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# taz.de -- Krieg in Äthiopien: US-Sanktionen gegen Eritrea
> Die US-Regierung verhängt Strafen gegen Eritrea wegen des Eingreifens in
> Tigray. Außenminister Blinken reist in die Region.
Bild: Die beiden Machthaber Abiy Ahmed (Äthiopien, links) und Isaias Afwerki (…
Berlin taz | Die USA erhöhen den Druck auf die Konfliktparteien in
Äthiopien, um eine Zuspitzung des Kriegs zwischen der Zentralregierung und
den Tigray-Rebellen der TPLF (Tigray-Volksbefreiungsfront) abzuwenden. Am
Freitag verhängte die US-Regierung Sanktionen gegen Eritrea.
Eritreas Regierung hatte vor einem Jahr [1][Truppen nach Äthiopien
entsandt], um der äthiopischen Regierung bei der Eroberung Tigrays zu
helfen. Den eritreischen Soldaten – die mittlerweile wieder abgezogen sind,
woraufhin die TPLF wieder die Kontrolle über den Großteil Tigrays übernahm
– werden schwere Verbrechen vorgeworfen.
„Eritreische Streitkräfte haben während des Konflikts in ganz Äthiopien
operiert und sind für Massaker, Plünderungen und sexualisierte Angriffe
verantwortlich gewesen“, so das US-Finanzministerium.
[2][Die Sanktionen] richten sich gegen die eritreische Armee, die
regierende Staatspartei PFDJ (Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit),
Eritreas Geheimdienstchef Abraha Kassa Nemariam, die
PFDJ-Unternehmensholding Hidri Trust, die für die Verwaltung des
Parteieigentums zuständige Red Sea Trading Corporation sowie deren
Geschäftsführer Hagos Ghebrehiwet W Kidan.
## „Zeit und Raum“ für Gespräche
Aus Sicht Washingtons ist die Bestrafung Eritreas ein Warnsignal, auf das
ähnliche Maßnahmen gegen Äthiopiens Regierung sowie die TPLF folgen
könnten, falls die nicht einlenken. Sanktionen gegen Äthiopier würden „noch
nicht“ verhängt, „um Zeit und Raum zu lassen und zu sehen, ob die Gespräc…
Fortschritte machen“, sagte US-Außenminister Antony Blinken.
Blinken wird am Dienstag zum Beginn seiner ersten Afrikareise als
Außenminister in Kenias Hauptstadt Nairobi erwartet, wichtigstem Ort für
die internationalen Sondierungsgespräche zu einer Lösung des
Tigray-Konflikts.
Der US-Außenminister hatte vergangene Woche mit dem Sonderbeauftragten der
Afrikanischen Union (AU), Nigerias Ex-Präsident Olusegun Obasanjo,
gesprochen, nachdem dieser in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba und in
Tigrays Hauptstadt Mekelle mit den Führungen der Konfliktparteien
gesprochen und danach in Nairobi internationalen Diplomaten [3][Bericht
erstattet] hatte.
Obasanjo genieße die „starke Unterstützung“ der USA, sagte Blinken. Nötig
seien „der Stopp aller Militäroperationen, Verhandlungen über einen
Waffenstillstand ohne Vorbedingungen und ungehinderter humanitärer Zugang“.
Bisher machen Äthiopiens Regierung sowie die TPLF direkte Gespräche
miteinander davon abhängig, dass die Gegenseite vorher einlenkt.
So verlangen Tigrays Rebellen ein Ende der Blockade ihrer Provinz durch die
Regierung und einen Rückzug der Regierungsstreitkräfte aus ganz Tigray.
Äthiopiens Regierung verlangt einen Rückzug der TPLF aus Gebieten außerhalb
Tigrays und ihre eigene Anerkennung durch die Rebellen. Beide Seiten lehnen
die Forderungen des jeweiligen Gegners ab.
15 Nov 2021
## LINKS
[1] /Krieg-in-Aethiopien/!5736994
[2] https://home.treasury.gov/news/press-releases/jy0478
[3] https://au.int/en/pressreleases/20211114/statement-prospects-peace-ethiopia…
## AUTOREN
Dominic Johnson
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