Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Warnung vor extremem Hurrikan: „Ida“ nähert sich US-Küste
> Ein extremer Wirbelsturm bedroht den Bundesstaat Louisiana. Küstennahe
> Krankenhäuser können wegen zu vieler Corona-Patienten nicht evakuiert
> werden.
Bild: Hurrikan „Ida“ (oben rechts) soll bald auf die US-Küste treffen. Mit…
New Orleans dpa | Ein extrem gefährlicher Hurrikan zieht auf die
US-Golfküste zu. Die Behörden im Bundesstaat Louisiana warnen vor schweren
Schäden und Überschwemmungen. Gouverneur John Bel Edwards aktivierte die
Nationalgarde mit bis zu 5.000 Soldaten und forderte alle Menschen auf,
sich vor der Ankunft des Sturms in Sicherheit zu bringen.
Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) warnte, der Bundesstaat und auch die
Stadt New Orleans müssten mit heftigem Regen, einer „lebensgefährlichen
Sturmflut“, katastrophalen Windböen und lang anhaltenden Stromausfällen
rechnen.
Am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) gewann „Ida“ über dem Meer weiter an
Kraft. Wie das NHC mitteilte, habe sich der Sturm zu einem „starken
Hurrikan“ entwickelt. Die Experten berichteten von geschätzten
Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde. Dies entspricht
der Kategorie vier von fünf. Ein solcher Wirbelsturm löst in der Regel
„katastrophale Zerstörung“ aus.
„Ida“ soll den Prognosen zufolge noch am Sonntag in Louisiana auf Land
treffen. Das wäre auf den Tag genau 16 Jahre nach der Ankunft [1][des
verheerenden Hurrikans „Katrina“], der in und um New Orleans
[2][katastrophale Schäden und Überschwemmungen] verursacht hatte. Damals
kamen rund 1.800 Menschen ums Leben. Seither wurden in der Region
Milliarden in den Hochwasserschutz investiert.
## Einer der stärksten Stürme seit 1850
Gouverneur Edwards warnte am Samstag, „Ida“ werde beim Auftreffen auf
Louisiana einer der stärksten Stürme seit 1850 sein. Alle Bürger müssten
bis zum Abend (Ortszeit) an einem sicheren Ort sein. Ab Sonntagmorgen sei
mit den ersten Sturmausläufern zu rechnen.
US-Präsident Joe Biden ließ sich am Samstag von der
Katastrophenschutzbehörde Fema zu dem Sturm unterrichten. Die Fema habe
bereits 500 Einsatzkräfte sowie 1,6 Millionen Liter Trinkwasser, eine
Million Mahlzeiten und Generatoren in die Region gebracht, erklärte das
Weiße Haus.
Die Küstenwache brachte für Rettungseinsätze 18 Hubschrauber und zahlreiche
Boote in Stellung. Der Flughafen New Orleans strich für Sonntag alle
geplanten Flüge. Der öffentliche Nahverkehr in der Stadt wurde schon am
Samstagabend eingestellt.
„Hurrikan ‚Ida‘ stellt eine direkte Bedrohung für die Menschen in New
Orleans dar“, warnte Bürgermeisterin LaToya Cantrell. Wegen des schnell
herannahenden Sturms habe es keine Zeit mehr gegeben, eine
Pflicht-Evakuierung der ganzen Stadt anzuordnen. Sie ordnete daher nur die
Evakuierung besonders gefährdeter Gebiete an, die außerhalb der Dämme
liegen.
Neben direkter Sturmschäden fürchtet die Jazz-Metropole auch
Überschwemmungen durch heftigen Regen und Sturmfluten. New Orleans ist fast
gänzlich von Wasser umgeben – im Norden liegt Lake Pontchartrain, im Osten
Lake Borgne, im Süden gibt es die Feuchtgebiete entlang der
Mississippi-Mündung.
An Teilen der Küste Louisianas, westlich von New Orleans, sei mit einer
„lebensgefährlichen“ Sturmflut von bis zu 4,5 Metern Höhe zu rechnen,
warnte das NHC. Am Lake Borgne sei mit gut drei Metern zu rechnen, am Lake
Pontchartrain mit gut zwei Metern. Auch für den Westen des Nachbarstaats
Mississippi galten Flutwarnungen.
## Keine Kapazitäten für zusätzliche Patienten
Gouverneur Edwards erklärte, küstennahe Krankenhäuser könnten trotz des
Hurrikans nicht evakuiert werden, weil es zu viele Corona-Patienten gebe.
Derzeit würden in dem Staat mit 4,6 Millionen Einwohnern 2.450 Patienten
wegen Covid-19 stationär behandelt, sagte er. Es gebe in Louisiana und den
angrenzenden Bundesstaaten keine Kapazitäten mehr, um zusätzliche Patienten
aufzunehmen.
Für die Einrichtungen seien trotz Generatoren lang anhaltende Stromausfälle
infolge des Hurrikans eine große Gefahr. Der Staat habe rund 10.000
Arbeiter mobilisiert, um die Stromversorgung schnell wieder herzustellen,
so Edwards. Louisiana und die benachbarten Bundesstaaten befinden sich
inmitten einer dramatischen Corona-Welle.
„Ida“ sollte sich erst über Land abschwächen und am Montag nordöstlich n…
Mississippi und Tennessee weiterziehen. Der Wirbelsturm war am Freitag als
Hurrikan der Stufe eins über den Westen Kubas hinweggezogen. Dort
verursachte „Ida“ nach Berichten staatlicher Medien Stromausfälle und
Schäden.
Im Pazifik traf unterdessen Hurrikan „Nora“ auf Land in Mexiko und
verursachte dort Überschwemmungen und Schäden. Mit Windgeschwindigkeiten
von bis zu 140 Kilometern pro Stunde zog er über die Küste des Bundesstaats
Jalisco. Einige Gemeinden waren zuvor bereits evakuiert worden.
Das NHC sagte schweren Regen für einen mehr als 1.500 Kilometer langen
Abschnitt der mexikanischen Westküste sowie auf der Halbinsel Baja
California voraus. Dieser werde wahrscheinlich lebensbedrohliche
Sturzfluten und Erdrutsche verursachen. Der Prognose zufolge sollte „Nora“
in den kommenden Tagen, zunächst weiterhin als Hurrikan der Stufe eins,
Richtung Norden parallel zur Küste über den Golf von Kalifornien ziehen.
29 Aug 2021
## LINKS
[1] /Zehn-Jahre-nach-Hurrikan-Katrina/!5223655
[2] /Kommentar-Umweltrassismus-in-den-USA/!5443129
## TAGS
Hurrikan
New Orleans
USA
Schwerpunkt Coronavirus
Wirbelsturm
Hurrikan
Starkregen
Hurrikan
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Rassismus
Katrina
## ARTIKEL ZUM THEMA
Hurrikan „Ian“ wütet in Kuba: Ganzer Inselstaat ohne Strom
Nach dem Durchzug von Hurrikan „Ian“ ist die Stromversorgung in ganz Kuba
zusammengebrochen. Jetzt zieht der Sturm weiter Richtung Florida.
Ausläufer von Hurrikan „Ida“ in New York: Rekordregen und Notstand
Ein Unwetter historischen Ausmaßes hat New Yorks Straßen überflutet.
U-Bahn-Stationen sind vollgelaufen, laut Behörden kamen mehrere Menschen
ums Leben.
Sturm an US-Golfküste schwächt sich ab: „Ida“ zum Tropensturm runtergestu…
Der Sturm an der US-Golfküste schwächt sich ab. Behörden warnen aber weiter
vor gefährlichen Flutwellen in Teilen von Louisiana und Mississippi.
Was menschenverursacht ist: Wie viel Klima steckt im Wetter?
Wetter kann tödlich sein – auch in Deutschland. Was davon Zufall ist und
was nicht: Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Kommentar Umweltrassismus in den USA: Hurrikane gegen die Armen
Während die Reichen sich gegen Überflutungen schützen können, sind arme
Schwarze in den USA viel stärker von Naturkatastrophen betroffen.
Zehn Jahre nach Hurrikan „Katrina“: „Einfach so weg“
Biloxi im US-Bundesstaat Mississippi lag im Zentrum von „Katrina“. Kein
Haus blieb erhalten, viele Einwohner verließen ihre Stadt. Ein Ortsbesuch.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.