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# taz.de -- Netzagentur drängt bei Nord Stream 2: Druck auf Pipeline-Betreiber
> Die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 steht kurz vor der
> Inbetriebnahme. Doch nun verlangt die Bundesnetzagentur von den
> Betreibern Auskunft.
Bild: Fast fertig, aber noch nicht ganz in Betrieb: Rohre der Pipeline Nord Str…
Düsseldorf/Frankfurt rtr | Die [1][Bundesnetzagentur] hat von den
Betreibern der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 Klarheit über das
weitere Vorgehen verlangt. „Die Bundesnetzagentur hat die Nord Stream 2 AG
heute aufgefordert, Auskunft zu erteilen und gegebenenfalls Nachweise zu
erbringen, dass im Rahmen eines Betriebs der Leitung alle regulatorischen
Vorgaben eingehalten werden“, sagte ein Sprecher der Bonner Behörde am
Montagabend der Nachrichtenagentur Reuters.
Dies betreffe insbesondere Fragen des diskriminierungsfreien Netzzugangs
und der Integration der Verbindungsleitung in das deutsche Marktgebiet.
Anlass sei, dass nicht auszuschließen sei, dass in Kürze eine
Inbetriebnahme der Leitung erfolgen könnte.
Die Röhre des russischen Gazprom-Konzerns war vor wenigen Wochen
fertiggestellt worden. Die Bundesnetzagentur prüft die Voraussetzungen für
eine Zertifizierung. „Bei einem Betrieb ohne Vorliegen einer Zertifizierung
handelt es sich um einen Rechtsverstoß, der mit Verhängung einer Geldbuße
geahndet werden kann“, betonte der Sprecher am Abend.
„Nord Stream 2 ist ein vollständig genehmigtes Projekt, errichtet in
Übereinstimmung mit den geltenden nationalen und internationalen
Rechtsvorschriften“, erklärte der Betreiber. Er habe zudem die
erforderlichen Genehmigungen für den Betrieb der Pipeline von den Behörden
in vier EU-Ländern und Russland erhalten.
## Am Montag erstmals mit Gas gefüllt
„Nord Stream 2 wird weiterhin alle notwendigen Anstrengungen unternehmen,
um die Einhaltung aller anwendbaren Regeln und Vorschriften
sicherzustellen“, einschließlich des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG),
welches die EU-Gasrichtlinie in deutsches Recht umsetzt. Hier sehen Gegner
des Projekts noch Möglichkeiten, die Pipeline zu stoppen.
Die Pipeline war dem Betreiber zufolge am Montag erstmals mit Gas befüllt
worden. Dies werde nun schrittweise fortgesetzt. So solle der für Tests
erforderliche Druck aufgebaut werden. Zuvor sei die Leitung umfangreich
technisch überprüft worden. Für den zweiten Strang liefen die
Vorbereitungen.
Zu den Gegnern der milliardenschweren Doppelröhre gehören unter anderem die
USA. Sie argumentieren, dass diese zu einer starken Abhängigkeit Europas
von russischen Gaslieferungen führt. Durch die rund 1.200 Kilometer lange
Pipeline soll Gas von Russland nach Deutschland und in weitere Länder in
Europa transportiert werden. Wann genau die Röhre in Betrieb gehen wird,
hatte Gazprom bislang offen gelassen. Die [2][Gaspreise sind weltweit auf
Rekordwerte] in die Höhe geschossen. Der Brennstoff ist knapp.
Zu den Finanzierungspartnern gehört unter anderen der Düsseldorfer
Energiekonzern Uniper. Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach hatte in der
vergangenen Woche erklärt, nicht mit einer raschen Zertifizierung zu
rechnen. „Die Zertifizierung der Pipeline, nach alledem, was ich weiß, wird
auf jeden Fall so spät sein, dass diese Pipeline uns in diesem Winter nicht
mehr hilft.“
5 Oct 2021
## LINKS
[1] https://www.bundesnetzagentur.de/cln_121/DE/Home/home_node.html
[2] /Heizkosten-koennten-steigen/!5801747
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Schwerpunkt Klimawandel
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