Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nico Rosberg über Klimawandel: „Es wird unheimlich schwer“
> Der Rennsport habe viele klimafreundliche Innovationen in der
> Automobilbranche vorangetrieben, sagt Ex-Rennfahrer Nico Rosberg. Er
> will, dass sich mehr Sportler engagieren.
Bild: Nico Rosberg
taz: Herr Rosberg, Sie sind aktuell vor Ort beim Klimagipfel in Glasgow.
Was machen Sie dort?
Nico Rosberg: Ich bin hier im Namen der UN Sports for Climate Action
Initiative. Wir wollen Akteure im Sport dazu motivieren, [1][sich stärker
zu engagieren im Kampf gegen den Klimawandel.] Heute habe ich dazu zum
Beispiel mit Vertreter:innen von Amazon und der Boston Consulting Group
darüber geredet, wie wir uns gemeinsam mehr für einen nachhaltigen Sport
einsetzen können.
Das sind Firmen, die nicht unbedingt für nachhaltiges Handeln bekannt sind.
Die kommenden Generationen werden immer stärker darauf achten, nachhaltig
zu leben. Unternehmen werden daher in der Zukunft eine größere Chance
haben, Gewinne zu erzielen, wenn sie [2][wertebasiert und nachhaltig
agieren]. Sie werden sich anpassen müssen. Dass das klappt, sehen wir
bereits, unter anderem bei unserem Greentech Festival, das diese Woche
erstmals in London stattfindet.
In der Rennsportliga „Extreme E“ haben sie einen eigenen Rennstall
gegründet. Dort fahren batteriebetriebene SUVs Offroadrennen im Senegal und
Saudi-Arabien, wo Transport und Logistik sehr ressourcenintensiv sind. Wie
kann das nachhaltig sein?
Ich verstehe, wenn Klimaschützer mit Vorsicht auf den Rennsport schauen.
Man darf jedoch nicht vergessen, welche Innovationen dadurch schon
vorangetrieben wurden, zum Beispiel die Entwicklung leichterer Materialien
für Autokarosserien [3][oder der Hybridmotor.] Aber ja, auch der Rennsport
muss sich verändern. Deswegen werden die Autobatterien in der Extreme E
klimaneutral geladen. Und wir führen unsere Rennen bewusst an Orten durch,
die schon jetzt von der Klimakrise betroffen sind. So wollen wir
Aufmerksamkeit schaffen für das Thema und vor Ort helfen.
Gebiete, die ohnehin schon den Klimafolgen leiden, müssen dann noch mehr
aushalten?
Wir haben uns vorgenommen, die Orte immer besser zurückzulassen, als wir
sie vorgefunden haben. In Sardinien waren wir zum Beispiel diesen Sommer
mit den starken Waldbränden konfrontiert. In einer kurzerhand organisierten
Spendenaktion konnten wir 39.000 Euro sammeln, die an betroffene Familien
gingen.
Woher kommt Ihre Motivation, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen?
Der Profisport ist sehr egogetrieben. Ich war lange Zeit sehr fokussiert
auf mich. Außerdem bin ich ja schon Mobilitätsweltmeister und war immer
fasziniert von Innovation. Da ist es logisch, das auch nach meiner
Sportkarriere fortzuführen. Nur eben jetzt mit einem positiven Beitrag für
andere und für folgende Generationen.
Haben Sie Angst vor der Klimakrise?
Ich habe große Sorge um die Menschen, die direkt von der Klimakrise
betroffen sein werden, und natürlich um unsere Kinder. Wenn wir so weiter
machen wie jetzt, dann wird es unheimlich schwer, bis 2050 klimaneutral zu
werden.
6 Nov 2021
## LINKS
[1] /Umstrittenes-Sportsponsoring/!5782218
[2] /Studis-pruefen-Nachhaltigkeitsberichte/!5786336
[3] /Foerderung-fuer-Elektrofahrzeuge/!5792855
## AUTOREN
Lukas Nickel
## TAGS
Formel 1
Auto
Sport
Schwerpunkt Klimawandel
Kolumne Verhandlungssache
Schwerpunkt Klimawandel
Klimakonferenz in Dubai
## ARTIKEL ZUM THEMA
Globaler Süden unterrepräsentiert: Wer nicht auf dem Klimagipfel ist
Die Pandemie verstärkt Ungerechtigkeiten bei den Klimaverhandlungen.
Etliche Klimaschützer:innen aus dem globalen Süden können nicht
anreisen.
Initiative der Finanzwirtschaft: 130 Billionen Dollar auf Klimakurs
450 Finanzinstitutionen wollen ihre Anlagen am Klimaschutz orientieren.
NGOs drängen auf klare Regeln.
Nachhaltiger Transport: Schifffahrt will Klimaneutralität
Die Branche will das Ziel bis 2050 erreichen. Bisherige Erfahrungen lehren
allerdings, dass eine Einigung der wichtigsten Staaten dauern kann.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.