# taz.de -- G20-Gipfel in Rom: Eine Bühne für Prince Charles | |
> Pandemie, Klima, Entwicklung – die Themen des G20-Gipfels sind diesmal | |
> ebenso drängend wie ihre Lösungen unwahrscheinlich. | |
Bild: Wolkig: Gipfel-Plakat in der Nähe des römischen Kongresszentrums „La … | |
Rom taz | Am Samstag und Sonntag wird Rom zur Bühne der Weltpolitik. | |
Italiens Ministerpräsident Mario Draghi empfängt zum G20-Gipfel in der | |
Ewigen Stadt, zu dem unter anderen Joe Biden, Angela Merkel und Emmanuel | |
Macron erwartet werden, während schon im Vorfeld Wladimir Putin für | |
Russland ebenso wie Xi Jinping für China ihr Fernbleiben angekündigt hatten | |
und bloß per Videoschalte an den Beratungen teilnehmen wollen. Und Putin | |
schickt immerhin seinen Außenminister Sergej Lawrow nach Rom. | |
Italien, das turnusgemäß die G20-Präsidentschaft innehat, kündigt einen | |
Gipfel der „drei P“ an: „People, Planet, Prosperity“ („Menschen, Plan… | |
Wohlstand“). Und es hat drei Runden des Plenums ins Programm aufgenommen. | |
In der ersten, am Samstag, soll über „globale Ökonomie und globale | |
Gesundheit“ verhandelt werden. Dort wird auch die globale Verteilung der | |
Covid-Impfstoffe Thema sein. Am Sonntag soll es um „Klimawandel und Umwelt“ | |
sowie „Nachhaltige Entwicklung“ gehen. | |
Mit jeweils nicht einmal zwei Stunden sind die Debatten derart knapp | |
bemessen, dass pro Land bestenfalls 5-Minuten-Statements möglich sind. Mehr | |
Zeit haben Königin Máxima aus den Niederlanden, die am Samstagnachmittag | |
eine Rede zur Förderung von Klein- und Mittel- sowie von frauengeführten | |
Unternehmen halten soll, [1][sowie Prince Charles, der am Sonntag] über die | |
Rolle privater Unternehmen im Kampf gegen den Klimawandel sprechen wird. | |
Große Zweifel bestehen daran, ob die G20 – die sich unmittelbar vor dem | |
COP26-Gipfel in Glasgow versammeln – [2][Substanzielles wenigstens auf dem | |
Feld der Klimapolitik verabschieden werden]. Die Deutsche Presse-Agentur | |
berichtete am Donnerstag, in dem ihr vorliegenden Entwurf der | |
Abschlusserklärung finde sich zwar die Verpflichtung darauf, die | |
Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Schon die Frage, in welchem Jahr | |
die beteiligten Länder – die G20 produzieren 75 Prozent der weltweiten | |
Treibhausgas-Emissionen – CO2-neutral werden wollen, ist strittig. Im | |
Entwurf ist die Jahreszahl 2050 in Klammern gesetzt, schlicht weil in | |
dieser Frage noch kein Konsens besteht. | |
Auch mit Blick auf die Energiepolitik der nächsten Jahre gibt es Gezerre. | |
So soll zwar „die Kluft“ zwischen den nationalen Politiken und den | |
Klimazielen von Paris geschlossen werden, so sollen die G20-Staaten „ihr | |
Äußerstes“ tun, um den Bau neuer Kohlekraftwerke zu vermeiden – zugleich | |
aber müssen sie sich nicht bindend daran halten, da „nationale Umstände | |
berücksichtigt werden“. Von einem wirklichen Durchbruch wären die | |
G20-Staaten mit solchen Beschlüssen weiter weit entfernt. | |
29 Oct 2021 | |
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## AUTOREN | |
Michael Braun | |
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