| # taz.de -- Datenschutz bei Facebook: Schluss mit Gesichtserkennung | |
| > Nach jahrelanger Kritik schaltet Facebook sein Gesichtserkennungssystem | |
| > ab. Die Datensätze von mehr als einer Milliarde Menschen werden gelöscht. | |
| Bild: Mit Datenschutz begründet Facebook seine neueste Entscheidung | |
| San Francisco AP/AFP | [1][Der Facebook-Betreiber Meta] will sein | |
| Gesichtserkennungssystem künftig stoppen und entsprechende Daten von mehr | |
| als einer Milliarde Nutzer:innen löschen. Das Unternehmen begründet den | |
| Schritt am Dienstag mit Datenschutzbedenken. Es handele sich um eine der | |
| größten Änderungen im Umgang mit Gesichtserkennung in der Geschichte der | |
| Technologie, schrieb Jerome Pesenti, Vizepräsident für künstliche | |
| Intelligenz bei Meta, in einem Blogbeitrag. Man versuche, positive Fälle | |
| bei der Nutzung des Systems „gegen wachsende gesellschaftliche Bedenken“ | |
| abzuwägen, vor allem da Regierungsbehörden bisher keine klaren Regeln | |
| aufgestellt hätten. | |
| Mehr als ein Drittel der täglich aktiven Facebooknutzer:innen haben in | |
| den Nutzungsbedingungen eingewilligt, dass ihre Gesichter vom System | |
| erkannt werden können, also rund 640 Millionen Menschen. Schon in den | |
| vergangenen Jahren hatte das Netzwerk die vor mehr als zehn Jahren | |
| eingeführte Technik zurückgefahren. So wurde 2019 die Funktion abgeschafft, | |
| mit der Facebook-Freunde von Nutzern auf hochgeladenen Fotos identifiziert | |
| und auf einen automatischen Vorschlag „markiert“ werden konnten. Wegen der | |
| Markierungsoption war Facebook im US-Staat Illinois verklagt worden. | |
| Die Entscheidung kommt in einer für den Konzern schwierigen Zeit. Seit | |
| Wochen wird über das Unternehmen kritisch berichtet, nachdem die | |
| [2][Whistleblowerin Frances Haugen Unterlagen durchgestochen hatte]. Diese | |
| legen nahe, dass Zuckerberg und seine Firma wissentlich zu wenig gegen | |
| Hassbotschaften, Fake News und andere schädliche Inhalte auf der Plattform | |
| unternommen haben. | |
| Facebooks jüngster Schritt „ist ein gutes Beispiel für den Versuch, | |
| Produktentscheidungen zu treffen, die gut für die Nutzer und das | |
| Unternehmen sind“, sagte Kristen Martin, Professorin für Ethik und | |
| Technologie an der University of Notre Dame im US-Staat Indiana. | |
| Ganz aufgeheben will das Unternehmen den Einsatz der Technologie jedoch | |
| nicht. Facebook sehe weiterhin Einsatzmöglichkeiten etwa für die Anmeldung | |
| bei einem Account oder das Entsperren eines Geräts, hieß es weiter. Daran | |
| werde auch weiter gearbeitet – mit gebührender Transparenz für die | |
| Nutzer:innen. | |
| 3 Nov 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Namensaenderung-bei-Facebook/!5811732 | |
| [2] /Ueberblick-ueber-Facebook-Papers/!5807456 | |
| ## TAGS | |
| Datenschutz | |
| Schwerpunkt Meta | |
| Gesichtserkennung | |
| Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) | |
| Datenschutz | |
| Datenschutz | |
| Schwerpunkt Meta | |
| Whistleblower | |
| Schwerpunkt Meta | |
| Schwerpunkt Meta | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Polizeiliche Gesichtserkennung: Wenn die Polizei nicht monatelang warten will | |
| Ein Gutachten von Algorithm Watch zeigt, dass polizeiliche Foto-Fahndung im | |
| Internet nur mit illegalen Datenbanken funktionieren kann. | |
| Künstliche Intelligenz und Iris-Scan: Das Auge als Ausweis | |
| OpenAI-Chef Sam Altman will die Augen aller Menschen scannen – und sie vor | |
| KI schützen. Doch die Speicherung biometrischer Daten schadet eher. | |
| Facebook-Whistleblowerin warnt EU: Neue Internet-Gesetze auf dem Weg | |
| Frances Haugen ist zu Besuch bei der EU-Kommission, um vor Facebook zu | |
| warnen. Die Whistleblowerin wird ernst genommen. | |
| Facebooks Zukunftspläne: Im Zweifel für den Profit | |
| Facebook investiert zu wenig in die Sicherheit der Nutzer:innen. Extreme | |
| Inhalte und Hassreden werden nicht konsequent genug unterbunden. | |
| Namensänderung bei Facebook: Konzern heißt jetzt Meta | |
| Mitten in der Whistleblower-Affäre kündigt Firmenchef Mark Zuckerberg | |
| Großes an. Der Konzern ändert seinen Namen und will ein „Metaversum“ | |
| aufbauen. | |
| Überblick über Facebook Papers: Was in den Leaks steht | |
| Interne Dokumente des US-Unternehmens Facebook wurden geleakt, die | |
| sogenannten Facebook Papers. Was steckt dahinter? | |
| Facebook kündigt neue Arbeitsplätze an: 10.000 neue Jobs in Europa | |
| Facebook kündigt viele neue Stellen in den nächsten fünf Jahren an. Beim | |
| Aufbau der virtuellen Welt „Metaverse“ soll auf europäische Arbeitskräfte | |
| gesetzt werden. |