Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Britney Spears siegt vor Gericht: Vater als Vormund abgesetzt
> 13 Jahre stand Popstar Britney Spears unter der Vormundschaft ihres
> Vaters. Nun wurde er endlich vom Gericht abgesetzt.
Bild: Mehrere neue Dokus beschäftigen sich mit #FreeBritney, etwa auf Netflix
LOS ANGELES dpa | Für den Anwalt von [1][Britney Spears] ist es ein
„großartiger Tag für Gerechtigkeit“, für den Popstar ein weiterer
Meilenstein auf ihrem langen Weg in ein selbstbestimmtes Leben: Nach 13
Jahren unter der Vormundschaft ihres Vaters Jamie Spears ist die 39-jährige
Sängerin am Mittwoch dem Ziel „Free Britney“ einen großen Schritt näher
gekommen. In einem Gerichtssaal in Los Angeles holte Richterin Brenda Penny
„im besten Interesse der Betreuten“ gegen den 69-jährigen Vater von Spears
aus und setzte ihn als Vormund ab.
Damit kam sie dem dringlichen Antrag von Mathew Rosengart nach, der als
Anwalt der Sängerin schon länger die Enthebung des Vaters gefordert hatte.
„Britney verdient es, morgen aufzuwachen ohne ihren Vater als Vormund“,
sagte Rosengart vor Gericht, wie der Sender CNN berichtete. Bei der
Anhörung beschrieb er Jamie Spears demnach als „grausamen, toxischen und
missbräuchlichen Mann“.
Das Gericht setzte am Mittwoch den Buchhalter John Zabel vorübergehend –
bis zum Jahresende – als Vormund für die Finanzen der Sängerin ein.
Vor dem Gerichtsgebäude in Los Angeles brach lauter Jubel aus. Dort hatten
sich Hunderte Fans versammelt und mit Sprechchören und Plakaten Freiheit
für Spears gefordert. Die Sängerin war der Anhörung ferngeblieben, doch auf
Instagram reagierte sie schnell auf den juristischen Sieg. „Bin im siebten
Himmel im Moment“, schrieb Spears zu einem Video, das sie neben einem
Piloten im Cockpit eines kleinen Propellerflugzeugs zeigt. Zum ersten Mal
würde sie ein Flugzeug steuern. Ort und Zeitpunkt ihres Höhenflugs nannte
sie nicht.
## Abschaffung des Vormunds gefordert
Doch der Richterspruch am Mittwoch war nur ein Teilsieg für den Popstar,
denn die Vormundschaftsregelung bleibt zunächst bestehen. Die nächste
Anhörung in dem Fall soll laut dem Portal TMZ.com am 12. November
stattfinden. Dann könnte das Gericht über die mögliche Aufhebung aller
Auflagen entscheiden, hieß es. In diesem Punkt sind sich Jamie Spears und
Anwalt Rosengart ausnahmsweise einig: Beide plädierten für die komplette
Abschaffung der Vormundschaft.
Jamie Spears (69) hatte seit 2008 die Vormundschaft für seine Tochter inne,
nachdem die Sängerin wegen privater und beruflicher Probleme psychisch
zusammengebrochen war. Zunächst verwaltete er das Millionen-Vermögen und
private Anliegen seiner Tochter. 2019 trat er kürzer, blieb aber für die
Finanzen zuständig. Für die persönlichen Belange der Sängerin, darunter
medizinische Anliegen, ist seither als Mit-Vormund Jodi Montgomery
zuständig.
Bei Anhörungen im Juni und Juli hatte Spears in emotionalen Ansprachen
ihren Vater heftig angegriffen und Vorwürfe gegen ihre Familie und Betreuer
erhoben. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr
Leben bestimmen, erklärte die Sängerin von Hits wie „Oops! … I Did It
Again“ oder „Baby One More Time“. Sie sei bedroht worden und habe Angst v…
ihrem Vater. Stellenweise brach der Popstar dabei in Schluchzen aus.
## Klage wegen Missbrauchs denkbar
Der Fall Spears hatte bereits durch die erste Dokumentation der New York
Times zu dem Thema im Frühjahr viel Aufmerksamkeit erlangt. „Framing
Britney Spears“ entfachte heftige Diskussionen vor allem in den sozialen
Netzwerken. Viele Prominente und Fans bekundeten unter dem Hashtag
#FreeBritney daraufhin ihre Unterstützung für die Sängerin.
Während der 13 Jahre unter Vormundschaft stand die zweifache Mutter weiter
auf der Bühne und nahm mit Musik und anderen Geschäften Millionen ein. Ihr
Vater verteidigte sich vor Gericht, er habe immer nur im besten Interesse
seiner Tochter agiert. Rosengart wies diese Darstellung entschieden zurück.
Britney habe einen jahrelangen Albtraum hinter sich, von ihrem Vater und
anderen inszeniert, sagte der Anwalt nach dem Gerichtstermin vor Reportern
und jubelnden Fans. Er sei stolz auf ihren Mut, ihre Kraft und ihre Schärfe
in diesem Gerichtsstreit.
Der Kampf geht nun offenbar weiter. Rosengart erklärte, dass er gegen Jamie
Spears und andere vor Gericht ziehen werde, wenn sich herausstellen würde,
dass sie Gelder veruntreut oder sich missbräuchlich verhalten hätten.
30 Sep 2021
## LINKS
[1] /Vormundschaft-von-US-Saengerin/!5793839
## TAGS
Popstar
Gerichtsverfahren
Prozess
Emanzipation
Britney Spears
Britney Spears
Pop
Britney Spears
Britney Spears
Britney Spears
## ARTIKEL ZUM THEMA
US-Popstar Britney Spears: Selbstbestimmt back in business
US-Sängerin Britney Spears hat einen neuen Song und viele fragen sich, wie
gesund das Rampenlicht für sie ist. Dabei weiß sie selbst, was ihr guttut.
Vormundschaft für Britney Spears beendet: Pop-Ikone erlangt Freiheit zurück
Nach knapp 14 Jahren hat eine Richterin die Vormundschaft für Britney
Spears aufgehoben. Vor dem Gericht brach nach der Verkündung Jubel aus.
Generation Z mag musikalischen Trash: Britney Spears muss geliebt werden
Popmusik, die als Trash galt, wird von vielen Jungen ohne ironischen
Sicherheitsabstand gefeiert. Und nun auch erforscht. Muss das sein?
Vormundschaft von US-Sängerin: Ist Britney #free?
Der Vater der Sängerin Britney Spears will von seiner Vormundschaft
zurücktreten. Das bedeutet aber nicht, dass der Streit mit ihr geklärt ist.
Berichterstattung zu Britney Spears: Hauptsache, Schlagzeilen
Im Prozess um ihre Vormundschaft erhebt Britney Spears schwere Vorwürfe.
Das Interesse an ihrem Fall ist enorm, aber nicht völlig unproblematisch.
Die steile These: Britneys Freiheit ist auch unsere
Das Leben der Pop-Sängerin wird durch Vormundschaften fremdbestimmt. Fans
plädieren für die Selbstbestimmtheit von Spears: für sie – und sich selbst.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.