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# taz.de -- Gericht der EU lehnt Klage ab: Google muss zahlen
> Der Konzern wollte gegen ein von Brüssel verhängtes Bußgeld von über zwei
> Milliarden Euro vorgehen. Luxemburg hat die Klage nun abgelehnt.
Bild: Klage abgewiesen: die Europazentrale von Google in Dublin
Berlin taz | Google hat seine Marktmacht missbraucht, um konkurrierende
Preisvergleichsdienste zu benachteiligen. Das von der EU-Kommission
verhängt Bußgeld von 2,42 Milliarden Euro ist korrekt. [1][Das entschied an
diesem Mittwoch das Gericht der EU (EuG) in Luxemburg] und lehnte eine
Klage von Google ab.
Die EU-Kommission warf Google schon 2017 vor, den eigenen
Preisvergleichs-Service Google Shopping in der Google-Suchmaschine zu
bevorzugen. Während Treffer von Google Shopping ganz oben in den
Sucherergebnissen angezeigt wurden, fanden sich unabhängige
Preisvergleichsanbieter wie idealo.de oft erst auf der zweiten, dritten
oder vierten Seite der Trefferliste.
Wie die EU-Kommission belegte, ist die Platzierung auf der Trefferliste
aber entscheidend für das Verbraucherinteresse. 35 Prozent der Klicks nach
einer Google-Suche gelten dem höchstplatzierten Treffer, 95 Prozent der
Klicks konzentrieren sich auf die Treffer der ersten Seite. Die
EU-Kommission sah deshalb in Googles Bevorzugung des eigenen Angebots einen
Missbrauch von [2][Googles Marktmacht als führender Suchmaschine.]
Gegen das verhängte Bußgeld von 2,42 Milliarden Euro erhob Google Klage,
scheiterte nun aber beim EuG. Es genüge, dass die EU-Kommission eine
potenzielle Wettbewerbsverzerrung durch die Praktiken von Google nachweist,
so die Richter. Die Kommission musste nicht exakt belegen, welche Nachteile
unabhängige Preisvergleichsangebote und die Verbraucher hatten. Gegen das
Urteil kann Google noch Rechtsmittel beim Europäischen Gerichtshof, dem
EuGH, einlegen.
## Nicht das erste Mal
In separaten Verfahren verhängte die EU-Kommission 2018 ein Bußgeld von
4,34 Milliarden Euro, weil Google bei Telefonen mit dem
Google-Betriebssystem Android die eigene Suchmaschine bevorzugte. Ein
weiteres Bußgeld von 1,49 Milliarden Euro verhängte die EU-Kommission 2019,
weil Google seine Marktmacht bei der Onlinewerbung missbrauchte. Auch gegen
diese Bußgelder klagte Google. Das nächste EuG-Urteil wird im Android-Fall
erwartet. Googles Mutterkonzern Alphabet erzielte im 3. Quartal 2021 einen
Gewinn von umgerechnet 16,33 Milliarden Euro.
10 Nov 2021
## LINKS
[1] https://curia.europa.eu/juris/liste.jsf?num=T-612%2F17
[2] /padeluun-ueber-maechtige-Tech-Konzerne/!5804031
## AUTOREN
Christian Rath
## TAGS
Monopol
Digitalisierung
Gericht der Europäischen Union (EuG)
Google
Verbraucherschutz
Google
Schwerpunkt Meta
Whistleblower
USA
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