auch
jeder impfen lässt“, sagte er. Klar sei aber auch, dass die weiterhin hohe
Anzahl an ungeimpften Erwachsenen ein Problem sei.
„Diese tragen zu einer Überlastung des Gesundheitssystems in erheblichem
Maße bei, und durch kontaktreduzierende Maßnahmen werden diese nicht auf
natürliche Weise immun, sondern wir verschieben nur das Problem und damit
das Ende der Pandemie“, sagte Wieler. Er regte an, parallel zur Debatte um
eine Impfpflicht die Möglichkeiten zur Umsetzung, beispielsweise durch ein
Impfregister, zu prüfen. „Natürlich müsste man im Falle einer Impfpflicht
wissen, wer schon geimpft ist und wer nicht“, sagte der RKI-Chef.
Wieler warnte vor der hohen Ansteckungsgefahr bei Omikron. Die bisherigen
Ausbrüche seien „beeindruckend“. „Sehr viele Menschen, die sich mit einem
Infizierten in einem Raum befinden, können sich anstecken. Sehr viele
werden auch krank“, sagte Wieler. Dies gelte auch für Menschen, bei denen
die Impfung schon länger her ist. Daher seien Auffrischungsimpfungen
wichtig.
Wieler nahm außerdem die am RKI angesiedelte Ständige Impfkommission in
Schutz, der teilweise vorgeworfen wurde, zu lange für die Empfehlungen zu
den Corona-Impfungen gebraucht zu haben. „Die Stiko gehörte bei vielen
Entscheidungen europaweit zu den ersten“, sagte Wieler. In fast allen
Ländern seien Impfkommissionen wie die Stiko mit Ehrenamtlern besetzt, „und
das ist auch gut so“. Nur so hätten die Fachleute eine maximale
Unabhängigkeit, „und wir können die besten Fachleute aus ganz Deutschland
versammeln“. Wieler forderte aber eine bessere Ausstattung der
Geschäftsstelle der Stiko, auch um andere Aufträge abzuarbeiten, die wegen
Corona liegengeblieben seien. (epd)
Holetschek für höhere Kostenbeteiligung Ungeimpfter
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) schlägt vor, bei
einem Verstoß gegen eine allgemeine Impfpflicht nicht nur Bußgelder zu
verhängen, sondern auch finanzielle Nachteile bei der Krankenversicherung
zu erwägen. „Wir sollten zusätzlich auch prüfen, ob Malus-Regelungen im
Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung möglich und sinnvoll wären“,
sagte Holetschek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (online/Sonntag). „Denn
das Risiko für Ungeimpfte, an Corona schwer zu erkranken, ist deutlich
erhöht“, erläuterte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.
Infrage kämen unter anderem höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte,
eine Beteiligung an den Behandlungskosten oder die Streichung des
Krankengeldes, sagte er. Die beiden letztgenannten Möglichkeiten sind
bereits gesetzlich geregelt, und zwar bei Folgebehandlungen aufgrund von
Komplikationen bei Schönheitsoperationen, Tattoos oder Piercings.
Holetschek fordert die Bundestagsparteien auf, die Impfpflicht noch im
Januar gesetzlich auf den Weg zu bringen. „Wir müssen die allgemeine
Impfpflicht zeitnahe zum Wirksamwerden der einrichtungsbezogenen
Impfpflicht starten“, sagte der CSU-Politiker mit Blick auf das Ende der
Übergangsfrist am 15. März. Bis dahin müssen alle Beschäftigten in
Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen eine vollständige Impfung nachweisen.
Er wisse aus Gesprächen, dass sich viele Beschäftigte in den Gesundheits-
und Pflegeberufen durch die nur für sie geltende Impfpflicht stigmatisiert
fühlten. (epd)
26 Dec 2021
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