Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Selbstreparatur von Apple-Geräten: Nur was für Profis
> Apple will Nutzer:innen Ersatzteile und Werkzeug verkaufen. Klingt
> gut. Nur: Dem Technikkonzern dürfte es dabei vor allem ums Kalkül gehen.
Bild: Werkzeuge ja, aber lieber nicht selbst reparieren: auseinandergebautes iP…
Für die Weihnachtsfeiertage wird es nichts mehr mit dem Basteln, aber
vielleicht ja an einem dunklen Januarabend: Apple will Anfang kommenden
Jahres Werkzeuge und Ersatzteile für seine Geräte bereitstellen, damit
Nutzer:innen diese selbst reparieren können.
[1][Apple also, ja?] Dieses Unternehmen, das eigens spezielle Schrauben
einsetzt, damit sie bloß nicht mit einem handelsüblichen Schraubenzieher zu
lösen sind. Das Unternehmen, das seine Geräte so umfangreich verschraubt
und verklebt wie irgend möglich. Das Unternehmen, dessen aktuelles iPhone
13 Pro auf dem Reparierbarkeitsindex von iFixit gerade mal fünf von zehn
Punkten erreicht, was heißt, dass es für Nichtprofis schon richtig
schwierig ist.
Ja, [2][tatsächlich Apple], aber natürlich nicht freiwillig. Im Gegenteil:
Die neue Reparierbarkeitsinitiative ist ein Einlenken, bevor die Hersteller
von IT-Geräten endgültig dazu gezwungen werden. Apple dürfte sich erhoffen,
so eine strengere gesetzliche Regelung zu verhindern. [3][Die Zeichen
stehen auf Reparaturpflicht]: US-Präsident Joe Biden hat mit einer
Executive Order die Federal Trade Commission aufgefordert, Regeln
aufzusetzen, die Hersteller dazu verpflichten sollen, auch freien
Werkstätten und Privatpersonen das Reparieren ihrer Geräte zu ermöglichen.
Mehrere US-Bundesstaaten fordern ein Recht auf Reparatur. Auch hierzulande
will das EU-Parlament Reparaturrechte für Nutzer:innen.
Reparierbarkeits-Washing
So bleibt Apples Ankündigung vor allem Reparierbarkeits-Washing. Denn zur
Reparierbarkeit gehört mehr, als ein Set mit Werkzeugen auf den Markt zu
werfen. Sie beginnt schon beim Design der Geräte. Das lässt sich auf zwei
Arten – natürlich mit allen Abstufungen dazwischen – gestalten: Entweder
ist es modular, also in einer Art Bausteinsystem, sodass Einzelteile so
zusammengebaut sind, dass beim Öffnen möglichst wenig kaputt zu machen ist.
Oder Hersteller überlegen sich, wie sie es Nutzer:innen und Werkstätten
möglichst schwer machen. Das wäre Apple-Style.
Dementsprechend will Apple zwar so rüberkommen, als wären seine Geräte bald
super reparabel. Aber gleichzeitig will der Konzern Nutzer:innen davon
abhalten, selbst zum Schraubenzieher zu greifen.
So schreibt Apple in seinem Blogbeitrag: „Self Service Repair ist für
technikversierte Nutzer gedacht, die über das Wissen und die Erfahrung
verfügen, elektronische Geräte zu reparieren.“ Für die Masse der
Nutzer:innen seien Werkstätten die richtige Adresse.
18 Nov 2021
## LINKS
[1] /Apple-Trump-und-Facebooks-Metaversum/!5806286
[2] /Provisionen-fuer-Kaeufe-in-Apps/!5798599
[3] /Smartphones-bleiben-Oekomonster/!5771231
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Apple
Technik
Smartphone
Verbraucher
Schwer mehrfach normal
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Meta
künstliche Intelligenz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Umgang mit Verbraucher*innen: Warum duzen die mich?
Konzerne jubeln uns mit großer Geste Preiserhöhungen unter. Oder sie
überfordern uns mit Self-Service-Touchscreens. Und wir machen auch noch
mit.
Facebooks Zukunftspläne: Im Zweifel für den Profit
Facebook investiert zu wenig in die Sicherheit der Nutzer:innen. Extreme
Inhalte und Hassreden werden nicht konsequent genug unterbunden.
Facebook schafft Gesichtserkennung ab: Immer noch evil
Facebook will aus einer besonders problematischen Technologie aussteigen:
der Gesichtserkennung. Wird jetzt alles gut? Der Konzern jedenfalls nicht.
Kritik von Verbraucherzentrale: KI zu lasch reguliert
Die Verbraucherzentrale kritisiert den Umgang der Bundesregierung mit
Künstlicher Intelligenz. Für ein Ampelbündnis birgt das Streitpotenzial.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.