# taz.de -- Sturm an US-Golfküste schwächt sich ab: „Ida“ zum Tropensturm… | |
> Der Sturm an der US-Golfküste schwächt sich ab. Behörden warnen aber | |
> weiter vor gefährlichen Flutwellen in Teilen von Louisiana und | |
> Mississippi. | |
Bild: Zerstörung im French Quarter von New Orleans | |
NEW ORLEANS dpa | Der Sturm „Ida“ hat sich über dem südlichen | |
US-Bundesstaat Louisiana weiter abgeschwächt. Das Nationale Hurrikanzentrum | |
(NHC) stufte ihn am frühen Montagmorgen (Ortszeit) von einem Hurrikan zu | |
einem Tropensturm herab. Es sei aber weiter mit gefährlichen Flutwellen, | |
heftigen Winden und Sturzfluten über Teilen des Südostens Louisianas und im | |
Süden des Bundesstaats Mississippi zu rechnen. | |
Der Wirbelsturm bringe nunmehr maximal anhaltende Windgeschwindigkeiten von | |
95 Kilometern pro Stunde mit sich, teilte das NHC in Miami mit. Der | |
Hurrikan bewegte sich über Land nur sehr langsam fort, daher sind die Orte | |
in seinem Pfad längere Zeit extremen Winden ausgesetzt. Experten | |
befürchteten deshalb große Schäden. | |
„Ida“ hat im südlichen US-Bundesstaat Louisiana erhebliche Schäden | |
verursacht und mindestens ein Menschenleben gefordert. An einigen Teilen | |
der Küste gab es eine meterhohe Sturmflut. Wie US-Medien berichteten, war | |
die Wucht des ankommenden Wassers so stark, dass das Wasser im Süden von | |
New Orleans im Mississippi Messungen zufolge rund drei Stunden | |
flussaufwärts floss. | |
In der Gemeinde Prairieville sei eine Person von einem umstürzenden Baum | |
tödlich verletzt worden, teilte das örtliche Sheriff-Büro am Sonntagabend | |
(Ortszeit) auf Facebook mit. Der Ort liegt südöstlich von Baton Rouge, der | |
Hauptstadt Louisianas. Zudem kam es zu großflächigen Stromausfällen in dem | |
Bundesstaat sowie im benachbarten Mississippi. Mehr als eine Million | |
Kund:innen waren ohne Strom, wie aus Daten der Webseite | |
[1][poweroutage.us] hervorging. | |
Ganz New Orleans, die größte Stadt in Louisiana mit knapp 400.000 | |
Einwohner:innen, ist betroffen. Der Hurrikan habe alle acht für die | |
Strombelieferung der Stadt zuständigen Leitungen beschädigt, teilte der | |
Versorger Entergy mit. Es sei nicht damit zu rechnen, dass die Versorgung | |
in Kürze wiederhergestellt werden könne. Die Reparaturarbeiten dauerten an. | |
Auf Fotos und Videos waren massive Überflutungen und Schäden durch den | |
Hurrikan zu sehen. Örtliche Medien berichteten von zerstörten Häusern, | |
überfluteten Straßen und umgeknickten Bäumen und Strommasten. Im Ort | |
Galliano habe der Sturm Teile des Daches eines Krankenhauses weggerissen. | |
Es sei aber niemand verletzt worden. | |
## Auf den Tag genau 16 Jahre nach „Katrina“ | |
Besonders betroffen waren niedrig liegende Gebiete südwestlich der Stadt | |
New Orleans, für die es zuvor zumeist Evakuierungsanordnungen gegeben | |
hatte. Auch aus der weiter nördlich gelegenen Kleinstadt Houma mit rund | |
30.000 Einwohner:innen, die direkt im Pfad des Sturms lag, kamen erste | |
Berichte über schwere Schäden. In New Orleans waren Überschwemmungen und | |
Schäden an Gebäuden zu sehen. | |
Als [2][„extrem gefährlicher Hurrikan“ der Stufe vier] (von fünf) war „… | |
am Sonntagmittag (Ortszeit) auf Land getroffen. Das Nationale | |
Hurrikanzentrum in Miami (NHC) warnte vor heftigem Regen, einer | |
„lebensgefährlichen Sturmflut“ und katastrophalen Windböen. | |
Der Wirbelsturm habe beim Erreichen der Küste Windgeschwindigkeiten von | |
rund 240 Kilometern pro Stunde mit sich gebracht. Mittlerweile hat der | |
Sturm nachgelassen, am späten Sonntagabend stufte das NHC ihn auf Stufe | |
eins herab. | |
Louisianas Gouverneur John Bel Edwards warnte, das wahre Ausmaß der | |
Zerstörung werde in dem Bundesstaat erst ab Montag ersichtlich werden, | |
sobald der Sturm in nordöstlicher Richtung abgezogen sei und Rettungs- und | |
Bergungseinsätze beginnen könnten. Edwards erklärte wegen des Hurrikans den | |
Notstand, aktivierte die Nationalgarde mit rund 5.000 Soldat:innen und | |
mobilisierte Hunderte Bergungsexpert:innen. Zudem standen Tausende bereit, | |
um die Stromversorgung wieder herzustellen. | |
US-Präsident Joe Biden besuchte am Sonntag wegen des Sturms die Zentrale | |
der US-Katastrophenschutzbehörde Fema in Washington. „Das wird ein | |
zerstörerischer Hurrikan, ein lebensbedrohlicher Sturm“, warnte Biden. „An | |
die Menschen der Golfküste, ich will, dass Sie wissen: Wir beten für den | |
besten Ausgang und bereiten uns auf das Schlimmste vor.“ | |
Biden versprach den Menschen die Unterstützung der Regierung. „Sobald der | |
Sturm vorübergezogen sein wird, werden wir die ganze Macht dieses Landes | |
für Rettung und Wiederaufbau einsetzen“, sagte er. | |
„Ida“ traf in Louisiana auf den Tag genau 16 Jahre nach der Ankunft des | |
verheerenden Hurrikans „Katrina“ auf Land. „Katrina“ hatte in und um New | |
Orleans katastrophale Schäden und Überschwemmungen verursacht. Damals kamen | |
rund 1.800 Menschen ums Leben. Seither wurden in der Region allerdings | |
Milliarden Dollar in den Hochwasserschutz investiert. | |
30 Aug 2021 | |
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