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# taz.de -- Versicherung gegen Flutschäden: Begehrte Police wegen Überflutung
> Nach der Flutkatastrophe im Juli versichern sich Hunderttausende gegen
> Überflutung. Die Anbieter wollen bestehende Verträge erweitern.
Bild: Große Nachfrage nach Versicherungen gegen Elementargefahren, Altenahr na…
Berlin taz | Die [1][Flutkatastrophe im Juli] in Nordrhein-Westfalen und in
Rheinland-Pfalz hat zu einer starken Nachfrage nach Versicherungsschutz
gegen Überschwemmung und andere sogenannte Elementargefahren geführt.
Die Anbieter haben im dritten Quartal rund 400.000 neue Abschlüsse
registriert, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft
(GDV) am Donnerstag mit. Üblich sind nach Angaben der Branchenvereinigung
pro Quartal zwischen 50.000 und 100.000 neue Verträge. Bei der Katastrophe
im Juli sind mehr als 180 Menschen gestorben, der Schaden liegt bei 30
Milliarden Euro. Davon waren mehr als [2][7 Milliarden versichert].
In gewöhnlichen Gebäudeversicherungen sind Schäden durch Überflutung,
Starkregen, Erdbeben, Erdrutsche oder Schneedruck nicht gedeckt. Dazu
müssen Kund:innen einen Zusatzschutz abschließen, der je nach Lage des
Gebäudes sehr teuer sein kann oder nicht erhältlich ist. Nicht einmal die
Hälfte aller Gebäude in Deutschland sind gegen Elementargefahren
versichert, 8,5 Millionen Privathaushalten fehlt der Schutz.
## Individuelle Lösungen in gefährdeten Gebieten
Der GDV schlägt vor, dass künftig nur noch Wohngebäudepolicen mit
Elementarbaustein verkauft werden. „Wenn der Gesetzgeber den Versicherern
die Möglichkeit gibt, würden wir alle bestehenden privaten
Wohngebäudeversicherungsverträge zu einem Stichtag umstellen“, sagte
GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Kund:innen sollen die Möglichkeit
haben, sich dagegen zu entscheiden – müssen das aber ausdrücklich tun.
Der Preis der Policen soll sich wie bisher nach dem jeweiligen Risiko
richten. In gefährdeten Gebieten wird er also sehr hoch sein. Für diese
Fälle will die Versicherungswirtschaft individuelle Lösungen anbieten, zum
Beispiel höhere Selbstbeteiligungen bei einem Schaden. Der GDV fordert
außerdem mehr Maßnahmen zur Prävention und Anpassung an die Klimakrise.
Dafür plädiert auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der ein
[3][Konzept für die Versicherung von Wohngebäuden] vorgelegt hat. Sollte
eine freiwillige Lösung nicht zu einer ausreichenden Marktabdeckung führen,
müsse über eine Pflichtversicherung nachgedacht werden, forderte der vzbv.
12 Nov 2021
## LINKS
[1] /Hochwasser-in-Nordrhein-Westfalen/!5787857
[2] /Versicherer-ziehen-vorlaeufige-Flutbilanz/!5791491
[3] https://www.vzbv.de/sites/default/files/2021-11/21-11-11_T-FIN_Eckpunktepap…
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Versicherung
Flutkatastrophe in Deutschland
Flutkatastrophe in Deutschland
Industrielobby
Resilienz
Überschwemmung
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