Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Tübingen will weg von der Autostadt: SUV parken wird teuer
> Als erste deutsche Stadt setzt Tübingen die Preise fürs Anwohnerparken
> rauf. Für schwere Autos werden statt 30 künftig 180 Euro pro Jahr fällig.
Bild: Wem gehört die Stadt? – Aktion mit Wanderbäumen auf Parkplätzen im S…
Stuttgart taz | Boris Palmer langt zu: 180 Euro pro Jahr kostet ein
Anwohnerparkplatz ab 2022 für [1][besonders schwere Fahrzeuge wie SUVs] in
Tübingen – und damit 150 Euro mehr als bisher und 60 Euro mehr als bei
einem normalen Wagen, für den künftig 120 Euro fällig werden. Das hat der
Klimaausschuss des Gemeinderats der Stadt nach langen Beratungen am
Montagabend beschlossen.
Bisher lagen die Kosten für alle Autos bei 30 Euro pro Jahr. Die
Preissteigerung um das Vierfache wird aber sozial abgefedert: Wer aus
sozialen Gründen die Tübinger Bonuskarte bezieht, muss nur die Hälfte
[2][für seinen Stellplatz bezahlen]. Eine zunächst geplante Vergünstigung
für E-Autos scheiterte an rechtlichen Hürden.
Für den [3][Grünen-Oberbürgermeister] ist diese merkliche Gebührenerhöhung
ein erster Schritt, um realistische Preise für Parkplätze zu erheben. Denn
„Subventionen für Autos müssen einfach aufhören“, schreibt Palmer in ein…
Stellungnahme bei Facebook. Parkplätze kosteten im Bau, in der Unterhaltung
und Fläche weit mehr als jene 50 Cent am Tag, die der Gemeinderat jetzt
beschlossen habe.
## Kein Vorteil für E-Autos
Tübingen ist damit die erste Stadt, die die neue Möglichkeit nutzt,
deutlich höhere Gebühren für Parkraum festzulegen. Die Parkgebühren waren
bis 2020 gesetzlich bei 30,70 Euro pro Jahr gedeckelt. Nach der Änderung
des Straßenverkehrsgesetzes dürfen nun die Länder ihre Parkgebühren selbst
regeln oder dies den Kommunen überlassen. Auch andere Städte prüfen derzeit
eine Erhöhung, Freiburg etwa peilt 360 Euro an.
Eigentlich war Palmers Ziel noch ehrgeiziger: Er wollte ursprünglich
erreichen, dass Anwohnerparkplätze für Cayenne und Co wie in Freiburg bis
zu 360 Euro im Jahr kosten soll, doch damit war er im Juli an seinem
Gemeinderat gescheitert. Palmer war mit der Entscheidung vor allem deshalb
unzufrieden, weil er die Einnahmen nutzen wollte, um eine
[4][365-Euro-Ticket für den Nahverkehr] einzuführen. Die nun beschlossenen
Mehreinnahmen reichen dafür nicht aus. Palmer will deshalb auch die
Parkgebühren bei öffentlichen Parkplätzen im städtischen Raum erhöhen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann lobt den in seiner Partei
umstrittenen Palmer: „Palmer setzt damit einen Trend.“
21 Sep 2021
## LINKS
[1] /Ulf-Poschardt-zur-Mobilitaetswende/!5779417
[2] /Anwohnervignette/!5649831
[3] /Gruene-wollen-Boris-Palmer-ausschliessen/!5766275
[4] /Gratisaktion-des-OePNV/!5796128
## AUTOREN
Benno Stieber
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Verkehr
Stadtplanung
Oberbürgermeisterwahl
Verkehrswende
Schwerpunkt Klimawandel
Automobilbranche
## ARTIKEL ZUM THEMA
Vor der OB-Wahl in Tübingen 2022: Für Boris Palmer wird es eng
Die Tübinger Grünen haben die Nase voll von ihrem Bürgermeister. Sie wollen
nun per Urwahl bestimmen, wer zur nächsten Wahl antritt.
Geplante Demonstrationen am Wochenende: Protest für sichere Schulwege
Am Wochenende demonstrieren Bürger:innen für kinderfreundlichen
Verkehr. Sie wollen Druck auf die künftige Bundesregierung ausüben.
Streitgespräch Özdemir vs. Scheuer: Wer fährt?
CSU-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Grünen-Politiker Cem Özdemir
streiten über Tempolimit, Öffis und Fahrradstraßen.
Verkehrspolitik und Mobilitätswende: Albtraum Auto
Teuer, schmutzig, laut: Das System des individuellen Kraftfahrzeugs ist ein
Auslaufmodell. Eine Verkehrswende ist dringend nötig.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.