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# taz.de -- Israels Botschafter in Deutschland: Ein altbekannter Vertreter
> Top-Diplomat Ron Prosor wird neuer israelischer Botschafter in Berlin.
> Nach einer steilen Karriere kommt er damit in die Geburtsstadt seines
> Vaters.
Bild: Der neue israelische Botschafter Ron Prosor, Foto von 2015, als israelisc…
Tel Aviv taz | Ron Prosor, israelischer Top-Diplomat, wird künftig die
Amtsgeschäfte der israelischen Botschaft in Deutschland leiten. Er löst
Jeremy Issacharoff ab, der seit August 2017 im Amt war. Der 63-Jährige
kennt Deutschland bereits gut. In den achtziger Jahren lebte Prosor als
Sprecher der Botschaft in Bonn. In dieser Zeit baute er Beziehungen zur DDR
mit auf.
Als die Mauer fiel, war er der erste israelische Vertreter, der seinen Fuß
über die Grenze in die DDR setzte. So schreibt er nicht ganz uneitel in
seinem im Mai 2021 auf Hebräisch erschienenen Buch „Auf undiplomatische
Weise“, in dem er seine eigene Lebensgeschichte erzählt und über das
„Behind the Scenes“ der auswärtigen Beziehungen der letzten vier Jahrzehnte
plaudert.
Geboren 1958 in der Stadt Kfar Saba nördlich von Tel Aviv, trat er in die
Fußstapfen seines Vaters, der unter anderem als Botschafter in Jamaika
diente. Sein Sohn kletterte einige Jahre später mit einem Master in
Politikwissenschaften der Hebräischen Universität Jerusalem in der Tasche
die Karriereleiter der Diplomatie nach ganz oben.
1998 wurde er politischer Berater der israelischen Botschaft in Washington
und verhandelte als Mitglied der israelischen Delegation mit den
Palästinenser*innen [1][über das Wye-Abkommen], das den weiteren
Truppenabzug der israelischen Streitkräfte aus dem Westjordanland regeln
sollte. Zwei Jahre später, im Jahr 2000, vertrat unter anderem er Israel
bei den Gesprächen im US-amerikanischen Camp David, die ohne Ergebnis
endeten.
## Sirenen in der Uno
Seit einigen Jahren besetzt er die absoluten Top-Posten. Von 2007 bis 2011
war der dreifache Vater Botschafter in Großbritannien, es schlossen sich
vier Jahre bei den Vereinten Nationen an und er erwarb sich den Ruf eines
harten Brockens. Während seiner Amtszeit warf er der UNO [2][in einem
Leitartikel der New York Times ] vor, Israel etwa in Bezug auf
Menschenrechte nach doppeltem Maßstab zu bewerten und gleichzeitig krasse
Verstöße gegen die Menschenrechte vonseiten autoritärer Regierungen zu
ignorieren und zu tolerieren.
In einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates im Juli 2014, während der
israelischen Militäroperation „Protective Edge“ in Gaza, soll er d[3][er
Versammlung das Geräusch der Sirenen vorgespielt] haben, um die Situation
in israelischen Städten zu veranschaulichen, die von Hamas-Raketen
angegriffen wurden.
Mit seinen über 30 Jahren Erfahrung in der Diplomatie bildet er als
Direktor des Abba-Eban-Instituts für internationale Diplomatie an der
Reichman-Universität in Herzliya die nächste Generation von
Diplomat*innen aus. Prosors große Erfahrung in den israelischen
Außenbeziehungen, so kommentierte I[4][sraels Außenminister Jair Lapid am
Dienstag auf Twitter], werde einen großen Beitrag leisten bei Israels
Herausforderungen auf der internationalen Bühne.
Für Prosor schließt sich mit der Ernennung zum israelischen Botschafter in
Deutschland ein Kreis, wie er selbst kommentierte. Sein Vater Uri Prosor
wurde 1927 in Berlin geboren und floh 1933 als Sechsjähriger mit seinen
Eltern nach Palästina. Judith Poppe
29 Dec 2021
## LINKS
[1] https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/275803/nahostkonflikt-und-os…
[2] https://www.nytimes.com/2015/04/01/opinion/united-in-ignominy.html
[3] https://www.youtube.com/watch?v=XCbyCQlczLc
[4] https://twitter.com/yairlapid/status/1475862470371782659?s=20
## AUTOREN
Judith Poppe
## TAGS
Israel
Diplomatie
Jair Lapid
Annalena Baerbock
Lesestück Recherche und Reportage
Israel
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