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# taz.de -- Entwicklungen in der Coronapandemie: Tränengas bei Coronademo in R…
> In Italien eskaliert eine Demo gegen die geplante 3G-Regelung.
> Patientenschützer*innen in Deutschland fordern kostenlose
> Schnelltests in Altenheimen.
Bild: Ausschreitungen in Rom: Bei der Coronademo wurde am Samstag auch Träneng…
## Ausschreitungen bei Coronademo in Rom
Im Zentrum von Rom haben tausende Menschen gegen die beschlossene
3G-Pflicht am Arbeitsplatz demonstriert. Bei den Protesten in der
italienischen Hauptstadt am Samstag kam es zu kleineren Zusammenstößen mit
der Polizei. Unter den Demonstranten waren auch rechtsextreme
Gruppierungen.
Mehrere hundert Menschen spalteten sich vom Hauptdemonstrationszug ab und
versuchten, zum Parlament zu marschieren. Die Polizei setzte Wasserwerfer
und Tränengas ein, um sie zu stoppen. Bei den Zusammenstößen wurden mehrere
Demonstrant*innen festgenommen, berichtete die Nachrichtenagentur AGI.
Weitere Proteste fanden in Mailand und in Cesena statt.
In Italien müssen ab dem kommenden Freitag alle Arbeitnehmer*innen mit
dem „grünen Pass“ eine Corona-Impfung, -Genesung oder [1][einen negativen
Test vorweisen], wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Andernfalls drohen
Sanktionen. Wer der Arbeit fernbleibt, weil er das Dokument nicht vorweisen
kann, muss mit einer Suspendierung rechnen. Tests sind nur für Menschen
kostenlos, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen
können.
Die Corona-Passpflicht betrifft rund 23 Millionen Arbeitnehmer*innen
in Italien. De facto sind unter den Erwachsenen nur noch Rentner,
Arbeitslose sowie Hausfrauen und Hausmänner nicht betroffen. Bislang musste
der Corona-Pass bereits in den Innenräumen von Restaurants, in Kinos oder
Sportstadien, in Intercity-Zügen, Bussen und auf Inlandsflügen vorgelegt
werden. (afp)
## 80 Prozent aller über Zwölfjährigen in Italien geimpt
In Italien sind nach Regierungsangaben inzwischen 80 Prozent aller über
zwölfjährigen Einwohner*innen vollständig geimpft. Mehr als 43
Millionen Menschen haben demnach per 10. Oktober ihren Impfzyklus
abgeschlossen. Damit hat die Regierung ein von ihr als zentral
ausgewiesenes Ziel im Kampf gegen die Pandemie erreicht. Gleichwohl reiche
das noch nicht, betont Guido Rasi, der der Corona-Sonderkommission der
Regierung als Berater angehört. Entweder müsse ein noch höherer Anteil
[2][der über Zwölfjährigen geimpft werden]. Oder man müsse auch Fünf- bis
Zwölfjährige impfen, um so auf einen Anteil von 80 Prozent der
Gesamtbevölkerung (rund 60 Millionen) zu kommen. (rtr)
## Inzidenz in Deutschland bei 66,1
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist im Vergleich zum Vortag erneut
leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der
Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 66,1
an. Am Vortag hatte der Wert bei 64,4 gelegen, vor einer Woche ebenfalls
bei 64,2 (Vormonat: 83,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem
RKI binnen eines Tages 7.612 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen
hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.16 Uhr wiedergeben. Vor
einer Woche hatte der Wert bei 6.164 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 24
Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 9 Todesfälle gewesen. Das
RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.310.273 nachgewiesene Infektionen mit
Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da
viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000
Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung
der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI zuletzt am
Freitag mit 1,67 an. Das entspricht in etwa dem Wert der Vorwoche. Ein
bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für
die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler
Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die
Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit rund 4.087700 an. Die Zahl der
Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit
Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94 202. (dpa)
## Reisebeschränkungen in Malaysia aufgehoben
In Malaysia erlaubt die Regierung vollständig geimpften Einwohner*innen
ab Montag wieder Reisen im In- und ins Ausland. Ministerpräsident Ismail
Sabri Yaakob begründet die Entscheidung damit, dass 90 Prozent der
erwachsenen Bevölkerung in Malaysia nunmehr vollständig geimpft sei. (rtr)
## Patientenschützer fordert kostenlose Schnelltests in Altenheimen
Vor dem Wegfall der kostenlosen Corona-Schnelltests an diesem Montag hat
die Deutsche Stiftung Patientenschutz Sonderregelungen für Alten- und
Pflegeheime gefordert. Bund und Länder müssten Besucher*innen dort
gebührenfreie Testmöglichkeiten bieten, sagte Vorstand Eugen Brysch der
Deutschen Presse-Agentur. Denn viele der bundesweit rund 12.000 stationären
Einrichtungen verlangten auch von vollständig geimpften Besucher*innen
einen aktuellen und zertifizierten negativen Schnelltest.
Wenn viele der rund 20.000 Testzentren in Deutschland ihre Arbeit
einstellten, sei ein anerkannter Negativ-Nachweis besonders in ländlichen
Gebieten schwer zu bekommen, sagte Brysch. „Manchmal zwanzig Kilometer
Anfahrtsweg sind für Angehörige unzumutbar“, ergänzte er. „Das Chaos aus
dem letzten Herbst darf sich nicht wiederholen.“ Damals sei
Besucher*innen der Zutritt zu Alten- und Pflegeheimen untersagt worden,
weil sie kein Ergebnis eines Schnelltests vorweisen konnten.
Die Einrichtungen müssten per Verordnung verpflichtet werden, Schnelltests
vor Ort anzubieten, forderte Brysch. Die Kosten sollten ihnen von den
Krankenkassen oder dem Gesetzgeber zeitnah erstattet werden. Es müsse
sichergestellt sein, dass die bundesweit rund 900.000
Pflegeheimbewohner*innen ungehindert besucht werden könnten.
Ab diesem Montag gibt es nach einem Bund-Länder-Beschluss keine kostenlosen
Bürger*innentests mehr – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Dazu zählen
unter anderem Kinder und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht
impfen lassen können. Wie viele private Schnelltest-Stellen ihren Service
weiter anbieten, ist noch unklar. Ein Schnelltest auf Sars-CoV-2 soll
künftig um die zwölf Euro kosten. (dpa)
Der Ärzteverband Marburger Bund fürchtet einen Anstieg der Infektionszahlen
zum Ende der kostenlosen Coronatests am Montag. „Kostenpflichtige
Corona-Tests führen dazu, dass sich künftig weniger Menschen mit Symptomen
testen lassen werden“, sagt die Vorsitzende, Susanne Johna, den Zeitungen
des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Das ist ein Einfallstor für eine
weitere Übertragung des Virus.“ (rtr)
10 Oct 2021
## LINKS
[1] /Aktuelle-Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5807532
[2] /Coronaregeln-in-Italien/!5798187
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