| # taz.de -- US-Republikaner gegen Online-Konzerne: Texas will „Zensur“ bek�… | |
| > Republikaner werfen Techkonzernen oft vor, konservative Positionen zu | |
| > zensieren. In Texas soll nun verboten werden, Nutzer wegen politischer | |
| > Ansichten zu blockieren. | |
| Bild: Trump-Anhänger*innen stürmten am 6. Januar das Kapitol in Washington: F… | |
| San Francisco afp | Die US-Republikaner*innen werfen den Online-Konzernen | |
| seit Jahren vor, im Kampf gegen Hass und Hetze im Internet Inhalte der | |
| Konservativen zu unterdrücken – im Bundesstaat Texas soll es den Netzwerken | |
| nun gesetzlich verboten werden, Nutzer*innen wegen ihrer politischen | |
| Ansichten zu blockieren. Es gebe eine gefährliche Tendenz bei Unternehmen | |
| wie Facebook und Twitter, „konservative Ansichten und Ideen zu | |
| unterdrücken“, sagte Gouverneur Greg Abbott. | |
| Die Online-Netzwerke seien „der öffentliche Platz der heutigen Zeit“, sagte | |
| Abbott am Donnerstag nach der Unterzeichnung des neuen Gesetzes gegen die | |
| vermeintliche Zensur. „Sie sind ein Ort für gesunde öffentliche Debatten.“ | |
| Die Informationen müssten „frei fließen“ können, fügte der Politiker der | |
| konservativen Republikaner hinzu. Online-Netzwerke mit mehr als 50 | |
| Millionen Nutzer*innen sollen in Texas daher nicht mehr deren politische | |
| Ansichten blockieren dürfen. | |
| Konservative Politiker*innen in den USA beschuldigen die | |
| Internet-Konzerne regelmäßig, ihre Standpunkte zu „zensieren“ und ihre | |
| politischen Widersacher von der Demokratischen Partei zu bevorteilen. Die | |
| Spannungen erreichten einen vorläufigen Höhepunkt mit dem Ausschluss des | |
| [1][Ex-Präsidenten Donald Trump] von den Plattformen. | |
| ## „Völlig unvereinbar mit den Verfassungsgrundsätzen“ | |
| Radikale Trump-Anhänger*innen hatten am 6. Januar das [2][Kapitol in | |
| Washington gestürmt], als dort der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden | |
| bestätigt werden sollte. Der abgewählte Trump hatte zuvor seinen völlig | |
| unbelegten Vorwurf des massiven Wahlbetrugs wiederholt und seine | |
| Anhänger*innen aufgefordert, zum Kapitol zu marschieren und „auf Teufel | |
| komm raus zu kämpfen“. Bei und am Rande der Gewalt gab es fünf Tote, unter | |
| ihnen ein Polizist. Twitter und später Facebook sperrten daraufhin | |
| Nutzerkonten des rechtspopulistischen Ex-Präsidenten. | |
| Expert*innen rechnen damit, dass das in Texas erlassene Gesetz | |
| verfassungswidrig ist, weil es Privatunternehmen das Recht nimmt, über | |
| Inhalte auf ihren Plattformen zu entscheiden. | |
| „Dieser Gesetzesentwurf gibt konservative Werte auf, verletzt den ersten | |
| Verfassungszusatz und zwingt Websites dazu, obszöne, antisemitische, | |
| rassistische, hasserfüllte und anderweitig schreckliche Inhalte zu zeigen“, | |
| sagte Steve Del Bianco vom Branchenverband NetChoice. | |
| Der Bundesstaat Florida hatte in diesem Jahr ebenfalls ein Gesetz | |
| verabschiedet, das Online-Netzwerke daran hindern sollte, von politischen | |
| Kandidaten gepostete Einträge zu sperren. Ein US-Bundesrichter erklärte | |
| dieses Gesetz jedoch Anfang Juli für verfassungswidrig. Die Maßnahme sei | |
| „völlig unvereinbar mit den anerkannten Verfassungsgrundsätzen“ der | |
| Redefreiheit. Die in der Verfassung verankerte Meinungsfreiheit „schränkt | |
| die Rechte privater Stellen, die keine traditionellen öffentlichen Aufgaben | |
| wahrnehmen, nicht ein“, erklärte der Richter. | |
| 10 Sep 2021 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Schwerpunkt-USA-unter-Donald-Trump/!t5079612 | |
| [2] /Nach-Sturm-auf-US-Kapitol/!5787902 | |
| ## TAGS | |
| USA | |
| Social Media | |
| Republikaner | |
| Texas | |
| Internetzensur | |
| Schwerpunkt Meta | |
| Rechter Populismus | |
| US-Wahl 2024 | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Facebook löscht rechtsextreme Konten: Schädliche „Querdenker“ | |
| Facebook löscht erstmals 150 Accounts wegen rechtsextremer Inhalte. So | |
| lobenswert der Schritt ist, so sehr kann er nur ein Anfang sein. | |
| Gewaltszenarien in den USA: Systemwechsel statt Bürgerkrieg | |
| Der Rechtsruck bei den US-Republikanern hat nicht mit Donald Trump | |
| begonnen. Ein Klima der Einschüchterung prägt die Partei. | |
| Verkündung der US-Präsidentschaft: Republikaner planen Einspruch | |
| Elf Republikaner wollen die Ergebnisse der US-Wahl am 6. Januar anfechten. | |
| Als Grund nannten die Senatoren um Ted Cruz Wahlbetrug. | |
| Ausgang der US-Wahlen: Oberstes Gericht weist Klage ab | |
| Führende Republikaner wollten die Abwahl von Donald Trump mit einer Klage | |
| vor dem Supreme Court verhindern. Dieser Versuch ist nun gescheitert. |